Maske

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Was war das schonwieder? Konnte sie denn nicht einmal glücklich sein? Sie hatte doch so ein schönes Leben mit einer Familie und Freunden die für sie da sind. Sie kann doch glücklich sein. Sie und ihre Familie sind glücklich und hatten einen wunderschönen Tag. Was tat sie stattdessen? Hatte wieder tausend Zweifel. Konnte Sicht nicht über den Tag freuen. Es war doch nicht fair. Sie wollte sich doch auch einmal so sehr über einen Tag freuen. Stattdessen setzte sie immer die Maske auf um nicht zu zeigen wie viele Zweifel sie doch in sich trug. So wie sie es den heutigen Tag getan hatte. Sie trug die Maske um nicht zu zeigen wie schlecht es ihr ging. Zwar hatte sie auch glückliche Momente, doch das meiste war doch tatsächlich nur gespielt. Nun saß sie allein auf dem Sofa. Weinend. Hier konnte sie endlich ihre Maske fallen lassen. Alles was passiert war, war einfach zu viel für sie. Die Zweifel trug sie schon den ganzen Tag in sich. Doch jetzt erst traten sie so richtig zum Vorschein. War sie als Freundin gut genug? Oder verlor sie gerade nach und nach alle Freunde, weil sie gerade nicht für sie da sein konnte weil sie keine Kraft hatte? Am meisten dachte sie da an eine Freundin. Seit ein paar Wochen hatten sie wieder Kontakt, doch sie wünsche sich mehr. So wie es früher war. Auch wenn ihr klar war das es nie wieder wie früher werden würde versuchte sie es immer wieder und machte dabei immer mehr kaputt. Warum musste sie auch Gefühle für die Freundin entwickeln? Und wieso musste diese Freundin auch so weit von ihr weg wohnen? Es machte sie nunmehr seit über einem Jahr kaputt. Warum musste sie sich auch in sie verlieben. Damit erträumte sie sich etwas was wohl nie in Erfüllung gehen würde da sie bei der Freundin noch nicht mal zu den besten Freunden gehörte. Sie war hingegen bei ihr die Beste Freundin. Es war doch so unfair. Doch sie hatte noch weitere Zweifel. Machte sie mit ihren Entscheidungen die sie Tag für Tag traf die Familie kaputt? Oder gar noch mehr? So viele Zweifel die einfach keine Ruhe fanden. Sie konnte nicht mehr. Sie wollte doch einfach nur glücklich sein, so wie alle anderen Menschen. Es war alles zu viel. In dem Moment blickte sie unter Tränen auf ihren Unterarm. Noch sah man keine Narben. Doch der Drang sich selbst zu verletzen wuchs von Tag zu Tag mehr. Wie hatte sie es nur damals geschafft es nicht zu tun und trotzdem über diese Zeit zu kommen?  Mittlerweile war sie jeden Tag ein Stückchen näher davor sich doch selbst zu verletzen. Sie konnte doch einfach nicht mehr. Wollte doch nur etwas um nicht dauerhaft diesem Druck ausgesetzt zu sein. Es war doch alles zu viel. Bisher konnte sie sich selbst noch zurückhalten. Doch wie lange würde sie das noch durchhalten? Immer konkreter wurden ihre Gedanken zum selbstverletzen. Das durfte sie nicht zulassen, es so weit kommen zu lassen. Doch wer konnte dafür garantieren das es nicht so weit kam? Sie hatte keine Kraft mehr. Jeden Tag setzte sie die Maske auf und kämpfte. Jeden Tag wurde es schwerer sich nichts anzutun. Doch in dem Augenblick stellte sie wieder fest wie stark sie doch eigentlich war. Sie hätte sich schon längst selbst etwas antun können und trotzdem kämpfte sie jeden Tag dagegen an. Der Funke Hoffnung war noch nicht erloschen. Dieser Gedanke gab ihr kurz wieder etwas Hoffnung. Hoffnung die sie gerade dringend benötigte. Dieser Funke Hoffnung half ihr gerade wieder sich nicht selbst zu verletzen. Auch wenn der Drang da war. Sie konnte es ein weiteres Mal unterbinden. Auch wenn es von mal zu mal schwieriger werden würde durfte sie nicht aufgeben. Das wusste sie. Denn sie wusste wenn sie es einmal tun würde wäre sie auch zu viel mehr im Stande. Doch genau das versuchte sie zu verhindern. Auch wenn es immer schwerer werden würde. Sie musste weiter kämpfen. Auch wenn das hieß weiter die Maske aufzusetzen. Sie würde es schaffen. Das war ihr Funken Hoffnung den sie nicht erlischen lassen darf. Das war ihr klar. Doch sie spürte wie sie sich immer mehr in ihren Gedanken verfing. Gedanken um sich selbst Mut zu machen. Mut den sie brauchte. Es hatte ihr wieder gezeigt das sie kämpfen konnte. Und genau das hatte sie damals auch getan. Gekämpft. Und das würde sie heute wieder schaffen. Doch all die Gedanken hatten sie so erschöpft das sie unter Tränen und dem Gedanken daran das sie ein Kämpfer war einschlief. Denn sie wusste sie würde es schaffen glücklich zu werden. Irgendwann. Ganz sicher.

Silbermond OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt