Ich muss perfekt werden. Der perfekte Mensch ohne den kleinsten Fehler. Ich hab es so satt nur aus jeder Menge Fehlern zu bestehen, waren ihre Gedanken. Schonwieder hatte sie alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte. Sie wollte nicht mehr so schlecht sein. Das musste aufhören. Weinend saß sie auf dem Bett. Ihr wurde das alles zu viel. Wie sollte sie nur perfekt werden wenn sie doch nicht mehr konnte. Jeden Tag kämpfte sie um perfekt zu sein um nur jeden Abend wieder daran erinnert zu werden versagt zu haben. Die Tränen bildeten schon Bäche auf ihrem Wangen. Ihr Schluchzen wurde immer lauter, immer häufiger. Verdammt jetzt war sie schonwieder am Ende, obwohl sie doch endlich glücklich sein wollte. Nur wie sollte das nur gehen wenn man ein Versager war wie sie. Wie gern sie doch so glücklich sein wollte wie ihr Freund. So perfekt wie er. Nur das würde wohl nie auf sie zutreffen. Ja sie wollte endlich perfekt sein, nur das würde unmöglich für sie werden. Sie konnte einfach nicht mehr. Ihre Kraft war verbraucht. Auch wenn ihr Freund sie jedes Mal versuchte wieder aufzufangen war es einfach zu viel. Sie konnte nicht mehr. Nun ging sie doch wieder ins Bad. Schloss die Tür hinter sich und suchte nach der Klinge. Sie konnte einfach nicht mehr. Sie musste es jetzt tun. Wieder ein Schnitt. Ein neuer Schnitt den sie sich zufügte um mit all den negativen Gefühlen klar zu kommen. Ihr Arm war geziert von Narben und Wunden. Immer wieder tat sie es wenn sie nicht mehr konnte. Eine salzige Träne tropfte in die Wunde. Es brannte, doch für einen kurzen Moment konnte auch dieser Schmerz ihre Gedanken verdrängen. Wie sollte sie nur so perfekt werden? Man musste sich doch nur ihre Narben und Wunden ansehen um zu wissen das sie nicht perfekt sein konnte. Ganz zu schweigen von ihrem Körper. Wie sollte sie denn nur perfekt werden? Es ging nicht. Nur wenn sie ging. Ging von dieser Welt, dann könnte sie perfekt sein. Hier war sie von zu vielen negativen Eigenschaften geprägt. Noch immer weinte sie unaufhörlich bei diesen Gedanken. Ein Glück war ihr Freund nicht Zuhause. Dachte sie zumindest. In diesem Moment hörte sie ihn vor der Tür. Warum musste er nur jetzt schon hier sein? Er sollte sie doch nicht so verletzt sehen. Schon hörte sie seine Stimme:"Alles gut, Kleine? Bitte mach keinen scheiß. Du weißt ich bin für dich da." Süß war er schon, dachte sie. Nur würde er nie verstehen was in ihr vor ging. Um weitere Unstimmigkeiten zu vermeiden versuchte sie sich schnell die Tränen wegzuwischen und ihre neue Wunde zu verstecken. Noch ein letztes Mal sah sie nach ob sie auch wirklich alle Tränen weggewischt hatte und kam dann zu ihm nach draußen. Er nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss. Sie genoss die Nähe. Nun saßen sie gemeinsam auf dem Sofa. Sie wieder mit ihrem gewohnten Lächeln auf dem Gesicht um sich nichts anmerken zu lassen. Sie genossen die Zeit. Er gab ihr die Nähe die sie brauchte. Stich ihr über den Arm. Als er an der Stelle der neuen Wunde angelangt war wurde sie angespannt. Er durfte nicht sehen was sie schonwieder getan hatte. Nur klappte das nicht so gut, denn in dem Moment hatte er ihre Wunde entdeckt. Warum nur? Nicht mal das konnte sie. Schon fragte er:"Süße, warum hast du das schonwieder getan? Du weißt doch das ich immer für dich da bin wenn etwas ist. Warum hast du es wieder getan? Bitte versprich mir, mit mir zu reden." Die Tränen schossen ihr wieder in die Augen. Hatte er doch recht eigentlich konnte sie mit ihm über alles reden. Nur würde er es wohl nie verstehen. Und das andere, er hatte recht, nur sie musste es tun. Sie konnte einfach nicht mehr. Er tröstete sie die ganze Zeit. "Was ist denn los? Du kannst es mir ruhig sagen wenn du willst. Ich bin für dich da. ", kam es von ihm. Immer wieder durch Schluchzer unterbrochen versuchte sie zu schildern wie sie sich gerade fühlte, wie es ihr ging. Er war die ganze Zeit für sie da und tröstete sie. Als sie beendete fing er leise an zu sprechen:"Kleine, es ist doch alles gut. Ich kann dich verstehen. Wir haben doch alle unsere Momente in denen wir nicht perfekt sind und uns dabei nicht gut fühlen. Wir alle können Dinge nicht so gut, aber dafür andere Dinge umso besser. Auch du hast deine Stärken. Auch du hast das was dich ausmacht. Klar gibt es Dinge die unperfekt sind, doch genau das macht dich doch aus. Du bist wichtig genauso wie du bist. Ich liebe dich genauso wie du bist. Eben genau weil du so wunderschön perfekt unperfekt bist. Du bist perfekt so wie du bist mit all deinen Ecken und Kanten. Ich liebe dich." Wie süß er doch war. Sie war richtig gerührt von ihm. Er hatte doch eigentlich auch recht. So wie er es gerade gesagt hat wurde es ihr klar. Sie musste nicht perfekt werden. Es reichte wenn sie perfekt unperfekt war. Auch wenn das noch ein weiter Weg war das zu begreifen war sie ihm gerade dankbar das verstanden zu haben. "Danke dir. Ich liebe dich auch.", flüsterte sie ihm zu und kuschelte sich noch enger an ihn. Er gab ihr noch einen sanften Kuss bevor sie mit dem Gedanken das es reichte so zu sein wie sie ist und nicht perfekt zu werden, auch wenn es noch ein langer Weg war bis sie es vollkommen akzeptieren konnte, einschlief.
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Silbermond Oneshots
FanfictionWie der Titel schon vermuten lässt werde ich hier Silbermond Oneshots posten. Viel Spaß beim Lesen:) #1 Johannes #41 fangirl #225 oneshots #5 andreas #2 johannesstolle #5 hannes #136 thomas #2 nowi #3 andreasnowak #5 stefanie #4 steff #5 thomasstol...