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Hope

Ich träume von meinem Dad.

Es ist das erste mal seit Jahren, dass ich von ihm träume. Damals hatte ich die Träume viel öfter, da es ganz neu für mich war, dass er weg war.
Aber mit der Zeit habe ich damit zu leben gelernt.

In meinem Traum ist er nach einem Arbeitstag nach Hause gekommen und hat mir und Sam Cupcakes mitgebracht. Mein Cupcake hatte blaue Glasur und bunte Streusel drauf.

Es ist eine Erinnerung, die mir im Gedächtnis geblieben ist nach all den Jahren.
Ich kann mich an viele andere Sachen auch erinnern.

Als ich meine Augen öffne denke ich zu allererst an den Traum. Und daran wie sehr ich mich über den Cupcake gefreut habe. Auch wenn es eine kleine Geste war.
Leider hängen meine Gedanken an diesem Moment und lassen diesen dann für eine ganze Weile nicht mehr los.

Als nächstes fallen mir die Kopfhörer auf meinem Kopf auf, die ich trage. Angenehme Musik dringt durch sie hindurch.

Meine Gelenke schreien danach gestreckt zu werden und ich bewege mich ein wenig um die Position zu ändern.
Dabei spüre ich Adam's Hände, die über meine Arme streichen.

Ich drehe meinen Kopf und bemerke auf dem Bett gegenüber Ava. Sie sitzt auf ihrem Bett und hat die Beine angezogen. In ihren Händen liegt ein Buch. Ihre Augen sind darauf geheftet, in ihren Ohren stecken kleine Kopfhörer.

Mein Blick wandert weiter hoch zu Adam.

Adam, der mich vorhin überrascht hat in dem er mich besuchen kam. Der mir chinesisches Essen mitgebracht hat. Der mich mit seiner Musik beruhigt hat.
Adam, der für mich da ist.

Er sieht zu mir herunter. Seine Gesichtszüge sind weich. Er hebt die Mundwinkel als wäre es halb so wild, dass er den ganzen Weg hierher gefahren ist. Er lächelt mich an als wäre er nicht müde. Als würde es nicht schlimm sein, dass er den weiten Weg wieder zurück fahren muss.

Mit einer Hand schiebe ich die Kopfhörer von mir runter.

„Na," sagt Adam und legt eine Hand um meinen Kopf. „ausgeschlafen?" fragt er mich.

Ich nicke.

Ich komme mir in seinen Armen vor wie ein Baby und normalerweise würde ich jetzt aufstehen, aber manchmal da bin ich gefangen.
Da bringe ich es nicht übers Herz aufzustehen.
Weil es einfach Adam ist, weil er für mich da ist.

Ich drehe mich ein wenig, so dass ich auf der Seite liege. So können wir uns besser ins Gesicht sehen.

„Danke." flüstere ich leise und starre auf seinen Mund, der sich vor meinen Augen befindet.

Er schmunzelt.

„Da gibt es nichts zu danken." sagt er genauso leise.

Ich sehe kurz rüber zu Ava um zu überprüfen, ob sie zu uns sieht. Tut sie nicht.
Also wende ich mich wieder zu Adam und küsse ihn innig.

Ich stecke meine ganze Zuneigung in diesen Kuss und als wir uns lösen drückt er seine Stirn an meine.

Mag sein, dass ich keine Überraschungen gewohnt bin. Und mag sein, dass ich mich momentan selber stresse. Aber ich muss einfach mal entspannen.
Keiner sagte, dass das College einfach wird. Aber das wichtigste ist, dass ich nicht vergessen darf wer ich bin und was ich erzielen möchte. Ich habe den Ehrgeiz, den es benötigt. Ich werde das hinkriegen.
Ich habe Adam, der mir meinen Rücken stärkt. Er war mir in letzter Zeit ein wirklich guter Freund als ich ihm eine gute Freundin. Und deshalb mache ich den Mund auf und sage das erste, was mir auf dem Herzen liegt.

„Ich bin bereit mit dir zusammen zuziehen, Adam."

Seine Augen weiten sich ein wenig und er öffnet seinen Mund. Er sieht überrascht und gleichzeitig erfreut aus. Seine Arme schlingen sich enger um mich und er legt die Stirn wieder auf meine.
Dann atmet er tief ein und wieder aus.

„Bist du dir sicher?" fragt er leise.

Um zu nicken löse ich mich von seiner Stirn.

Wir sehen uns tief in die Augen.

Es ist genug. Nur um mich glücklich zu machen, braucht Adam sich nicht quälen um hierher zu fahren. Er hat mir schon lange seine Liebe bewiesen und ich brauche es nicht für selbstverständlich nehmen, dass er jedes mal für mich so einen langen Weg auf sich nimmt.

„Aber lass es uns langsam angehen, ja?" frage ich ihn.

Er nickt während er mich weiterhin ansieht.

Er sieht glücklich aus über meine Meinungsänderung. Seine Augen verlassen mein Gesicht nicht. Sie sind nur auf mich fixiert.

Und mein Gefühl sagt mir, dass das immer so sein wird. Er ist mit mir durch Höhen und Tiefen gegangen und immer noch an meiner Seite. Er ist nicht nur für mich da, sondern er bringt mich zum Lachen und er kümmert sich um mich.

Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und heiße das angenehme Gefühl willkommen, dass sich in mir breit macht. Adam's Brust ist warm und bequem. Während wir so da liegen streicht er mit seiner Hand geistesabwesend durch mein Haar. Ich bin geneigt wieder einzuschlafen.

„Einen Schritt nach dem anderen." murmelt Adam leise.

Meine Gedanken kreisen sich um so vieles, während wir da so liegen. Ich denke an das College, an meinen Dad, an das Zusammenziehen, die Kosten, die auf uns zu kommen werden, an Casey.
Im Moment sind meine Gedanken noch durcheinander, aber Adam hat Recht. Immer einen Schritt nach dem anderen.

He's my Badboy/FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt