Injured (Steve Rogers)

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(Wörter: 800)

"Shit" fluchte ich vor mich hin, während ich mich schmerzverzehrt in mein Badezimmer bewegte. So langsam wie möglich stolperte ich auf das Waschbecken zu und zog dann vorsichtig mein Shirt hoch, welches schon blutdurchsickert war. Ich war auf einer -eigentlich unwichtigen- Trainingsmission mit Clint und Nat gewesen und offenbar doller verletzt wurden als ich es in den Moment realisiert hatte. Wir waren nur dafür verantwortlich gewesen ein paar Leute aus einem Gebäude rauszuholen. Es sollte niemand da drin sein der auf uns schießen würde, doch ob Schusswaffen oder Messer war im Grunde egal. Im Endeffekt war es anders gekommen und wir hatten uns verteidigen müssen, wodurch auch meine Stichwunde entstanden war. 

Durch das Adrenalin und auch den anfänglich Schock im Moment meiner Verletzung hatte ich die Ausmaße meiner Wunde gar nicht mitbekommen, ich dachte an eine einfache Schramme, und realisierte erst jetzt wie schlimm es wirklich war. An meiner linken Seite zierte schräg von meiner Taille abwärts bis zu meinem Unterbauch ein tiefer blutiger Schnitt meiner Haut. Das Blut lief auf den Saum meiner Hose hinab und auch auf meinem Shirt war ein deutlich roter Blutfleck zu sehen. Schmerzverzogen begann ich die Wunde zu säubern und die Blutung zu stillen, musst mich jedoch zwischendurch immer mal wieder am Waschbeckenrand abstützen um nicht umzukippen. Mir war schwindelig und mein Kreislauf spielte seit einer ganzen Weile auch nicht mehr so ganz mit. Das ganze Blut an meinen Händen und die riesige Schnittwunde halfen dabei auch nicht wirklich. Ich warf das nächste Tuch in den Müll und suchte gerade ein Pflaster welches groß genug war, als ich hörte wie jemand die Tür zu meinem Zimmer öffnete. Die Badtür stand offen, sodass ich als Reflektion im Spiel Steve ausmachen konnte wie er in mein Zimmer kam. Ich trat ein Stück an die Seite, sodass er mich nicht sehen konnte wurde jedoch durch einen erneuten schmerzerfüllten Moment aufgehalten der meine Wunde durchzuckte. Es war wie kleine schmerzhafte Blitze die durch meinen Körper schossen und von meinem Bauch ausgingen. Meine Finger waren schon wieder voller Blut und ob ich es einsehen wollte oder nicht, es sah ziemlich schlecht für mich aus.

"Shit" fluchte ich leise vor mich hin. Es brannte höllisch. "D/N?" hörte ich Steves sanfte Stimme wie er gerade in Bad kam. "Was ist passiert?" fragte er aufgebracht als er mich sah und kam auf mich zu. Steve betrachtete meine blutigen Hände und sah dann auf meine Wunde hinab, bevor er wie selbstverständlich die Tupfer und das Desinfektionsmittel aus der Hand nahm und selber begann meine Wunde zu desinfizieren. Ich sah ihn verwirrt an, ließ es dann aber über mich ergehen und hielt mit meinen blutigen Händen mein T-Shirt hochhielt. Steves Hände waren weich, er war vorsichtig und wusste genau was er tat. Er drückte eine Kompresse darauf, wodurch ich schmerzerfüllt aufstöhnen musste, und verband es dann um meine Taille herum mit einer Binde. Er schmiss die Blutigen Tupfer weg und wusch dann seine Hände, bevor er zu mir runter sah. Der Captain war fast zwei Köpfe größer als ich. Auch ich hielt meine Hände unter das fließende Wasser und sah zu wie es rot verfärbt den Abfluss hinab lief. Dann sah ich wieder zu Steve hin und flüsterte ein leises danke.  

"Was ist passiert?" fragte er und sah mich besorgt an. Ich wurde augenblicklich rot, denn um ehrlich zu sein war ich seit einer ganzen Weile, ganz schön verliebt in den sanften Supersoldaten mit den wunderschönen eisblauen Augen. "Trainingsmission mit 'Tascha und Clint ist schief gelaufen" nuschelte ich leise vor mich hin und mied seinen Blick. Er sah mich so durchdringlich an das ich meinen Kopf sinken ließ, doch Steve drückten ihn fast augenblicklich mit seinen Fingern unter meinem Kinn wieder hoch, sodass ich ihn nun wohl oder übel doch ansehen musste. Ich spürte wie mein Bauch begann zu kribbeln- ob Schnittwunde oder Schmetterlinge im Bauch konnte ich in dem Moment jedoch nicht definieren. 

Steve ließ seine Zunge über seine Unterlippe gleiten und beugte sich dann zu mir hinab, ehe er seine Lippen ganz sanft auf die meinen sinken ließ. Dort wo unsere Lippen sich berührten begann meine Haut zu prickeln und ich spürte wie mir wieder die Wärme ins Gesicht stieg. Steve umfasste ganz sanft meine Wange und ich legte meine Hand auf seinen muskulösen Schultern ab. Der Kuss wurde intensiver und ich atmete schwer gegen seine Lippen, mussten ihn jedoch durch Luftnot gezwungen brechen. 

Mit roten Wange und großen Augen sah ich ihn an und er murmelte ganz nah an meinen Lippen: "das wollte ich schon zu lange tun", bevor sich sein Mund zu einem leichten Lächeln verzog. Dieser Moment war wunderschön und es war egal ob ich noch vor Minuten fast verblutet wäre.

 "Würdest du mal mit mir auf ein Date gehen?" fragte er sanft und ich nickte zustimmend, "gerne."  

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