Wieder mal ein Kapitel, das sehr viel Spass gemacht hat, zu schreiben (und das sich hoffentlich besser liest als dieser Satzbau Oo)!
Kann so lange bitte jemand ein paar (viele) Regenwolken schicken? Danke!
<3
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"What do I do to ignore them behind me? - Do I follow my instincts blindly? - Do I hide my pride from these bad dreams - And give in to sad thoughts that are maddening?"
Linkin Park – By myself
Ihre Angestellten waren klug genug, nicht nachzufragen. Megan schloss sich im Büro ein und duldete keine Störung, die ganze Nacht nicht. Am Morgen fuhr sie nach Hause, ohne sich zu verabschieden, doch etwas beruhigter. Die halbe Nacht hatte sie nur in dem altersschwachen Bürostuhl gesessen, die linke Hand fest um das rechte Handgelenk, um Katy geschlungen. Die zweite Hälfte war sie wütend auf sich selbst gewesen, darauf, dass sie trotz allem den Wunsch verspürte, ihm zu helfen.
„Nicht, dass dein Daddy es verdient hätte.", sagte sie, als sie sich morgens einen Kaffee zurecht machte. Sie wusste, dass sie nicht schlafen können würde. Fahrig strich sie Leviticus über den weißen Kopf, mit den Gedanken bei Chester. War er wirklich noch wie früher? Falls ja dann wusste sie, wie sehr in die Begegnung aus der Bahn geworfen haben musste. Was hatte Chester früher gemacht, wenn ihn etwas aus der Bahn geworfen hatte? Megan biss sich auf die Unterlippe. Sie kannte die Antwort auf diese Frage, und sie gefiel ihr nicht.
Andererseits...hatte er nun nicht genug Freunde, Bewunderer, eine Familie, die sich um ihn kümmerten? Dieser Mike schien ernstlich besorgt gewesen zu sein, und auch Sam war scheinbar noch Teil seines Lebens. Es war also wirklich nicht ihre Aufgabe. Nicht, dass sie irgendetwas hätte ändern können. Sie wusste ja nicht einmal, wo er heute wohnte. Sie stand auf, nahm wahllos eine alte Zeitschrift in die Hand, blätterte darin, ohne wirklich zu lesen. Dann stieg sie wieder ins Auto, ließ ihren Kaffee unangetastet auf dem Küchentisch stehen.
Sie betrat das Rooftops durch die Hintertür. Alles war ruhig, die Bar schien zu schlafen nach der langen Nacht. Megan setzte sich in eine der leeren Nischen auf eine Bank mit dem abgewetzten roten Leder. Hier kam sie besser zur Ruhe als in ihrer Wohnung. Ein doppelter Whiskey ohne Eis. Vielleicht nicht die schlechteste Idee. Sie stand wieder auf und schüttete sich ein Glas ein, trank es in einem Zug aus und füllte direkt nach. Nach dem dritten Glas atmete sie einmal tief durch und nippte nur an dem vierten, genoss den warmen, vollen Geschmack. Zehn Jahre waren eine lange Zeit, die eigenen Dämonen zu besiegen.
Als das Telefon klingelte, sah sie auf. Wahrscheinlich die Handwerker oder einer der Lieferanten. Sollte heute Abend nicht eine neue Lieferung Ale kommen? Sie nahm ihr Glas mit ins Büro und nahm den Hörer ab.
„Rooftops Bar?", meldete sie sich und warf einen Blick auf den Wandkalender.
„Oh, endlich erreiche ich mal jemanden! Sorry für die Störung, das ist jetzt wahrscheinlich etwas ungewöhnlich aber...ich suche jemanden." Die Stimme am anderen Ende war angenehm und kam ihr seltsam bekannt vor.
„Das hier ist eine Bar. Vielleicht versuchen Sie es besser bei der Polizei?"
„Ich weiß, ich...ich suche einen Freund, und ich wollte er wissen, ob er letzte Nacht vielleicht bei Ihnen war..?"
„Hier kommen viele Leute rein..."
„Fuck, ja...ich weiß. Hören Sie, er ist...er macht gerade eine schwere Zeit durch, Sie sind schon bestimmt die zwanzigste Kneipe, die ich anrufe, ich war mir so sicher, dass er die letzten Nächte irgendwo was trinken war. Schmaler Typ Ende zwanzig, schwarz gefärbte Haare. Ziemlich blass, ca. 1,80..."
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Pushing me away (Chester Bennington)
Fanfiction1994. Die sechzehnjährige Megan zieht nach der Scheidung ihrer Eltern von Wisconsin nach Arizona. Auf der Greenway Highschool findet sie schnell neue Freunde, lernt jedoch auch den schweigsamen Chester kennen, der von allen anderen gemieden wird. Ei...