51. Kapitel

3.2K 388 36
                                    

St. Louis Blue hat definitive irgendetwas an ihrem Training verändert. Nach den ersten drei Minuten steht es bereits 0:1 und wäre Liam heute nicht in Top-Form, würde der Würfel bestimmt schon 0:3 oder gar 0:4 anzeigen. Fluchend lasse ich mich auf die Bank fallen, nachdem der gegnerische Goalie meinen Torschuss gefangen hat, als hätte ich ihm den Puck freundschaftlich zugespielt. „Das wird ein hartes Spiel.", murmelt Zayn neben mir. Ich sehe Coach Warren hinter der Bank im Augenwinkel auf und ab tigern. Es ist nie gut wenn er das tut und schon gar nicht, so kurz nach Anpfiff. Ian springt über die Bande. Der Rookie ist heute in Bestform und als er nur wenige Sekunden später den Puck an sich genommen hat und aufs Tor zuläuft, wird es in der Halle augenblicklich lauter. Daneben. Ich sehe, dass Ian unzufrieden ist und auch der Rest des Teams hatte gehofft, dass es der Ausgleich sein würde.

Harry steht hinter mir. Ich sehe ihn nicht, aber ich weiß es. Plötzlich spüre ich eine Hand an meinem Nacken. Um genau zu sein, es sind Harrys Fingerspitzen. Er hat eine Hand auf die Lehne der Bank platziert und augenblicklich überzieht ein Schauer meinen Körper und mein Herz hüpft auf. Ich lehne mich nach hinten, sodass es nicht auffällt. Harry steigt sanft über meine Haut, zeichnet kleine Kreise mit seinem Zeigefinger und mir wird mollig warm in der Brust. Ich versuche nicht zu lächeln. Stattdessen hoffe ich darauf, dass er es mitbekommt und fasse mich kurz ans Ohrläppchen. Nur wenige Augenblicke später ist meine Reihe dran und ich springe aufs Eis. Gerade, als ich eine Kurve fahre und mein Blick zu meinem Freund schweift, kratzt er sich sanft lächelnd ebenfalls am Ohrläppchen. Er hat es also doch gesehen.

Zu dem Adrenalin in meinem Blut gesellen sich Endorphine, die mir den nötigen Schwung geben, dass ich mit den Punk schnappe und aufs Tor der St. Louis Blues zufahre. Ich denke kaum mehr nach, instinktiv weiche ich nach rechts aus, als ein Gegenspieler versucht, mir den Puck abzunehmen. Fast im gleichen Augenblick schließe ich. Das Tor ist nur zwei, vielleicht drei Meter entfernt und als es wenige Sekunden später laut wird, reiße ich grinsend die Arme nach oben. Sofort ist meine Mannschaft bei mir und klopft mir auf den Helm. Ich fahre zur Box und auch Kenny klopft mir auf den Helm. „Wie gut, dass du wieder da bist.", meint auch Warren und ich setze mich zufrieden. Dabei sehe ich, dass Harry versucht, nicht zu schmunzeln. Ihm ist genauso klar wie mir, was der Auslöser für das Tor war.

Das 1:1 bleibt zum Schluss des ersten Drittels unverändert. Als die Pause beginnt, hasste ich nach drinnen in die Umkleide. „Was hast du denn?", fragt Kenny verwundert. „Ich muss pissen.", antworte ich nur und endledige mich alibihalber der Schutzhose und des Tiefschutzes. Mich wundert es, als der Waschraum leer ist. Hat er nicht mitbekommen, was ich zu Kenny gesagt habe? Ich seufze leise und stütze mich auf die Waschbeckenhalterung. „Sorry, Coach Warren hat noch mit mir gesprochen.", sagt Harry als direkt, als er durch die Tür kommt. „Wieso bist du nur noch halb angezogen?", fragt er anschließend verwundert und sieht an mir herab. „Hätte ich in Schutzhose aufs Klo gehen sollen? Meinst du echt, das wäre nicht aufgefallen?", frage ich amüsiert. „Oh." – „Magst du jetzt herkommen?" 

Auffordernd und erwartungsvoll sehe ich ihn an. Er lächelt und tritt zu mir heran. „Sag mir, dass ich recht habe." – „Womit?" – „Du hast das Tor geschossen nachdem ich mir ans Ohr gefasst habe." – „Nachdem du mir stumm gesagt hast, dass du mich liebst.", korrigiere ich ihn. Er lächelt. „Ich habe es lediglich erwidert.", grinst er und drückt sein Knie zwischen meine. Ich lächle und streiche seine Locken aus seiner Stirn. Harry sieht auf meine Lippen. „Am liebsten würde ich dich jedes Mal küssen, wenn du zurück in die Box kommst.", sagt er leise und auch, wenn mein Herz vor Freude flattert, zieht es sich doch gleichzeitig schmerzhaft zusammen.

„Was ist los?" War es so offensichtlich? Ich schüttle den Kopf. „Nichts, schon gut. Küsst du mich jetzt?" – „Lenk nicht ab, was ist – wegen dem, was ich gerade gesagt habe?", unterbricht er sich selbst und mustert mich. Ich schweige. „Weil ich gesagt habe, dass ich dich küssen möchte, wenn du in die Box zurückkommst?", hakt er erneut nach. Ich seufze und zucke mit den Schultern. „Vielleicht. Ja. Keine Ahnung." Ich streiche Harry durch die Haare und merke erneut, wie sehr ich ihn liebe. „Jetzt werde ich an nichts anderes mehr denken können, wenn ich vom Eis fahre und dich hinter der Bank stehen sehe." – „Und das ist schlecht, weil?", möchte er wissen. „Ich würde dich gerne küssen, Love. Jedes Mal, wenn ich dich sehe, möchte ich dich küssen und die Spiele sind davon nicht ausgenommen." Harry sieht mich lächelnd an. 

