Verbotene Liebe (Peggy Carter)

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(Wörter: 1350)
SSR Montag, 8 Uhr morgens
1947

"Miss Carter, Miss D/N/N bitte kommen Sie doch einmal in mein Büro!" rief uns Dooley von der Holztür seines Büros aus zu. Ich sah meine beste Freundin und Arbeitskollegin Margret "Peggy" Cater kurz an und erhob mich dann von meinem braunen, ebenfalls hölzernen, Schreibtischstuhl. Dann strich ich schnell meine reinweiße Bluse und den schwarzen Bauschrock glatt, bevor ich zusammen mit Peggy zu Dooleys Büro ging. "Was will er?" fragte Peggy leise und sie hielt mir die Tür auf. Ich lächelte sie an und ging dann auf die zwei Stühle vor Dooley Schreibtisch zu, wo ich mich auf einen von beiden niederließ und Peg auf den anderen. Dooley fing nicht einmal an irgendwie um den heißen Brei herum zu reden und meinte recht unfreundlich: "Sie beiden gehen mir auf die Nerven!" Ich sah Peg verwirrt an, die auch einen fragenden Ausdruck im Gesicht hatte, wandte mich jedoch wieder Dooley zu. "Wie bitte?" fragte ich nach. Hatte ich mich verhört? "Sie gehen mir auf die Nerven, Sie beide! Sie haben in der letzten Woche 3 Fälle gelöst und das stört wieder rum meine anderen männlichen Agenten. Da die sowas nämlich nicht hinbekommen und ich sie wiederum nicht entsprechend bezahlen kann. Das wirkt wiederum auf die Arbeitsmoral den anderen aus, das sie sich hinter zwei Frauen benachteiligt fühlen! Das heißt Sie nerven mich!"

Ich hatte meine Augen aufgerissen und starrte ihn entsetzt an. "Wow Dankeschön" meinte ich sarkastisch. "Das war kein Lob Agent D/N/N!" "Ich weiß!" "Und was wollen Sie uns damit jetzt sagen?" warf nun auch Peggy ein. "Ich habe einen neuen Auftrag für Sie beide, einen großen mit den Sie hoffentlich mehr als nur 2 Tage befasst sind! Sie werden noch heute in einer Stunde nach Washington losfliegen und dort einen Serienkiller übernehmen!" erklärte er uns nun endlich alles, nach dieser nicht ganz so netten Begrüßung eben. "Na dann los. Husch, Husch gehen Sie schon und kommen Sie nicht vor Freitag wieder!" brummte er und schob uns dann quasi zur Tür hinaus. Die Tür schlug laut hinter uns zu und wir beide zuckten leicht zusammen, als wir immer noch in einer Art Schockstarre verharrten. "Wow das war das denn?" ich war die erste die ihre Worte wiedergefunden hatte. "Ich habe keine Ahnung, doch ich glaube wir haben jetzt einen neuen Auftrag!"

*Zeitsprung*

In unserem Zimmer in einem Hotel in Washington angekommen verbrachten wir beide erst einmal eine ganze Weile damit unsere Koffer auszuräumen und alles zu verstauen. Wir beide teilten uns ein Doppeltzimmer mit einem Bett, was jedoch nicht schlimm war da wir uns seit unserer Kindheit kannten und auch schon früher oft zusammen in einem Bett geschlafen hatten. Ich war völlig k.o. von dem ganzen Flug, der Fahrt und dem Auspacken der Sachen. Auch Peggy war erledigt und kurzer Hand ließen wir uns nach hinten auf das Bett fallen. "

Hat Dooley dir noch irgendetwas anderes gesagt als ihr vorhin telefoniert habt?" fragte ich sie, mit meinen Händen auf dem Bauch platziert und meinen Pumps auf dem Boden liegend. "Nein, nur das wir morgen früh direkt gegen 9 Uhr zu dem neuen Tatort fahren sollen, wo das neue Opfer ist" meinte sie und drehte sich auf die Seite zu mir um. Auch ich drehte mich in ihre Richtung und sah sie an. Ich nickte leicht und driftete irgendwie sofort mit meinen Gedanken ab.
Ich weiß nicht wieso das alles so war, aber ich wusste jetzt schon seit längerer Zeit, dass ich anders war, dass ich falsch war in den Augen anderer. Unsere Gesellschaft war noch nicht reif für dieses Leben. Sie war verkniffen und absolut intolerant, was schade war.  Doch sollten wir nicht einfach jeden Menschen so leben und lieben lassen wir sie wollten und ginge das dann nicht auch für mich. Und ja ich war anderes, ich liebte Frauen so sehr wie ich eigentlich Männer lieben sollte. Ich hatte er versucht, ich hatte es wirklich ewig versucht mich in alle möglichen Männer zu verlieben doch es ginge einfach nicht. Ich konnte keinen Mann lieben! Niemals! Doch ich wusste ganz genau wen ich wirklich liebte: Peggy! Es war sicherlich falsch so zu fühlen und ich wusste, dass sie niemals so empfinden könnte, doch ich konnte es nicht ändern es war einfach so. Peggy liebte Steve und würde ihn auch immer lieben und ich fühlte mich grauenvoll dafür ihre Freundschaft so auszunutzen, doch auch wenn ich sie so sehr liebte wollte ich manchmal auch einfach nur ihre Freundin sein. Und unsere Freundschaft zerstören wollte ich schon gar nicht!

"Hey D/N!" holte mich Peggy mit einem Fingerschnipsen vor meinem Gesicht wieder in die Realität zurück, "geht's dir gut?" "Ähm ja sicher- ich, naja-" und in dem Moment, als ich Peggy, meine beste Freundin und große Liebe so in die Augen sah und ihre wunderschönen weichen Gesichtszüge so betrachtete, ihre roten Lippen und die schwarzen Wimpern, das wollte ich es ihr einfach nur sagen. Sagen wie ich fühlte und hoffen, dass sie mich nicht dafür hassen würde. Vielleicht war ich egoistisch dafür, doch ich konnte es nicht weiter unterdrücken.

Denn es war nun mal 1947 und es war nicht normal! "Peggy" flüsterte ich ganz leise und rutsche ein Stück näher an sie heran. Auch Peggy betrachtete mich weiterhin lächelnd und schaute dann verwirrt auf meine Frage wartend. "Peggy, ich- äh" flüsterte ich ganz leise, meinen Blick nach unten senkend. "Hey D/N was ist los?" fragte sie und hob mein Kinn wieder nach oben an, sodass ich sie wieder ansehen musste. Nun bekam ich mit das auch Peg ein Stück näher an mich heran gerutscht war und wir beide jetzt nur noch wenige Zentimeter auseinander, auf der Seite, lagen. "Ich-" setzte ich wieder an. Wenn ich es ihr jetzt sagen würde. Wenn ich jetzt diese drei Wörter aussprechen würde: Ich liebe dich!  dann würde sich ganz plötzlich alles ändern. Peggy würde mich entweder hassen und mich niemals wieder sehen wollen, es akzeptieren und es würde alles komisch werden oder auch- nein! Das dritte ist auf gar keinen Fall möglich, dass sie auch so fühlen könnte? Aber das ist surreal, da sie Captain America geliebt hat und immer noch liebt und keine Frauen, außerdem wer, steigt von Captain America, dem Held Amerikas, auf eine Frau wie mich um. Was ja wie schon gesagt noch immer nicht normal war...

Peggy sah mich an, mit diesem Ausdruck in den Augen, als könnte sie dein Inneres lesen und jede einzelne Empfindung spüren. Dieser Ausdruck auf diesen wunderschönen dunklen, braunen Augen war einfach nur atemberaubend. "D/N" flüsterte sie ganz leise. Ihre weiche Hand ruhte immer noch auf meinem Kinn. Ich öffnete meine Lippen leicht und wollte es sagen, ich wollte es ihr sagen. Alles! Doch gerade da ließ sie ihren Zeigefinger, mit dem roten Nagellack an der Spitze auf ihrem Nagel, auf meine Lippen gleiten. Eine Art "Leise" oder verstummendes Zeichen zu signalisieren. Ich sah sie verwirrt an und runzelte die Stirn. Wir waren nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt und ich konnte ihren Atem auf meinen Lippen spüren. Ich wusste nicht was ich tuen sollte, ich war einfach viel zu überfordert und überrascht. Überfordert mit den starken Gefühlen die ich für sie hatte und überrascht darüber was gerade passierte. Doch zum Glück musste ich nichts sagen oder tun, denn das übernahm Peggy schon für mich. Mit einem Ruck lehnte sie sich vor und platzierte ihre weichen Lippen auf meine. Jeder Teil meines Körpers kribbelte und besonders die Stellen die Peggy berührte. Es war wunderschön, so wunderschön, dass es sich beinah surreal anfühlte. Der Kuss war nicht lang, jedoch gefühlvoll. Ich legte jede meiner Empfindungen, jedes einzelne Gefühl in diesen einzigen Kuss. Sobald der Kuss endete, vermisste ich ihre Lippen auf meinen. 

Doch da traf es mich wie ein Felsbrocken. Sie stand doch auf Männer? Also eigentlich. Ich blickte meine Freundin erwartungsvoll an, sie musste jetzt irgendetwas sagen, sonst würde ich noch völlig durchdrehen. 

"Würdest du mal mit mir aus gehen?" wisperte sie leise. Ich konnte meine Freunde kam verbergen und musste augenblicklich grinsen. "Ja Peggy, ja" lächelte ich und vereinte unsere Lippen wieder.

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