Verliebt, Verlobt, Erwischt (Sherlock Holmes)

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Wörter: 2000

"Morgen" hörte ich ein leises Flüstern an meinem Ohr. Auch ohne die Augen zu öffnen, wusste ich, dass es Sherlock war. Mit einem leisen grummeln drehte ich mich um. Ich war eher kein Morgenmensch, obwohl Sherlock dies eigentlich auch nicht war.

Sein zweiter Versuch mich zu wecken brachte es schon eher. Ich spürte mehrfach Küsse auf meinem Kopf, meiner Schulter und auf meiner Wange. Er konnte so süß und fürsorglich sein wenn er das wollte. Das waren auch die Dinge, die sonst keiner in dem Consulting Detectiv sah, die nur ich zu Gesicht bekam. Und auch wenn es keiner wusste, weil wir beide versuchten es streng geheim zu halten, war es manchmal echt schwierig das die ganzen Zeitungen und Nachrichten ihn als den kalten und einsamen Detektiv sahen. Keiner wusste von mir als Sherlock seine Freundin. Wir waren zwar schon sehr lange zusammen, viereinhalb Jahre in Summe, doch auch vorher hatten wir schon sehr viel zusammengearbeitet. An verschiedenen Fällen der Polizei oder generell an seinen Anfragen, die er als Privatdetektiv erhielt. Ich war seit geraumer Zeit Vermittlungsperson zwischen der Polizei unter Detectiv Inspector Lestrade und Sherlock Holmes, sowie John Watson, dem Detektivduo. Ich war sozusagen eine Art Friedensvemittlerin, denn es war nicht immer einfach beiden Seiten gerecht zu werden. Die Polizei brauchte Holmes und Watson, doch diese konnte ja schlecht auf eigene Faust handeln- rechtlich gesehen. Und da kam ich ins Spiel!
Ich hatte Jura studiert und war dann zur Polizei übergegangen, in eine Abteilung die sich mit rechtlichen Problemen und Hindernissen bei Ermittlungen befasste und da war ich dann auf Holmes gestoßen. Denn auch wenn dieser durch Lestrade immer eine Art Freikarte in Bezug auf seine gesamten Ermittlungen hatte, war dies natürlich keines Wegs rechtens. Und da die Polizei Sherlock im geheimen schon ziemlich lange in Beobachtung hatte, haben sie dann mich dazwischen geschleust. So durfte Holmes weiter ermitteln, Lestrade konnte seinem Freund weiter die imaginäre Freikarte für alles polizeiliche ausstellen und ich sorgte dafür, das trotzdem alles rechtens bleibt.

Toller Plan oder? Tja, wäre es gewesen wenn da nicht diese kleine Kleinigkeit der Liebe wäre. Und die erlebten wir beide ziemlich heftig. Auch wenn Sherlock Holmes der gefühlsunfähigste Mensch war den ich kannte, war auch er es, der mich vor knapp vier Jahren fragte, ob ich mir vorstellen könnte mal mit ihm auszugehen. Später als wir ein Paar waren, erzählte mir John, dass das seine Idee gewesen war und das Sherlock niemals darauf gekommen wäre, dass er solche Gefühle haben könnte. Doch so war es. Irgendwann hatte auch er mitbekommen das er nicht einfach nur mit mir befreundet sein wollte und an Fällen arbeiten. Und verdammt war ich glücklich darüber!

"Über was denkst du nach?" murmelte er leise neben mir und küsste erneut meine Schläfe. "Über dich" flüsterte ich leise zurück und regte mich seiner Berührung hin. "Ach ja" brummte er zurück und küsste sich meinen Hals entlang bis zu meinem Schlüsselbein weiter. Summend reckte ich meinen Hals, damit er besser daran herankam. Ich zog ihn zu mir heran und küsste ihn, während Sherlock mit seinen Fingern durch meine Haare fuhr. Und es wäre auch alles perfekt gewesen, wenn in diesem Moment nicht sein Handy zu klingeln begonnen hätte. Ich sah wie er mit den Augen rollte und dann versuchte einen kurzen Blick auf den Nachttisch zu erhaschen.

"Mycroft" hörte ich ihn leise brummen und dann den Anrufer, welcher ganz offenbar sein Bruder war, wegzudrücken. Ich grinste ihn kurz an, drehte mich dann jedoch -ziemlich ruckartig- so, dass ich auf ihm drauf lag, mit meinen Schenkeln links und rechts seines Körpers. Für einen kurzen Augenblick sah Sherlock ziemlich überrascht aus, begann dann jedoch sofort wieder mich zu küssen. Ich erwiderte seine stürmischen Liebeszuweisungen und zugleich den Kuss. Ich war so verknallt in diesem Mann!

Dadurch bekam ich unglücklicherweise auch nicht mit wie es unten an der Haustür klingelte oder wie Mrs Hudson, zwei ungeladene Gäste ins Haus bat. Das erste mal als ich überhaupt wieder irgendetwas mitbekam, was nicht mit Sherlock oder dessen Lippen zusammenhang, war, als die Schlafzimmertür ruckartig aufflog und zwei Personen den Raum betraten. Ich dachte ja, dass es niemals so ein Zusammentreffen geben würde, vor allem weil Sherlock nie über seine Eltern sprach und ich somit eben dachte sie wäre tot. Was ganz offensichtlich eine Fehleinschätzung meine Seits war. Doch das beide plötzlich in unserem Schlafzimmer standen, wären wir gerade ziemlich mit einander beschäftigt waren, damit hätte ich niemals gerechnet. Na wenigstens hatten wir etwas an und waren nicht nackt.

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