Chapter-7

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Ich starrte nervös aus dem Fenster, während Justin total gelassen meine Hand hielt. Wieso machte er das? Wieso machte er alles nur so schwierig? Was sollte das alles überhaupt? Langsam entzog ich ihm meine Hand, worauf er mich überrascht anblickte und verlegen sagte:"Oh,sorry. Hab ich gar nicht gemerkt!" Ich nickte:"Ja, schon okay."

Es tat mir Leid, ihn so abblitzen zu lassen, aber ich konnte nun mal nicht anders. Sollte ich mich ihm öffnen? Aber was, wenn er mich verletzten würde? Noch einmal so verletzt werde, würde ich nicht überstehen. Ich seufzte. Sein Kopf sauste herum und er fragte besorgt:"Was?" Ich musste auf einmal herzhaft gähnen und bekam dabei nur raus:"Nachats." Er fragte belustigt:"Was?" Wir beide lachten und ich entgegnete:"Nichts."

Ein Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, als die Limousine auf einmal hielt und er schnell ausstieg, um mir die Tür aufzuhalten. Er hielt mir seine Hand entgegen, damit ich sie nahm, um aus zusteigen, was ich auch tat. Wir standen vor dem Eingang des jährlichen Jahrmarktes. Jede Menge Menschen waren hier. Schnell zog ich meine Sonnenbrille aus der Tasche und zog sie mir auf. Justin tat es mir gleich. Und ich staunte und sprach:"Es ist so unglaublich lange her, dass ich das letzte Mal auf einem Jahrmarkt war." Er lachte ein wenig in sich hinein und dann fragte ich:"Kommst du öfters hier her?" Er presste seine Lippen zusammen und überlegte kurz, jedoch erwiderte dann:"Eigentlich nicht, aber mit hübschen Mädchen umso mehr." Ich lief ein wenig rot an und flüsterte mit dem Rest meiner Stimme, der übrig geblieben war:"Danke."

Anscheinend nahm er gern meine Hand, denn er fasste sie schon wieder und zog mich ein wenig hinter sich her. Ein paar der Leute blickten uns lange an, vermutlich waren wir nicht gut genug getarnt, jedoch konnte man daran jetzt auch nichts mehr ändern. Einmal als Justin mich zu einer Bude zog, wo man so Fotos schießen lassen konnte, setzte wir uns rein und ich verzog mein Gesicht in die Kamera. Als ich das Bild danach sah, mussten wir beide lachen, denn wir beide hatten ziemlich 'doof' in die Kamera geguckt. Natürlich kaufte ich es und steckte es danach in meine Tasche.

Wir liefen weiter über den Jahrmarkt. Alles war einfach so schön und zu lange her. Die laute Musik überall und die Lichter. Langsam wurde es dunkel und als es schließlich soweit war, leuchtete das Riesenrad in seinen schönsten Farben. Ich staunte lange Zeit, bis mich Justin leicht anstupste und fragte:"Kommst du?" Ich nickte abwesend, jedoch folgt ihm, allerdings nicht ganz bei der Sache.

Da standen wir gerade an einer Bude, wo man mit einem Tennisball Dosen abwerfen musste und wenn man mit drei Würfen, jeweils alle Dosen umgeschmissen hatte, gewann man ein riesiges Kuscheltier. Zwar wusste ich nicht, was ich mit so einem Ding sollte, doch es war eigentlich ganz süß.

Justin warf seinen ersten Versuch und alle Dosen fielen um, er jubelte. Dann bei seinem zweiten Wurf, warf er ebenfalls alle Dosen um und beim dritten Wurf schließlich auch. Die Frau drückte Justin ein riesiges rosa Plüsch-Seepferdchen in die Hand, wovon ich erstmal ein Foto machen musste, weil er einfach zu lustig aussah, wie er dort mit einem gigantischen pinken Seepferdchen steht.

Aufeinmal drückte er es mir in die Hand und sagte:"Du darfst es behalten." Ich fragte begeistert:"Wirklich?" Er nickte und fügt noch hinzu:"Ja, ich hab es für dich gewonnen." Ich sagte erweicht:"aaarrrwww...wie süß." Dann drückte ich ihm einen Kuss auf die Wange, wo er natürlich prompt rot wurde. Ich kicherte, worauf ich mich natürlich gleich hätte ohrfeigen können.

Was machte ich denn nur? Was sollte das alles? War ich blöd? Justin war mir viel zu wichtig, als dass ich ihn verlieren würde, nur weil ich 'größere Gefühle' entwickeln würde?! Aber was, wenn sie schon da waren? -Nein. Oder doch? Bei ihm? Bei mir? Ich war mir zu unsicher.

Da kam Justin auf einmal mit zwei Zuckerwatten an einem kleinen Holzstäbchen wieder, mit denen er mich aus meinen wirren Fragen riss. Er drückte mir eine in die Hand, von der ich mir ein wenig abriss und es genüsslich in den Mund steckte.

Nachdem wir aufgegessen hatten, wollte wir eigentlich wieder zurück ins Hotel, jedoch fragte er mich:"Willst du zu letzt noch ins Riesenrad?" Woher hatte er das nur gemerkt? War es so offensichtlich? Es war wie als, ob er meine Gedanken lesen könnte, als er nickte und sagte:"Es war ziemlich offensichtlich." Ich lachte und sagte:"Oh man, bin ich durchschaubar!" Er lachte und wir setzte uns in solch eine 'Tasse' mit der wir dann eine Runde drehten. Die Aussicht war atemberaubend. Ich konnte nichts anderes mehr als staunen. Mit offenem Mund saß ich da, während Justin sich köstlich über mich amüsierte. Ich knuffte ihn in die Seite und sagte gespielt beleidigt:"Lach nicht über mich."

