19. Ein Sonnenuntergang

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Einen wunderschönen verregneten Samstagmorgen wünsche ich euch!

Das hier ist eines meiner Lieblingskapitel - und natürlich auch mit der start für den Anfang vom Ende für Megan. Habt trotzdem viel Spass :D

<3

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"No - You'll never be alone - When darkness comes I'll light the night with stars - Hear the whispers in the dark"

Skillet – Whispers in the Dark


Sie hatte ihrer Mutter einen Zettel hingelegt, dass es später werden würde und hatte um halb acht die Haustür hinter sich abgeschlossen. Sie war aufgeregt, ihre Handflächen waren feucht. Was hatte Chester vor? Sie hatte ewig vor dem Kleiderschrank gestanden, unentschieden, was sie anziehen sollte. Nachts wurde es mittlerweile frisch, eine lange Hose war also angebracht. Jeans und Turnschuhe...sie entschied sich für einen ihrer alten Schulpullis. Das Wappen der Aquinas High School prangte auf ihrer Brust und in der Tasche des Hoodies passte neben ein paar Scheinen auch ihr Hausschlüssel. Sollte sie noch eine Jacke mitnehmen? Brauchte sie mehr Geld? Oder war sie in Wirklichkeit underdressed?

Seufzend saß sie im Bus auf den Weg zum Burger King. Jedes Treffen mit Chester glich einem Überraschungsei – man wusste nie, was einen im Nachhinein erwartete. Der Bus hielt, zischend öffneten sich die Hydrauliktüren und Megan wurde in die laue Abendluft entlassen. Zögernd betrat sie die Fastfood-Filiale und sah sich um. Und dann – hätte sie beinahe der Schlag getroffen. An dem Tisch direkt neben dem Eingang saßen Josh, Benji und beinahe das gesamte restliche Footballteam. Auch das noch. Nervös trat sie von einem Bein auf das andere. Nicht, dass es ihr peinlich gewesen wäre, hier mit Chester gesehen zu werden, aber sie konnte sich lebhaft vorstellen, wie Josh darauf reagieren würde, dass Megan sich seit Wochen von ihm fern hielt und nun ihre Freitagabende mit Chester verbrachte.

Doch für einen Moment vergaß sie ihre Bedenken, als sie Chester an der Theke stehen sah, wie er Menüs in Papiertüten packte und Wechselgeld herausgab. Er hatte tatsächlich vor, seinen freien Abend mit ihr zu verbringen, nicht mit Sean oder Sam. Sie konnte ihm also nicht vollständig egal sein. Da sie sich in keine der Schlangen stellte, sondern einfach neben dem Eingang wartete, fiel sie irgendwann auf und Chester hob leicht die Mundwinkel, als er sie entdeckte. Er bedeutete ihr, noch kurz zu warten, während er in den Mitarbeiterbereich verschwand, wahrscheinlich, um sich umzuziehen. Megan überlegte gerade, ob sie sich so lange setzen sollte, als ihre Anwesenheit auch ihren Mitschülern auffiel.

„Megan? Hey, Megan! Was machst du denn hier so allein?"

Benjamin hob eine Hand, um sie heran zu winken und nach kurzem Zögern kam sie der Aufforderung nach.

„Ich warte auf jemanden...und ihr? Noch was vor heute?"

„Horrorfilm-Nacht im Roxy's. Willst du mit? Ich lad dich ein."

Josh lächelte sie an und legte seinen Burger zur Seite. Seine Teamkameraden rempelten sich grinsend an, als ihr Kapitän so unverhohlen einen weiteren Annäherungsversuch startete. Doch Megan schüttelte den Kopf.

„Wie gesagt, ich warte auf jemanden."

„Ach ja? Auf wen denn? Eines der Mädchen? Ich dachte, Missy macht heute einen ihrer Beauty-Abende...sagt jedenfalls Caroline."

Benjamin kratzte sich am Kopf, während die anderen Jungs begannen, zu lachen. Megan hob ebenfalls kurz die Mundwinkel. Josh beobachtete sie aufmerksam, beinahe lauernd. Sie schaute weg von dem blonden Footballer und vergrub die Hände in der Tasche ihres Pullis.

Pushing me away (Chester Bennington)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt