Because you're gone (Pietro Maximoff)

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Anfrage: SabinaOehler
!Tw! Tod, Essstötung, posttraumatische Belastungsstörung, Depressionen!
(Wörter: 2163)

Leer, gefühllos, kalt. Das war das einzige was ich seit Wochen nur noch fühlen konnte. Seit Wochen der Einsamkeit, Wochen der Trauer und der, der Verleugnung. Es war nun schon ganze vier Wochen her seitdem Thanos gewonnen hatte und die Hälfte des Teams einfach so verschwunden war, sowie die Hälfte der gesamten Bevölkerung auch. Tony hat Peter verloren, ist seitdem einfach untergetaucht, und Steve seinen besten Freund Bucky.
Wanda, Maria Hill, T'challa alle waren einfach weg- und mein Dad. Vier Wochen die ich meinen Vater Nick Fury verloren hatte. Ich sollte mich grauenvoll und traurig- gar zu Boden bestürzt deswegen fühlen, doch nichts. Ich fühlte rein gar nichts mehr. Anfangs fühlte ich mich auch traurig und verletzt, aber jetzt war gar nichts mehr da und das machte alles nur noch schlimmer. Ich fühle mich nämlich grauenvoll, weil ich mich nicht grauenvoll fühle. Alles war einfach nur leer.

Wieder einmal lag ich in meinem Bett -wie ungewöhnlich- und hatte meinen Kopf in die Kissen gedrückt. Ich fühlte mich schlecht, dass ich nicht wie abgemacht aufgestanden war, doch ich hatte dazu einfach keine Kraft gehabt und so lag ich einfach hier, in Gedanken an meinen toten Dad und all die anderen die wir verloren hatten. Steve und Natascha versuchten noch immer alle weggeschnipsten wieder herzuholen -wie auch immer- doch ich empfand es als aussichtslos- sicherlich genauso wie Stark, welcher sich mit seiner Familie auch zurückgezogen hatte. Dieser hatte Glück gehabt, weder Morgan oder Pepper waren verschwunden. Sie waren noch alles zusammen.
Ein ekliges Gefühl kroch in mir hoch und ich fühlte mich nur noch schlimmer. Ich beneidet Tony, ich beneidete ihn dafür das seine Familie noch lebte. Nick war alles gewesen was ich hatte, einfach alles. Meine Mutter war schon jahrelang tot und Geschwister oder Großeltern und Tanten und Onkels hatte ich sowieso nicht gehabt.

Ich hörte wie meine Zimmertür auf ging und jemand hineinkam. Innerlich hoffte ich nur, dass es nicht Rogers war, der würde mich nur wieder zwingen aufzustehen und dazu hatte ich einfach keine Kraft. Steve verstand das alles nicht. Er hielt mich für faul und träge, was sicher aber auch daran lag das er meine therapeutische Diagnose nicht kannte: Depressionen und post traumatische Belastungsstörung. Ich wollte jedoch auch nicht, dass er es wusste. Ich konnte ihm also nicht böse sein. Seit einigen Tagen wurde mir auch durch jeden Geruch oder Gedanke von Essen oder allem anderen außer Wasser kotzübel, doch das hatte ich meiner Therapeutin nicht erzählt, sie würde mich nur wieder zwingen etwas zu essen. Und auch das konnte ich im Moment nicht. Da ich Leid war es alles wieder auszubrechen, was sie mir reinzwang. Es war eklig und unangenehm.

Eine Hand strich mir sanft über den Rücken und nun erkannte ich auch wer es war: Pietro, mein Freund. Er küsste sanft meinen Hinterkopf und schlug dann die Bettdecke zurück. Es wurde kalt.
"Princessa" raunte er mit seinem typischen Akzent den ich so liebe und schob dann meine langen dunklen Haare ein Stück zur Seite um eine Spur sanfter Küsse auf meinem Nacken zu hinterlassen. Ich war unendlich froh das er noch hier war, ich weiß nicht was ich getan hätte wenn auch Pietro verschwunden wäre. Vermutlich gar nichts mehr...
Der Gedanke trieb mir Tränen in die Augen und ich drückte mein Gesicht nur noch mehr in das Kissen hinein. Ich wollte nicht das er mich so sah, immerhin war ich so schon nicht gerade ansehlich im Moment. Meine langen dunklen Haare waren fettig und es klebte noch Wimperntusche von gestern Abend unter meinen Augen. Die Avengers hatten mich gezwungen mit ihnen zu Abend zu essen, so ein komisches Familien-Ding, nur dass sie das damals auch nie getan hatten.

Pietro strich mir über die Wange. Er wusste das ich nicht schlief, versuchte aber auch nicht mich mit aller Kraft aus dem Bett zu zerren wie Rogers. "Sammy" murmelte er leise, "ich muss dir was erzählen." Ich drehte mich zu ihm um, um ihn anzusehen- wobei mir schon das schwer fiel. Es raubte mir meine jeder meiner Kräfte und war nur noch anstrengend. Pietro sah mich mit diesem besorgten Blick an den er seit Wochen drauf hatte und auch diesen war ich ich langsam Leid, aber ich wollte ihn nicht verletzen. Immerhin war er alles was ich noch hatte, wäre Pietro nicht mehr da, wäre ich völlig allein. Und da ich ihn schon einmal fast verloren hätte, war das Ganze noch schlimmer. "Was?" murmelte ich leise, wobei meine Stimme ziemlich mickrig und schwach klang. "Komm mit" hauchte er leise und machte mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung meines Badezimmers. In dem Moment hörte ich zum ersten Mal, dass das Wasser im Bad lief, bis jetzt hatte ich dies völlig ausgeblendet.

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