Ich schaute kurz zu ihm ,als er sich gerade das Gleiche dachte und sich unsere Blicke trafen. Wieso verzauberten mich diese Augen nur so? Wieso verdrehte er mir überhaupt den Kopf? Er lehnte sich ein Stück nach vorne zu mir, jedoch ließ seinen Blick nicht von mir ab. Er wollte mich küssen, das spürte ich. Allerdings wollte ich nicht. Ich legte meine Hände auf seine Schultern und drückte ihn ein wenig nach hinten, um es ihm bewusst zu machen. Kurz Zeit schwiegen wir, bis er fragte:"Wieso hast du eigentlich so Angst, dich auf etwas anderes als Freundschaft ein zu lassen? Ich fragte verwirrt:"Wieso kommst du darauf, dass ich Angst hab." Er erwiderte:"Weil ich das spüre." Ich schaute etwas traurig zu Boden und antwortete dann:"Ich wurde vor längerer Zeit von meinem Ex-Freund Chris verlassen. Es hat mir das Herz gebrochen und ich habe geschworen mich nicht zu schnell wieder jemandem zu öffnen, damit ich nicht verletzt werden könnte."

Er nickte verständnisvoll und fragte dann:"Aber woher willst du wissen, dass ich dich verletzten würde?!" Ich entgegnete:"Da kann man sich nie sicher sein, weil jeder Tag sich unerwartet wenden kann. Aber genau um es vorzubeugen, lasse ich mich auf nichts mehr ein." Er nickte weiterhin und erwiderte:"Aber wenn du dich auf nichts mehr einlässt, wirst du nichts neues mehr erleben, denn man muss auch was riskieren,denn es kann sich zum guten wenden, aber auch zum schlechten. Man muss mit beidem rechnen, aber nie eins ausschließen.Du musst es probieren, früher oder später." Ich saß dort einen Moment und dachte über seine Worte nach...

Er hatte Recht.

Aber ich war einfach noch nicht bereit. Wir schwiegen schon wieder. Er fragte:"Würdest du es probieren, wenn du jetzt die Gelegenheit dazu hättest?" Mir stockte der Atem. Ich überlegte ziemlich lange. Wie machte er das nur? Ich flüstere kaum hörbar:"Nein." Aber ich log. Zum Glück merkte er es ausnahmsweise mal nicht. Als das Riesenrad hielt, stiegen wir aus und machten uns stumm zurück auf den Weg zu unserer Limousine, mit der wir zurück zum Hotel fuhren. Jedoch sagte keiner mehr war, wir schwiegen einfach nur.

Als wir im Flur angekommen waren und nun vor meiner Tür standen, sahen wir uns peinlich berührt an. Er sagte:"So, ich glaub, ich geh dann mal, auf mein Zimmer." Ich nickte, obwohl sein Zimmer, am Ende des Gangs war. Er drehte sich um und warf seine Jacke über seine Schulter uns ging. Wieso war ich nur so blöd? Ich biss mir so fest, wie ich nur konnte auf die Unterlippe in der Hoffnung, dass ich meinen ganzen Mut rausdrücken konnte. Ich dachte mir:"Jetzt oder nie."

Justin war noch nicht weit weg, vielleicht ein paar Meter. Ich lief ihm hinterher. Er drehte sich überrascht um und sagte etwas enttäuscht:"Huch, Jamie? Was?" Ich atmete einmal tief ein und krallte mir dann sein Hemd und zog ihn zu mir und drückte seine Lippen auf meine. Mein Kopf schrie innerlich:"WAS MACHST DU DA?!" Doch es fühlte sich gut an. Ich lächelte in den Kuss hinein, jedoch wollte ihn noch nicht los lassen. Schließlich löste er sich von mir und wir beide atmeten heftig, dann sagte ich lächelnd:"Gute Nacht." Ihm ging es ähnlich, wie mir. "Gute Nacht", wiederholte er mich nur lächelnd. Dann drehte ich mich um und machte mich auf den Weg zurück in mein Zimmer.

Nachdem ich aufgeschlossen hatte, ließ ich mich mit dem Rücken an der Tür sinken und seufzte erleichtert. "Was hab ich nur getan", fragte ich mich. Nach ein paar Minuten des Erholens setzte ich mich vor meinen Laptop und bemerkte, dass Justin vor ein paar Sekunden getwittert hatte:

Hatte heute einen wunderschönen Abend! ;)

Ein Grinsen breitete sich auf meinen Lippen auf und ich tweetete:

@JustinBieber Hab kaum noch Luft! haha.

Nach kurzer Zeit, wie immer kam schon die Antwort:

@JamieJohnson Müssen wir wiederholen! ;D

Dieses Grinsen hatte sich in mir fest gebrannt, ich wurde es nicht mehr los.
Plötzlich fragten alle unsere Fans:"Was? Wo wart ihr?"

Natürlich konnte ich nicht sagen, dass ich Justin geküsst hatte und so twitterte ich den Link, von dem Quatschfoto, welches ich hochgeladen hatte.

Abends im Bett seufzte ich erleichter und fragte mich:"Soll ich das wirklich wagen?"

Never say NeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt