(Wörter: 3300)
3:24 Uhr blinken die roten Zahlen meiner Radioweckers auf dem Nachtschrank neben meinem Bett, doch die Zahlen begann zu verschwimmen. Es war wegen der Tränen, welche unaufhörlich meine Wange hinabliefen und dann auf mein Shirt und meinen Schoß tropften. Ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass ich erneut begonnen hatte zu weinen, ich war so sehr in meinen Gedanken versunken gewesen- sie klebten an dem heutigen Tag. Ich hatte heute eine sehr intensive Therapiesitzung mit meiner Therapeutin gehabt und ließ das ganze gerade Revue passieren. Sie hatte mich nach meinen Panikattacken und meiner sozialen Phobie gefragt und das war die wunde Stelle gewesen. Doch als sich mich dann nach meiner immer größer werdenden Einsamkeit gefragt hatte, war es endgültig vorbei gewesen. Ich hatte nicht länger da sitzen können und ihr zuhören, ich musste daraus, also war ich einfach gegangen und hatte mich den ganzen Tag in meinem Zimmer auf dem Avengers Campus verkrochen. Es war Gott sei Dank nicht sehr schwer gewesen, da der Großteil der Avengers auf einer Mission waren und die andere Hälfte seine freien Tage genoss.
Der Fernseher war an. Seit Stunden lief ein Programm, doch ich sah nicht einmal hin, geschweige denn das ich wusste was lief. Es interessierte mich aber auch nicht sonderlich. Ich starrte einfach die Tiere in der momentan laufenden Tierdokumentation an und sah dabei zu wie sich die Elefanten im Wasser eines Wasserloches wälzten. Wie interessant...nicht.
Plötzlich nah ich das Quietschen meiner Zimmertür war und sah sofort hin. Tony stand im Türrahmen und sah mich an. Er sah ziemlich müde und irgendwie- hm... besorgt aus. Warum?
Oh stimmt ja. Mir fiel es wieder ein als eine Träne meinen Ärmel befeuchtete und schnell wischte ich meine Wangen trocken. Ich wollte nicht, dass einer der Avengers mich so sah. Es reichte ja schon, dass sie wussten, dass ich zu einer Therapeutin ging und selbst das war mir unangenehm.
"Was machst du hier?" fragte ich leise und begann im selben Moment die Fernbedienung zu suchen, da ich nicht wollte das er mich die ganze zeit so ansah. Unter meinen Kissen gefunden, schaltete ich ihn prompt aus, sodass es leiser und ein ganzes Stück dunkler im Raum wurde. Die einzige Lichtquelle war jetzt nur noch der Flur, von dem aus Tony gekommen war und da jetzt die Tür offen stand, schien das Licht hier rein. Was mir aber lieber war, da er mich sonst weinen sehen würde und das wollte ich nicht.
"Ich bin durch den Fernseher wach geworden, deine Tierdoku war ganz schön laut" grinste er mich an und kam einen Schritt ins Zimmer rein. Er hatte es als Scherz gemeint, doch in mir bildete sich sofort wieder ein schlechtes Gewissen weil ich Tony geweckt hatte. Auch er war heute den ganzen Tag mit den Avengers auf einem Einsatz gewesen und war sicher erschöpft gewesen. "Tut mir Leid" murmelte ich leise und wischte erneut über mein Gesicht, da Tony immer näher kam und nun kurz vor mir neben dem Bett stand.
"Was ist los? War heute irgendwas?" fragte er sofort. Tony war immerhin auch nicht gerade doof und konnte sich auch denken, dass ich nicht geweint hatte weil sich die Elefanten mit Wasser bespritzten.
"Sprich mit mir D/N, bitte. Ich sehe doch das irgendetwas nicht stimmt, du kannst es mir erzählen, egal was es ist." Seine Stimme war beruhigend und löste etwas in mir aus, sodass ich ohne umschweife begann ihm mein Herz auszuschütten. Ich weiß nicht was es war, doch seine Worte hatten etwas in mir bewegt was meine Einstellung von "keiner soll es wissen" zu "ich will ihm alles sagen" in nur wenigen Sekunden bewegt hatte. Vielleicht die Besorgnis in seiner Stimme.
Also schüttete ich ihm mein gesamtes Herz aus, während Tony sich neben mir an der Bettkante niederließ. Ich erzählte ihm von der Session mit meiner Therapeutin Dr. Green, von meinen Schlafproblemen, den Albträumen, den Panikattacken und der sozialen Phobie, sowie dass ich mich durchgängig einsam fühlte, selbst wenn ich unter Leuten war. Ich erzählte ihm wirklich alles und es fühlte sich gut an. Er sah mich nicht so an, als würde er mich gleich in eine Psychiatrie einweisen wollen -so wie es Dr. Green manchmal tat- und auch nicht verurteilend. Tony hörte mir einfach nur zu und reichte mir zwischendurch ein Taschentuch als ich erneut unbewusst wieder mit dem Weinen begonnen hatte. Dieses Gespräch war anders als sonst, Tony und ich hatten normalerweise eine nicht so enge Beziehung- Freundschaft, doch das war es vielleicht genau, warum es besser war.
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Random One Shots
أدب الهواةEinfach ein paar unterschiedliche One Shots aus verschiedenen Universen. Worauf ich gerade Lust habe. Auch Anfrage und Smut. -Harry Potter -Fantastische Tierwesen -Marvel (+alle Serien) -Herr der Ringe -Knives out -James Bond -Uncharted -Top Gun ...
