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Verlass mich nicht (Sherlock Holmes)

!TW Drogen, Nahtoderfahrung!
(Wörter: 1934)

Ich stand auf dem Bürgersteig vor Mycrofts Büro im Regen. Meinen Regenschirm, welchen ich durch Londons Wetter fast immer dabei hatte, hatte ich über mir aufgespannt, doch durch den seitlichen Wind wurde ich trotzdem ziemlich nass. Ich wollte mich hier mit den beiden Holmes Brüdern treffen. Mycroft war bereits drin, da es sein Büro war, doch Sherlock war noch nicht aufgetaucht und ich stand schon mehr als eine halbe Stunde hier. Es war ungewöhnlich für Sherlock das er zu spät kam. Klar er war mit seinen Fällen und an den Tatorten beschäftigt, doch nicht wen er sich mit mir traf. Bei seinem Bruder hätte ich es sogar noch verstanden, doch mich hatte er nie versetzt oder warten lassen, es war ein wenig komisch. Doch als dann ein Auto vor mir vorbei und das gesamte Wasser, das sich auf der Straße angesammelt hatte, an den Seiten wegspritze und meine Hose voller Wasserspritzer war, entschloss ich mich doch schon reinzugehen. Sherlock würde hoffentlich gleich kommen oder Mycroft wusste etwas. Ich schüttelte das Wasser von meinem Schirm und betrat dann Mycrofts Büro.

"D/N!" stellte er fest, es war ja nicht überraschend das ich hier war, immerhin waren wir verabredet, "wo ist Sherlock?" Fragte er augenbrauenhochziehend. Er wusste also auch nichts über seinen Bruder. "Keine Ahnung, wir wollten uns vor deinem Büro treffen aber er ist schon eine halbe Stunde zu spät. Das passt gar nicht zu ihm, ich dachte zu würdest vielleicht etwas wissen." Er schüttelte kurz seinen Kopf und meinte dann: "ich hab vor etwas einer Stunde mit ihm telefoniert und da wollte er losgehen und dich abholen? Sherlock ist nicht bei dir aufgetaucht?" Mycroft sah verblüfft aus und ging sofort um seinem Schreibtisch herum und griff nach seinem Handy. "Nein, ich bin allein hergelaufen. Sherlock wollte mich abholen?" fragte ich verwirrt, er hatte nie etwas davon gesagt. Mycroft versuchte offenbar ihn anzurufen und erklärte an mich gewandt: "er wollte dich überraschen!" Er ließ das Handy sinken und schüttelte den Kopf, "sein Handy ist aus!" "Ich fahr in die Bakerstreet!" rief ich und drehte mich auf dem Absatz um.

Ich hatte ganz vergessen das es noch immer in Strömen regnete, sodass ich keine zwei Minuten wieder vor der Tür klatschnass und bis auf die Knochen durchgeweicht war, während ich auf ein vorbeifahrendes Taxi wartete. Mycroft kam nun auch aus dem alten Fachwerkgebäude und hielt mir seinen Schirm über den Kopf. In dem Moment hielt ein schwarzer Dienstwagen mit getönten Scheiben direkt vor uns an und der ältere Holmes Bruder öffnete mir die Tür. Ich sah ihn kurz verblüfft an, manchmal vergaß ich wie viel Einfluss Mycroft hatte. Er war, wie Sherlock manchmal sagte, eben die britische Regierung. Sherlock! Was war los? Warum ging er weder an sein Handy noch war er hier aufgetaucht. Ich verstand das alles nicht und begann mir Sorgen zu machen. Auch sein Bruder sah bedrückt aus, verdammt er wusste etwas!

"Was weiß du?" fragte ich selbstsicher. Er wusste irgendetwas über Sherlock und was passiert sein könnte und wollte es mir nicht sagen, "verdammt Mycroft du musst es mir sagen! Was ist los?" Er seufzte kurz und begann dann zu erzählten: "er hatte einen Fall bei dem er nicht weiterkam und das entscheidende Detail nicht gefunden hatte, ich hab dir Befürchtung das er es auch andere Weise versucht hat" erklärte er ruhig und gefasst. Wie konnte er so gefasst bleiben wenn sein Bruder vielleicht in Lebensgefahr schwebt? "Was meinst du?" ich kam nicht ganz mit. "D/N hat er dir erzählt das er früher mit Drogen zu kämpfen hatte? Er meinte immer nur er würde sie nehmen um seinen Geist zu erweitern doch später hat er es auch einfach so getan." Ich nickte kurz, ja er hatte mir davon erzählt. Wir waren schon ziemlich lange zusammen und Sherlock vertraute mir, wofür ich unendlich dankbar war. "Du denkst er hat-" meine Stimme brach bei dem Gedanken und ich schluckte schwer. "Ich hoffe ich habe einmal nicht Recht"

Wir hielten vor der 221B Bakerstreet und schnell sprang ich aus dem Wagen. Mit zitternden Händen versuchte ich die Tür aufzuschließen. Ich konnte drinnen weder Mrs. Hudson noch John oder Mary hören, aber auch nicht Sherlock, niemand war da. Mein Herz raste und meine Atmung war flach als ich die Stufen hochhastete. Ich konnte hinter mir noch Mycroft ausmachen wie er ebenso zur Tür reinkam und mir die Stufen hochfolgte. Die Stubentür war angelehnt, doch ich konnte bereits durch den kleinen Schlitz eine Person auf dem Fußboden liegend ausmachen. Ich hatte Angst was ich gleich sehne würde und doch stieß ich die Tür auf. Sherlock!