Er legt einen Arm um meine Hüfte und küsst mich liebevoll. Ich seufze ungewollt auf und meine Augenlider fallen wie von selbst. Sanft drückt Harry mich gegen die Steinplatte, in der die Waschbecken eingelassen sind. Seine Zunge steigt über meine Lippen und meine Gedanken werden immer leiser. Jeder meiner Sinne fokussiert sich auf meinen Freund. Unser Kuss wird inniger, fordernder und plötzlich legt Harry seine Hände an meine Hüfte. „Soll ich jetzt etwa springen?", frage ich amüsiert, als ich merke, was er vorhat. „Das wäre zumindest hilfreich.", antwortet er grinsend. „Und wenn ich es nicht mache?", frage ich provokant. Harry zögert nicht lange. Fast im gleichen Moment, hebt er mich hoch und setzt mich auf der Steinplatte ab. Instinktiv halte ich mich an seinen Oberarmen fest. Er steht zwischen meinen Beinen, legt eine Hand an meinen Hintern und zieht mich bis zum Rand. Augenblicklich finden unsere Lippen wieder zueinander und ich schlinge meine Beine um seine Hüfte.

„Fuck, Louis...", murmelt er und zieht mich enger zu sich heran. „Du musst ganz viele Tore schießen." Kuss. „Ich will nicht..." Kuss. „... dass das Spiel in die Verlängerung geht." Kuss. „Ich will endlich mit dir ins Hotel." Kuss. „Ich werde mir Mühe geben.", antworte ich ihn presse meine Lippen erneut auf seine. Unsere Zungen tanzen, streichen umeinander. Sanft beißt er in meine Unterlippe, zieht mich dadurch näher zu sich und ich spüre, dass er hart geworden ist. Grinsend bewege ich meine Hüfte ein wenig und er stöhnt rau und tief auf. „Wie viel Zeit haben wir noch?", möchte ich wissen und Harry braucht zwei Versuche, um sein Hand aus der Hosentasche zu ziehen. 

„Zehn Minuten. Aber du musst dich auch noch wieder anziehen.", merkt er an. Ich nicke, drücke ihn weg und springe von der Steinplatte. „Was wird das?", möchte er wissen und ich drehe mich um. „Also eigentlich dachte ich, dass wir in einer Kabine verschwinden und ich es dir besorge, aber wenn du nicht-" Ich komme gar nicht erst dazu, meinen Satz zu ende zu sprechen, da hat Harry bereits meine Hand genommen und mich in die hinterste Kabine gezogen. Grinsend verschließe ich die Tür und drücke ihn gegen die Wand. Er seufzt leise auf. Darüber, dass ich ebenfalls inzwischen hart bin und gleich wieder den Tiefschutz anziehen muss, mache ich mir in diesem Moment keine Gedanken.

Eilig öffne ich Harrys Gürtel und seine Hosen und ziehe seine Kleidung soweit hinunter, wie nötig. Dabei bin ich auf die Knie gegangen und betrachte meinen wunderschönen Freund. „Lou...", murmelt er und streicht durch meine Haare. Zu gerne würde ich ihn in diesem Moment provozieren, ihn lange und ausgiebig verwöhnen, aber die Zeit haben wir nicht. Ich küsse seine Oberschenkel und lege eine Hand an seine Wurzel. Er unterdrückt ein Stöhnen und ich lecke neckend über seine Spitze. 

„Fuck... mach.", bittet er und drückt meinen Kopf in die Richtung seines Schwanzes. Ich lasse ihm die Führung, lasse ihn bestimmen. Immer wieder lecke ich über seine Spitze sauge daran und bewege zeitgleich meine Hand um ihn. Als ich seine Hoden umfasse, sie massiere und ihn noch mehr reize, sehe ich nach oben. Er beißt sich auf die Unterlippe, um leise zu sein. Ich stöhne leise gegen seinen Schwanz und Harry lässt seinen Kopf nach hinten gegen die Wand fallen, als er die Vibration spürt. Ich sauge stärker, nehme ihn tiefer in meinem Mund auf und es dauert nur wenige Sekunden, bis er kommt. Seine Beine zittern und er stößt seine Hüfte immer wieder nach vorne.

„Fuck..." Ich stehe auf, lecke mir über die Lippen und schließe Harrys Hose wieder. „Gut?" – „Ist das eine ernst gemeinte Frage?", will er wissen und lächelt zufrieden. Er sieht auf die Uhr. „Du musst los." – „Bis gleich.", lächle ich, drücke einen kurzen Kuss auf seine Lippen und verschwinde aus dem Waschraum. Ich bin noch gerade so nicht zu spät wieder in der Box. Der Tiefschutz drückt unangenehm, aber ich weiß, dass das in wenigen Minuten wieder vergehen wird. Das zweite Drittel wird angepfiffen und ich bin motivierter denn je. Ich lege vor, dann landet die Scheibe im Netz. 2:1. Die Führung bleibt nicht lange bestehen. St. Louis Blue holt nur wenige Minuten später auf und so ist erneut Gleichstand.

-- -- -- -- --

Meint ihr, Lightning wird das Spiel gewinnen?  Meinungen zu dem Kapitel oder so?

Love, L  

Lightning Strikes TwiceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt