Kapitel 7. Die fuchsherzige Schülerin

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Sanftpfote erzählte: "Eibenpfote war schon immer ein unangenehmes Junges. Das empfindet selbst der SchattenClan so. Sie ist arrogant, nervig und widersetzt sich den allgemeinen Regeln. Da sie jedoch die Tochter von Eschenstern, dem Anführer des SchattenClans, ist, kommt sie öfter mit leichten Strafen davon als andere Katzen in ihrem Alter. Dornenzunge war die einzige Kätzin, die sich bereiterklärt hatte, die aufmüpfige Katze zu trainieren. Doch zur Zeit befindet sich Dornenzunge in der Kinderstube, sie muss sich um ihre Jungen kümmern und hat keine Zeit für eine Schülerin. 

Dummerweise wollte niemand Eibenpfote in der Zeit trainieren, so wurde sie jeden Tag einem anderen Krieger zugeteilt, der sein Wissen an sie weitergeben sollte. Eibenpfote ist wohl die bekannteste Schülerin der ganzen Clans, und auch die am meisten gehasste. Jeder Clan hat schon schlechte Erfahrungen mit ihr machen müssen, selbst der WindClan, obwohl dieser gegenüber vom SchattenClan Territorium liegt und keine Grenzpatrouille vom Wind- und SchattenClan sich jemals treffen würden. Doch das hielt Eibenpfote nicht davon ab, auf der Großen Versammlung Unruhe zu stiften.

So hatte Eibenpfote zum Beispiel während einer Großen Versammlung einen Schüler des WindClans provoziert und ihn dazu gebracht, sie während dem Waffenstillstand, der zwischen den Clans beim Vollmond herrscht, anzugreifen. Oder sie stand auf und unterbrach einen der Anführer, während er gerade redete. Das machte sie häufiger, bis Eschenstern ihr ein Verbot gab, das sie von allen Großen Versammlungen, solange sie Schülerin sein würde, ausschloss. Jedoch kam dieses Verbot erst auf das Drängen von Nachtstern hin, dem Anführer des FlussClans, der sehr viel Wert auf die Erziehung der FlussClan Schüler legt und es gar nicht gerne sieht, wenn sich junge Katzen so danebenbenehmen. Dies machte noch einmal allen Katzen klar, wie sehr Eschenstern seine Tochter bevorzugte und wie viel er ihr durchgehen ließ. Erst zu handeln, nachdem ein anderer Anführer ihn auf eine Schülerin aus seinem Clan ansprach... Das ist schon absurd. 

Damit hörte Eibenpfotes unmögliches Verhalten jedoch nicht auf, sie überschritt immer wieder heimlich Grenzen und wurde sogar einmal dabei erwischt, wie sie auf DonnerClan-Territorium jagte. Bei der Patrouille, die Eibenpfote während ihrer verbotenen Jagd erwischte, war auch Silberpfote dabei. Die SchattenClan Schülerin mit dem dunklen Fell hatte die Patrouille weiter provoziert und die DonnerClan Katzen grundlos beleidigt, obwohl sie schon längst Reue zeigen und um Verzeihung hätte bitten sollen. Silberpfote hatte dann wütend versucht ihr die Stirn zu bieten, hatte ihr ihre Untreue ihrem Clan und dem Gesetz der Krieger vorgeworfen und gesagt, sie wäre keine richtige Clankatze mehr, wenn sie so weiter machen würde. Doch sie antwortete darauf nur: 'Was weißt du denn schon von richtigen Clankatzen? Du solltest mir hier nichts von der Ehre der Clans erzählen, schließlich bist du nicht einmal eine richtige Clankatze!' Damit hatte sie Silberpfotes wunden Punkt getroffen." 

Federpfote unterbrach die sandfarbene Schülerin nur ungern, musste an dieser Stelle jedoch verwirrt nachfragen. "Wie meinst du das? Warum ist Silberpfote keine vollständige Clankatze, schließlich ist Glanzfell doch seine Mutter, oder?" Sanftpfote suchte mit den Augen die Lichtung nach dem silbernen Schüler ab und senkte dann die Stimme, während sie miaute: "Das stimmt, da hast du recht. Doch sein Vater ist ein Kater aus dem Zweibeinerort hinter der DonnerClan- Grenze. Glanzfell möchte nicht über ihn sprechen und verrät nicht, ob er ein Streuner oder ein Hauskätzchen war, doch dazu hatte sie auch jedes Recht. Eine Königin muss den Vater ihrer Junge nicht angeben, und so beharrte auch Glanzfell darauf zu schweigen." 

Federpfote nickte langsam. "Okay, ich verstehe. Dann ist Silberpfote also eine Halbclankatze?", fragte sie. Sanftpfote bestätigte: "Ja, doch er hasst es darauf angesprochen zu werden. Schließlich ist es nichts Ehrenhaftes, nur zu Hälfte aus einem Clan zu stammen." Federpfote runzelte ihr weiches Fell auf der Stirn und legte den Kopf schief. "Warum nicht?" 

Sanftpfote schien verwirrt über diese Frage, sie dachte nach und stotterte dann unsicher. "Nun ja, so ist es eben. Clankatzen sollen das Leben der Hauskätzchen verachten und meiden, so steht es im Gesetz der Krieger. Und sie dürfen sich nicht in Katzen anderer Clans verlieben." Federpfote miaute protestierend: "Aber das ist doch schrecklich! Was wäre denn, wenn ich mich nun in einen Kater aus einem fremden Clan verlieben würde? Dann würden mich alle fertigmachen und ich dürfte nicht mit der Katze zusammenleben, die ich liebe? Und warum sollen wir die Hauskätzchen denn verachten, sie tun uns doch nichts Böses? Sie leben einfach nur ihr Leben, so wie wir. Ich finde das doof..." 

𝐄𝐢𝐧 𝐇𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐯𝐨𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥 I WaCa FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt