~ Prolog ~

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Die Sterne funkelten am dunklen Nachthimmel, als sich die durchsichtigen Katzen um den Körper der Kätzin versammelten. Stille lag in der kalten Luft und umgab die Katzen, in deren Augen sich das Sternenlicht des Himmels spiegelte. Ihre Köpfe hielten sie gesenkt, auf den Körper der Kätzin mit dem weißen Fell gerichtet. Sie lag auf den grauen, glatten Felsen in die der Fluss eingebettet war, dessen Wellen sacht die Hinterpfoten der Kätzin umspielten. 

Die Kätzin hatte ihre Augen weit aufgerissen, die Sterne spiegelten sich leicht in den tiefblauen Augen der Katze. Um das Maul herum verfärbte sich das reinweiße Fell in ein dunkles Rot, das Rot von Blut. Der Mund stand leicht geöffnet, braune und schwarze Fellfetzen, die nicht zu der Kätzin gehörten, hatten sich zwischen den scharfen Zähnen verfangen. Zwischen den Krallen der, in die Höhe gestreckten, Pfote hingen Fetzen eines weißen Pelzes, wie sie es selbst besaß. Noch frisches Blut klebte zwischen den Krallen und verklebte die Fellbüschel. Eine Wunde am Hals der Kätzin ließ warmes, hellrotes Blut hervorströmen. Das Blut strömte aus der Wunde, sickerte durch den weißen Pelz und tropfte in das Wasser des Flusses. Doch schon bald versickerte das Blut, die Wunde hörte auf zu bluten und auch das letzte bisschen Wärme verließ den Körper der geschundenen Kätzin. 

Sie lag alleine am Flussufer, über ihr der weite Sternenhimmel und um sie herum begann der Wald in seiner grünen Pracht zu wachsen. Keine weitere Katze war weit und breit zu sehen, die Kätzin war gänzlich abgeschieden von jeglichen anderen Katzen. 

"Diese Wunde wurde nicht von fremden Krallen gerissen.", erhob eine Sternenkatze unheilvoll ihre Stimme. Sie betrachtete die Wunde am weißen Hals der Kätzin. Wild und zerkratzt war die Kehle, weiße Fellfetzen lagen auf den Steinen und wehten in der leichten Abendbrise. Doch weiße Fellfetzen hingen auch zwischen den Krallen der Vorderpfoten, verklebt mit frischem Blut das gerade erst zu trocknen begonnen hatte. Eine weitere Sternenkatze erschauderte und miaute: "So etwas darf nie wieder geschehen, die Ereignisse des heutigen Abends haben es uns gezeigt. Wir waren zu nachlässig, hätten die Pfoten dieser Kätzin mehr leiten sollen und sie nicht im Strom des Lebens ertrinken lassen, ohne Hilfe, ohne Verständnis."

Ein Kater knurrte: "Wie sollen wir einer solchen Katze, einem solchen Monster, helfen? Wie Verständnis zeigen, für die schrecklichen Taten mit solchen Ausmaßen?" Eine Kätzin mit silbernem Fell um die Schnauze hob den Blick und miaute bedauernd: "An diesem Unglück war nicht diese Katze schuldig. Sie wurde geboren, und wir sahen sie. Doch wir wandten unseren Blick ab, von der Kätzin, die unsere Hilfe dringend gebraucht hätte. Wir haben eine Katze im Stich gelassen." 
Stille breitete sich wieder am Ufer aus. Der Bach gluckerte vor sich hin, die Blätter der bald fallenden Bäume raschelten in der sanften Brise, die auch die Gräser zum müden Tanz bewegte. 
Ein Kater richtete seine traurigen, reuevollen Augen auf die junge Kätzin auf den Steinen. "Sie hatte diesen frühen Tod nicht verdient, sie hätte noch viele Blattwechsel lang leben können. Es gibt eben Katzen, deren Pfoten mehr von uns gelenkt werden müssen, das ist keine Schande. Sie hat eine zweite Chance verdient." Ein Murmeln erhob sich unter den versammelten Katzen, deren Worte vom Rascheln der Blätter weggetragen wurden. 

Plötzlich regte sich etwas am Körper der Kätzin, ein Mantel aus Sternenglanz überzog das Fell der Katze. Gespannt und mit angehaltenem Atem sahen die versammelten Katzen zu, wie sich der funkelnde Mantel regte. Ein Seufzer, zart wie der Hauch eines Lüftchens in der Blattfrische, ertönte. Dann erhob sich der Mantel, in Gestalt der Kätzin. Es schien, als würde sich eine zweite Katze aus dem Körper der liegenden erheben. Die neue Sternenkatze schlug ihre Augen auf, deren klares blau allen versammelten Katzen den Atem verschlug. Die Augen der Kätzin hatten etwas Durchdringendes, und gleichzeitig so hilflos Unschuldiges, dass es die Herzen der Katzen berührte. In einem stummen Einverständnis murmelten sie den Namen der Kätzin, dann trat ein Kater mit leuchtendem Pelz vor die Kätzin, feierlich sprach er: 

"Du wirst eine zweite Chance, ein zweites Leben, vom SternenClan erhalten. Nutze es weise und deine Vorfahren werden deine Pfoten auf sicheren Pfaden leiten, junge Katze. Mach deine Fehler wieder gut, bringe den durch dich aufgerissenen Wunden Heilung und die durch dich verursachten Schmerzen Linderung."


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- 680 Wörter

Dies war der Prolog, wie fandet ihr ihn? ^^
Die Geschichte wird nicht immer so blutig und brutal sein wie es hier war, also keine Angst, falls euch das abschreckt^^


Ich möchte die Kapitel hier etwas kürzer machen, zwischen 1000-2000 Wörtern pro Kapitel, damit es für mich leichter wird, ein Kapitel regelmäßig hochzuladen :D

Feedback sowie Charaktereinsendungen sind immer erwünscht, schönen Tag euch lieben Pfoten noch!^^ 

𝐄𝐢𝐧 𝐇𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐯𝐨𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥 I WaCa FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt