Kapitel 31. Flusskonflikt

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Federpfote lief, den Blick hatte sie auf die vier scheinbar mühelos voranlaufenden Krieger gerichtet. Sie selbst war komplett außer Atem, ihre Lunge brannte und ihr Herz pochte gegen ihre Brust. Sie verfluchte sich dafür, so wenig trainiert zu sein. Was brachte einem das Jagdgeschick, wenn man seine Beute nicht einmal richtig jagen konnte? Federpfote war so dankbar, nicht im WindClan aufgewachsen zu sein, in dem man seiner Beute den lieben langen Tag hinterherrennen musste - im DonnerClan hingegen ging es vor allem um die Schleichkünste und die schnellen Reflexe. 

Doch die kleine Truppe schien sich dem Kampfplatz zu nähern, denn Federpfote konnte die wütenden Schreie von Katzen hören. Schwefelflucht bestätigte diese Vermutung, indem er über seine Schulter jaulte: "Wir sind gleich da, macht euch auf einen unerfreulichen Empfang bereit." Federpfotes Nackenfell stellte sich auf. 

Kurzkralle rief fragend: "Und du wirst dann direkt wieder loslaufen, um Verstärkung aus dem WindClan Lager zu holen?" 
"Genau, könnt ihr meine Clangefährten so lange unterstützen?" 
"Natürlich."

Schwefelflucht schien sehr erleichtert, der Umstand, dass die Unterstützung bloß aus drei Katern und einer Schülerin bestand, schien ihn nicht zu beunruhigen. Federpfote fragte sich, indes sehr beunruhigt, auf wie viele FlussClan Katzen sie wohl treffen würden. Die Pfoten der Katzen trommelten über den Boden, als sie sich dem Fluss näherten, an dessen Ufern schon grausig gekämpft wurde. 

Federpfote konnte unter den WindClan Katzen Hüpferkralle ausmachen, ein ehemaliger Schüler, der wohl zusammen mit Schwefelflucht ernannt wurde, dazu die Kätzin Funkenwind und Kieselfell, ein mittlerweile ziemlich betagter Krieger. Die drei Katzen wurden von den FlussClan Katzen umringt, auf die Schnelle zählte Federpfote mehr als ein halbes Dutzend, darunter der Anführer höchstpersönlich; Nachtstern. 

Schwefelflucht stieß ein wildes Jaulen aus, das nicht so recht zu seinem sonst so stillen Verhalten passte, als eine FlussClan Kätzin vorsprang und Kieselfell zu Fall brachte, um ihm den Rücken zu zerkratzen. Funkenwind und Hüpferkralle sahen ebenso mitgenommen aus, wie es der ältere Krieger gleich sein würde. 

"Aufhören, Nachtstern!", rief Kurzkralle und nahm an Geschwindigkeit zu, sodass er direkt neben Schwefelflucht rannte, der auf den FlussClan Anführer zuhielt. Die Katzen drehten sich überrascht um, ihre Augen weiteten sich, als sie die DonnerClan Krieger sich rasch nähern sahen. Und doch stellte sich Federpfotes Fell überall am Körper furchtsam auf , denn selbst zusammen würden die Wind- und die DonnerClan Patrouille den zahlreichen Katzen des FlussClans unterlegen sein. 

Kurzkralle hielt einige Fuchslängen vor dem Anführer, der die Katzen mit grimmigem Blick erwartete. "Was tut ihr hier, DonnerClan? Dies ist nicht euer Kampf", bellte er mit gefletschten Zähnen knapp. "Es ist auch kein fairer Kampf", hob Kurzkralle ruhig an. Nachtstern schnaubte. "Fair, fair! Was weißt du von fair? Der WindClan stiehlt unsere Beute, was ist daran fair? Sie haben es verdient. Adlerstern soll sehen, dass mit dem FlussClan nicht zu Spaßen ist, wenn er seine blutenden Clangefährten sieht." Seine Augen funkelten erbittert. 

Aufgebracht trat Funkenwind vor, sie miaute: "Wir sind keine Beutediebe! Keine unserer Katzen hat den Fluss auf euer Territorium überquert!" Nachtstern fuhr zu ihr herum. "Ihr einfältigen WindClan Katzen, hat euch der Wind euer Gehirn weggeweht? Ihr müsst den Fluss nicht einmal überqueren, um zu Beutedieben zu werden. Jede Katze in den Clans weiß doch, das der Fluss unser Jagdgebiet ist." 

Während die Katzen sich stritten, lehnte sich Jagdkralle zu Schwefelflucht, der über die Worte des feindlichen Anführers empört dastand, und murmelte: "Lauf zu Adlerstern und hol Verstärkung, am besten auch diplomatische. Das hier wird kein Kampf sein, den Krallen gewinnen können." 

Schwefelflucht nickte rasch, dann entfernte er sich langsam und unauffällig von der Gruppe, bis er in dem Schutz von hohen Gräsern zu sprinten begann. Zwischen den beiden sich gegenüberstehenden Clans hatte davon niemand etwas mitbekommen, sie diskutierten noch immer hitzig darüber, ob der Fluss nur vom FlussClan bejagt werden darf. 

𝐄𝐢𝐧 𝐇𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐯𝐨𝐧 𝐒𝐜𝐡𝐢𝐜𝐤𝐬𝐚𝐥 I WaCa FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt