𝐄𝐢𝐧 𝐇𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐯𝐨𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥 I WaCa FF

Kapitel 9. Die Große Versammlung

"Regeln, Verantwortung! Was für ein Schwachsinn, die Regeln der Clans sind kompletter Mäusemist."

Die respektlosen Worte der schwarzen SchattenClan-Kätzin lösten eine Flut an Fragen und Gedanken aus, die Federpfotes Gedanken überschwemmten. Eibenpfote bemerkte die hellgraue Schülerin, sie miaute auffordernd: "Was machst du da? Komm doch her, hast du gelauscht?" Federpfotes Ohren wurden heiß, als sie sich zögerlich in Bewegung setzte. Natürlich, warum hatte sie nicht gleich daran gedacht, sich vielleicht etwas unauffälliger hinzustellen! Mäusehirn!, schimpfte sie mit sich. Ein wenig ängstlich setzte sie sich zu den drei Katzen. 

Die jüngste war vielleicht in Federpfotes Alter, ihr dunkelgetigertes Fell war genau so flaumig und flauschig. Sie roch ebenfalls nach SchattenClan. Ihre grünen Augen schimmerten beunruhigt, während sie die ältere Eibenpfote anstarrte. Die sah schon aus wie eine junge Kriegerin, mit definierten Muskeln unter ihrem gepflegten, schwarzen Fell. Sie ähnelte mehr dem jungen FlussClan-Krieger Spitzkralle mit seinem ausgewachsenen Körperbau, statt der zierlichen Schülerin. Spitzkralle hatte braunes, kurzes Fell und bernsteinfarbene Augen, die sich nun auf Federpfote richteten. 

"Wer bist du denn? Ich habe dich hier noch nie auf einer Großen Versammlung gesehen", fragte er neugierig. Mit einem unsicheren Blick zu Eibenpfote miaute die hellgraue Schülerin: "Ich bin Federpfote, aus dem DonnerClan... Es tut mir wirklich leid, ich wollte euch nicht belauschen! Ich habe mich bloß ein bisschen verloren gefühlt und wollte gerne jemanden kennenlernen, mit dem ich mich unterhalten könnte." 

Die jüngere Kätzin mit dem schwarzen Fell richtete ihre grünen Augen auf Federpfote, mitfühlend maunzte sie: "Da geht es dir wie mir! Ich bin zum ersten Mal auf einer Großen Versammlung... Hier sind einfach so viele Katzen, es ist unglaublich!" Federpfote konnte ihr da nur zustimmen. "Ich bin übrigens Blätterpfote", fügte sie noch hinzu. 

"Oh, ich freue mich echt dich kennenzulernen, Blätterpfote! Diese ganzen fremden Katzen sind wirklich einschüchternd... Bist du vom SchattenClan?" Blätterpfote nickte eifrig. "Genau! Der SchattenClan ist der beste von allen Clans", miaute sie stolz. Eibenpfote schnurrte: "Du hast wohl Federn im Hirn, Blätterpfote! So etwas sagt man nicht zu Katzen aus anderen Clans, schließlich ist für jede Katze der eigene Clan der beste." Blätterpfote maunzte verwirrt: "Also, ist der SchattenClan nicht der beste...?" 

Eibenpfote verdrehte die Augen. "Mäusehirn", miaute sie liebevoll und stupste die junge Schülerin in die Seite, sodass diese zur Seite umfiel. "Hey!", empörte sich Blätterpfote, ihre Augen blitzten verspielt als sie sich auf Eibenpfote warf. Spitzkralle verdrehte nun seinerseits die Augen. "Hoffentlich beginnen die Anführer bald die Große Versammlung, Bachsturm war die ganze Zeit so hibbelig, wollte dem Clan jedoch nichts verraten." Federpfote erinnerte sich, dass Bachsturm die Heilerin des FlussClans war. 

Und als hätten die Anführer den jungen Krieger gehört, jaulte ein schwarzer Kater mit langen Beinen plötzlich: "Katzen aller Clans! Ruhe bitte, die Große Versammlung hat begonnen!" Sofort richtete sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf die vier Katzen auf dem umgefallenen Baumstamm, die Gespräche verstummten und das Getuschel ebbte ab. Auch Blätterpfote ließ von Eibenpfote ab, aufgeregt miaute sie: "Das ist Eschenstern, unser Anführer!" Dabei war ihr begeisterter Blick auf den langgliedrigen Kater mit dem schwarzen Fell gerichtet, der die Katzen eben zur Ruhe aufgefordert hatte.

Er stand neben einem schlanken Kater mit braunem Fell, an dessen Seite Buchenstern stand. Auf der anderen Seite saß ein majestätischer Kater mit schwarzem, langen Fell. Spitzkralle murmelte: "Im Gegensatz zu Nachtstern sehen die anderen Anführer fast glatzhaarig aus." Eibenpfote kicherte. "Dafür bleibt dein heißgeliebter Nachtstern doch in jedem Gestrüpp hängen! Eschensterns Fell ist immer gepflegt, der wacht nicht eines Morgens auf und hat plötzlich sein ganzes Nest im Fell."