Plötzlich Berühmt (Harry Styles)

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Wörter: 1500

Es war Anfang Dezember und Weihnachten war im Vormarsch. Es lag bereits Schnee und war mittlerweile auch ziemlich kalt geworden. Überall war geschmückt wurden und es gab schon die ersten Weihnachtsbäume zu kaufen. Überall duftete es nach Zimt und Lebkuchen, sowie selbstgebackenen Plätzchen und Bratäpfeln. Es war einfach Weihnachtsstimmung zu spüren, überall hin wo man nur sah.

Harry und ich kamen gerade von Weihnachtsshopping zurück nach Hause und ließen uns erschöpft und durchgefroren auf dem Sofa vor dem Kamin nieder. Es war unsere erstes gemeinsames Weihnachten als Paar, welches wir zusammen genießen wollten. Wir hatten Weihnachtsgeschenke für jedermann besorgt, da meine Eltern uns beide eingeladen hatten mit ihnen zu feiern. Ich hatte vor einigen Wochen so ganz nebenbei am Telefon mit meiner Mutter erwähnt, dass ich jetzt einen Freund hatte. Das Problem war, dass sie ihn sofort kennenlernen wollte -vor allem sicher da, dass noch nie vorher der Fall war- und hat uns kurzerhand zu Weihnachten eingeladen. Es war ja nicht schlimm, dass wir zusammen feiern würde, doch ich hatte eben nicht erzählt wer mein neuer Freund und besonders wie bekannt er doch war.

Während wir uns durchgefroren auf das Sofa kuschelten und Harry den Kamin anmachte, schaltete ich aus Langeweile den Fernseher ein und blieb bei der erstbesten Promisendung stehen. Normalerweise stand ich auf ein wenig Drama und vor allem darauf, dass die Medien aus einer kleinen Fliege einen Elefanten machen konnten, es war lustig. Doch nicht heute...

Ich starrte entsetzt auf den Beitrag, welcher gerade lief. Es waren mehrere Bilder von Harry und mir, wie wir beide vor nicht einmal einer Stunde aus einem Geschäft herauskamen und an einem Stand mit Kaffee stehen blieben. Die nächsten zehn Bilder zeigten uns wie wir bezahlten, uns unterhielten oder wie Harry mich küsste- verdammt!

"Harry" war da einzige was ich in einem entsetzten Stammeln zu stande brachte. Mist, Mist, Mist. Jetzt wussten es alles, also wirklich alle- die ganze Welt. Harry hatte eine sehr große Fangemeinde, eine riesige, und so einen Frauenschwarm wie er, wurde ständig belagert. Das waren auch Gründe, warum seine letzten Beziehungen zerbrachen- sie kamen mit der Medienpräsenz nicht klar- und genau deswegen hatten wir auch mit allen Mittel versucht es geheim zu halten, dass wir eine Beziehung führten. Ich dachte wirklich in so einem kleinen Ort wie meiner Heimat, würde keiner der Paparazzi warten und uns fotografieren- tja falsch gedacht.

"Hey, Schatz" flüsterte er beruhiged und setzte sich neben mich auf das Sofa, "es ist alles gut, okay. Mach dir bitte nicht so große Gedanken es wird alles gut." Ich verstand nicht wie er das jetzt sagen konnte. Er sah das vielleicht nicht so, doch ich war gerade im Bruchteil der Sekunde berühmt geworden. Mich würde nun jeder als "die Freundin von Harry Styles" kennen und ich war mir noch nicht sicher, ob ich dazu schon bereit war. Ich war mehr als das. Mir war klar, dass das irgendwann kommen würde, doch ich dachte, dass dieser Tag noch in naher Zukunft gelegen hätte.

Und schon begann ich es zu spüren. Mein Instagram Account explodierte förmlich in Sekunden und aus 200 Followern, die sich dafür interessierten was ich mit meinem Freunden machte oder ob ich ein neues Bild gezeichnet hatte, wurden noch tausende Menschen, die einfach nur wissen wollten, welche Frau nun mit ihrem Idol zusammen war. Ich griff danach und stellte es so schnell wie möglich als ein privates Konto ein, doch es war schon zu spät. Die Kommentare nahmen bereits überhand. Ich begann sie mir durchzulesen, wobei Harry mir über die Schulter sah und ich war noch nicht einmal beim dritten angelangt, als ich es schon wieder bereute. Er legte seine Hand auf mein Smartphone und signalisierte mir es lieber zu lassen, es würde noch alles schlimmer machen, als es so schon war.
Auch mit solchen Hasskommentaren hatte ich gerechnet, doch dass es letztendlich so schlimm war dann wieder doch nicht. Menschen, unbekannte Menschen, welche ich noch nie in meinem Leben gesehen oder getroffen hatte, bildeten sich plötzlich eine Meinung über mich, einfach weil ich die Person liebte, die sie als ihr Celebrity Crush bezeichneten und diese Menschen dachten ganz offenbar nicht darüber nach, was sie mit solchen Hasskommentaren auswirkten.

Harry konnte offenbar sehen wie sehr mich das bestürzte, da er mich still schweigend in den Arm nahm und beruhigend über den Rücken strich. Und so lagen wir eine ganze Weile einfach so da. Ich hielt mein Handy noch immer in den Händen, wo mittlerweile der Bildschirm ausgegangen war und der Fernseher war auch immer noch an. Es war wirklich hart so berühmt zu sein wie Harry es war, der Ruhm hatte eben nicht immer seine Vorteile. Er konnte nie wieder einfach rausgehen ohne befürchten zu müssen, dass ihn jemand anspricht oder einfache Dinge, die für jedermann normal waren -wie einkaufen- tun, er würde sein Leben lang immer erkannt und angesprochen werden. Das würde auch immer auf seine Mitmenschen abfärben, ob es seine Familie, Freunde oder eben nun ich als seine Freundin war- wir standen im Schatten und im Scheinwerferlicht seiner Berühmtheit zu gleich.

Mein Telefon begann zu klingeln und riss mich aus meinen Gedanken. Ich sah darauf und konnte den Namen meiner Mutter lese und auch Harry sah darauf. Ich stand auf und löste mich somit aus seinen Armen um in die Küche zu gehen um zu telefonieren, nicht weil Harry nicht mithören sollte, sondern weil ich beim Telefonieren generell lieber allein war.

"Mum?" meldete ich mich kurzdarauf bei ihr. "Lilli?" tönte es von der anderen Seite zurück. "Ja Mum."

"Ich will ja nicht direkt mit der Tür ins Haus fallen mein Schatz, aber ich habe dich gerade im Fernsehen gesehen" murmelte sie leise und klang dabei ein wenig enttäuscht? Oder vielleicht bestürzt? Ich konnte es nicht ausmachen, auf jeden Fall klang sie anders als sonst und ihre, sonst so fröhliche Laune war auch nicht zu spüren.

"Ich auch und du hast auch sicher gesehen was sie über mich sagen oder?" tastete ich mich vorsichtig heran, ich wusste nicht wie sie darauf reagieren würde, dass ich ihr nicht erzählt hatte das der neue Freund Harry, der Harry Styles war.

"Ja Schatz, aber mich interessiert eher warum du uns nicht erzählt hast wer Harry wirklich ist?" Jetzt klang sie wirklich ein wenig enttäuscht. Mist!

"Ich- naja also-" stammelte ich vor mich hin, "ich wusste nicht wie ihr reagieren würdet, deswegen Mum." Sie schwieg einen kurzen Augenblick und setzte dann aber wieder zum Wort an: "und du bist dir auch sicher mit ihm Lilli?" Warum fragte sie sowas?

"Warum fragst du sowas Mum?" "Ich will nur sicher gehen, dass du weißt das er wirklich sehr berühmt ist und was dir alles blüht" erklärte sie und es klang als wolle sie eigentlich auf etwas ganz anderes hinaus.

"Was blüht mir denn?"

"Na seine starke Bekannt- und Berühmtheit."

Und dann machte es klick.

"Du denkst er wird mich irgendwann verlassen weil er jede haben könnte" flüsterte ich leise, nun war ich die Jenige die bestürzt und enttäuscht war, vor allem weil sie ihm so etwas zutraute. "Das denkst du doch oder nicht?" wiederholte ich mich weil sie nicht zu antworten schien.

"Ich will dich nur beschützen mein Schatz, ich will dir unnötiges Leid ersparen und Schmerz" erklärte sie hastig, doch ich wollte schon gar nichts mehr hören. Klar war sie meine Mutter und Mütter hatten oft gute Ratschläge und auch fast immer Recht, doch nicht hierbei. Hierbei irrte sie sich gewaltig. Harry liebte mich, das wusste ich, unzwar weil ich nicht einfach nur eine seiner Fans war, die er getroffen hatte und nun datete. Ich hatte ihn kennengelernt, als er noch ein Niemand war, noch bevor er berühmt geworden war, noch vor der Band. Wir waren zusammen in die High School gegangen und auch schon vorher. Ich kannte ihn seit Jahrzehnten. Das änderte es!

Harry kam in die Küche, vielleicht weil er mitbekommen hatte, dass es um ihn ging oder vielleicht auch weil ich lauter geworden war, doch er sah mich besorgt an. Ich beendete das Gespräch mit meiner Mutter, ganz einfach weil keiner von uns seine Meinung ändern würde und ich mich nicht mit ihr streiten wollte.

"Sie denkt ich tue dir nicht gut und würde dich irgendwann verletzten oder?" auch er klang verletzt. Er hatte also doch zugehört. Ich nickte nur und konnte sehen, dass ihn das noch mehr verletzte, also ging ich schnell auf ihn zu und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände. "Ich aber nicht okay? Ich liebe dich auch das ist das einzige was zählt. Es ist doch egal was all diese Menschen da draußen, all diese unbekannten Profile denken und schreiben oder meine Mutter, es geht um uns beide und das ist das wichtigste. Wir schaffen das" flüsterte ich leise und küsste ihn dann ganz sanft. Er legte seine Hand auf meine, welche immer noch auf seiner Wange ruhte, und erwiderte den Kuss genauso vorsichtig.

"Ich liebe dich Lilli" hauchte er, "und ich werde deinen Eltern beweisen wie sehr ich es tue und das ich dir niemals wehtun könnte."

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