Hello my dears!
Ja, wieder etwas Neues. Wenn ich eine Story zu einer meiner absoluten Lieblingsbands schreibe, bzw. hauptsächlich deren Sänger, dann muss es etwas Besonderes werden. Diese Geschichte wird die wahrscheinlich dunkelste und traurigste, die ich bisher hier veröffentlicht habe. Und falls ihr euch das fragen solltet: Ja, hier hat das Schreiben zum Teil wirklich weh getan, auch, weil diese Situationen bis heute für viele Menschen Realität sind.
Ich bin gespannt, wie ihr sie findet, ob ihr euch darauf einlasst und ob ihr diese Achterbahnfahrt bis zum Ende mit mir durchsteht :)
Und bis dahin: Vorhang auf...
<3
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"And I can tell you're going through the motions - I figured you were acting out your part - Once again, we're playing off emotion - Which one of us will burn until the end?"
New Found Glory – All downhill from here
1994
Seufzend lehnte Megan die Stirn an die kühle Fensterscheibe und sah hinunter in den Garten des Hauses, das sie von nun an ‚Heimat' nennen sollte. Der Rasen strahlte kräftig grün, ein Gegensatz zu dem heißen, von Gelb- und Erdtönen beherrschten Arizona, das sie vom Flugzeug aus gesehen hatte. So anders als Wisconsin. Wenn sie ehrlich zu sich selbst war, vermisste sie Lacrosse jetzt schon schmerzlich. Lacrosse, ihre alte High School, ihre Freunde – was war das, dass Menschen heiraten und Kinder bekommen ließ, nur, um sich ein paar Jahre später wieder zu trennen und die Kinder aus ihrem gewohnten Umfeld zu reißen? Hätten ihre Eltern nicht wenigstens noch die zwei Jahre warten können, bis sie die High School beendet hatte und aufs College gegangen wäre? Nein, man hatte sich mitten im Schuljahr trennen müssen.
Es war nicht so, dass Megan große Angst vor ihrer neuen Schule hatte. Sie hatte sich schon immer schnell anpassen können und dadurch Anschluss gefunden. Kein Problem für sie. Aber so unnötig in diesem Fall. Sie hauchte auf das Fensterglas und schrieb mit dem Zeigefinger ihren Namen auf die beschlagene Scheibe.
Unten auf der Terrasse dirigierte ihre Mutter gerade die Möbelpacker, die Gartentisch und –Stühle aufstellen sollten. Samstag. Noch eineinhalb Tage, dann würde sie sich in dem Wirrwarr ihrer neuen Schule wiederfinden. Müsste neue Freundschaften knüpfen, sich in bestehende Cliquen einfügen...
Sie machte ihren Eltern keine Vorwürfe. Er Wirtschaftsanwalt, sie Scheidungsanwältin. Wenig Zeit für die gemeinsame Tochter, praktisch keine Zeit füreinander. Dafür perfekt ausgearbeitete Eheverträge. Kein Wunder, dass das irgendwann in die Hose gehen musste. Die Streitereien hatten im letzten Jahr zugenommen, was allerdings kaum aufgefallen war, schließlich waren beide kaum zu Hause. Bis zu dem Abend vor drei Monaten, als Greg und Sue Perks ihrer Tochter bei einem gemeinsamen Abendessen ruhig, aber bestimmt erklärt hatten, dass ein Zusammenleben unter diesen Umständen leider nicht mehr möglich wäre, man sich aber im Guten trennen würde, sie ihren Vater natürlich besuchen könne, wann immer ihr der Sinn danach stünde, und überhaupt – Mom und Dad hätten sie natürlich lieb und das Scheitern der Ehe absolut nichts mit ihr zu tun. Und so weiter, und so fort. Megan hatte freundlich genickt und auch kaum das Gesicht verzogen, als ihre Mutter ihr eröffnet hatte, sich in eine bereits bestehende Kanzlei einzukaufen. In Phoenix, Arizona.
Es war okay, Megan wollte keine Umstände machen. Wenn ihre Mutter in Arizona glücklicher war als in Wisconsin, kein Problem. Sie würde nicht anfangen, zu diskutieren. Das tat sie nie. Also hatte sie eine Abschiedsparty veranstaltet, zu der beinahe ihr ganzer Jahrgang gekommen war, sich von ihren Freunden beim Packen helfen lassen, Versprechen abgegeben, dass man sich bestimmt nicht aus den Augen verlieren würde, und war nach Phoenix geflogen. Mitten im Oktober. Megan vermisste jetzt schon die Jahreszeiten. In Wisconsin wirbelten jetzt bereits bunte Blätter über die Straßen, bald hätte sie Handschuhe und Mützen aus dem Schrank hervorgekramt. Und hier? Hier war es schon ‚kalt', wenn man mal etwas Langärmeliges überstreifen musste. Weihnachten im strahlenden Sonnenschein. Na toll.
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Pushing me away (Chester Bennington)
Fanfiction1994. Die sechzehnjährige Megan zieht nach der Scheidung ihrer Eltern von Wisconsin nach Arizona. Auf der Greenway Highschool findet sie schnell neue Freunde, lernt jedoch auch den schweigsamen Chester kennen, der von allen anderen gemieden wird. Ei...