Sometimes I wish I were an angel

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Wieder einmal fühlte sie sich wertlos. Einfach zu nichts zu gebrauchen. Weinend saß sie im Bad an die Wand angelehnt. Wieder hatte sie alles falsch gemacht was man nur falsch machen konnte. Warum musste sie nur immer alles falsch machen? Alle würden sie jetzt doch bestimmt hassen. Warum konnte sie nicht einmal etwas richtig machen. Nein das ging einfach nicht. Wie sehr wünschte sie sich in solchen Momenten einfach nicht hier zu sein. Einfach zu fliehen. Ein Engel zu sein. Zu ihrem Vater. Das erklärte auch die Narben auf ihrem Arm. Immer wenn es ihr so ging fing sie an sich zu ritzen. Wie auch dieses mal. Unter Tränen nahm sie sich das Messer. Sie konnte einfach nicht mehr. Und wieder fügte sie sich einen Schnitt zu. Wieder eine Wunde mehr. Eine Narbe mehr die später ihren Körper zieren wird. Tränen rannten ihre Wangen runter. Sie konnte einfach nicht mehr. Wollte auch nicht mehr. Schluchzen brach die Stille. Er vernahm das Geräusch aus dem Badezimmer. Hatte seine Freundin sich schonwieder im Badezimmer eingeschlossen. Hoffentlich tat sie sich nicht schon wieder etwas an. Er wusste er musste eingreifen bevor ihr etwas passierte. Vorsichtig klopfte er an die Tür. In der Hoffnug sie würde vielleicht auf machen. Wie naiv war er nur. Es war doch eigentlich klar das sie nicht auf machte. Sie suchte wieder 1000 Gründe bei sich warum sie nicht gut genug sei. Noch einmal versuchte er es. Er wollte ihr doch nur helfen. "Stefanie bitte. Wenn du mit mir nicht reden willst ist das okay, aber bitte mach keinen scheiß. Ich weiß ich hab vorhin überreagiert. Das hab ich nicht so gemeint. Bitte glaub mir",flüsterte er schon fast. Eine Träne rollte seine Wange runter. Warum musste er auch nur immer solche scheiße bauen. Niemals könnte er sich verzeihen wenn seiner Freundin etwas passierte. Sie hörte die Worte von ihm. Anscheinend tat es ihm wirklich leid. Nur raus konnte sie doch jetzt nicht. Außerdem wie konnte sie sich sicher sein das er das ernst meinte. Verdammt sie musste nach ihm sehen. Auch wenn es ihr schwer fiel. Langsam machte sie die Tür auf. Er hatte die Hoffnung schon aufgegeben das sie raus kam. Doch gerade als er gehen wollte hörte er die Tür. Tatsächlich, sie stand jetzt komplett verheult und mal wieder mit einer neuen Wunde vor ihm. Warum musste sie das nur jedes mal tun. Sich selbst Wunden zufügen. Aber ein wenig war er froh das sie sich überwunden hatte doch die Tür zu öffnen. Er musste mit ihr reden. Sich entschuldigen. Er ging mit ihr zusammen ins Wohnzimmer. Setzte sich mit ihr auf die Chouch. Ganz langsam wollte er anfangen. Nein erst musste er sich entschuldigen. Er hatte einfach überreagiert. Das wusste er. Nachdem er sich entschuldigt hatte fing sie an zu reden:"Thomas, ich versteh dich...aber ich wäre gerade viel lieber bei meinem Vater, ein Engel. Nicht wie hier so wertlos." Sie unterbrach oft da ihr die Tränen kamen. Er nahm sie in den Arm. Versuchte sie zu trösten. Ihr irgendwie ein Lächeln schenken. Ihr zeigen das sie wichtig war, für ihn, für alle. "Stefanie, du bist doch schon ein Engel. Ein Engel für mich aber auch für alle anderen. Ich liebe dich und Brauch dich doch. Glaub mir", erwiderte er in der Hoffnung ihr zu zeigen das sie wichtig war. Sie wollte nicht wirklich glauben. Was wenn er das nur sagte um ihr für einen kurzen Augenblick das Gefühl zu geben geliebt zu werden. Doch bevor sie es weiter hinterfragen konnte kam noch der Satz von ihm:"Du brauchst dir nicht nur wünschen ein Engel zu sein, du bist einer. Und dafür musst du noch nicht einmal etwas tun." Sie überlegte weiter, er musste es wirklich so meinen denn eigentlich war er nie Freund so vieler Worte. Nur wenn ihm etwas wichtig war. Anscheinend war sie ihm wichtig. Sie musste ihm vertrauen. Anders ging es nicht. Sie rückte enger an ihn, genoss seine Nähe. Irgendwie war sie ja schon froh ihn zu haben. Sie sah ihn an und flüsterte fast schon:"Ich liebe dich." Ihre Lippen kamen sich näher. Bis sie sich trafen und in beiden ein Feuerwerk der Gefühle explodierte. Beide genossen den Moment einfach. Bald lösten sie sich wieder voneinander. Sie kuschelte sich an ihn, genoss einfach die Liebe und Nähe zu ihm. Er flüsterte ihr ins Ohr:"Mein Engel." Sie musste lächeln. Anscheinend war sie wirklich ein Engel und das war ein schönes Gefühl. Ein Gefühl das sie nie mehr loslassen möchte.

Silbermond OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt