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Ich kann mich nicht daran erinnern, wie ich die Rückfahrt überstanden habe, ohne mit Adam Augenkontakt aufzustellen. Er wirkte sehr aufgebracht und distanziert. So mochte ich nicht mit ihm reden und so gelang ich auch mit Casey um 11 Uhr Abends zum College. Ich habe ihr nur knapp erzählt, dass wir rausgeworfen wurden. Jetzt wo wir alleine über den dunklen Campus gehen, fragt sie mich mehrmals, was mit Adam und mir passiert ist.

"Na schöön. Dann eben nicht." gab sie genervt auf und hörte auf Fragen zu stellen. Ich war froh darüber. Denn wie sollte ich erklären, dass Adam und ich wieder Streit hatten und dieses mal wirklich zerstritten auseinander gegangen sind. Er war wirklich angepisst. Gott, und ich bin so eine blöde Kuh. Das ist alles meine Schuld und ich konnte ihm gerade nicht mal mehr in die Augen sehen.

Später, als ich im Zimmer bin und mit Minz Atem aus dem Bad komme, sehe ich kurz zu Ava, die schon fest schläft. dann lege ich mich selber ins Bett und decke mich nur halbherzig zu. Ich könnte jetzt sowieso nicht schlafen. Dafür geht mir zu viel durch den Kopf. Ich hinterfrage alles, was Adam und ich bisher durchgemacht haben. Zusammen.

Passen wir wirklich so gut zusammen?

Wie kommt es, dass wir früher so gut miteinander klar kamen und jetzt nur noch streiten? Meine Erinnerungen schweifen an den einen Tag, als wir uns verabreden wollten und ich es dann doch verschieben musste. Als ich Adam Bescheid gab, klang er so, als hätte er sowieso das Date vergessen gehabt. Er hat noch nie College und seine Freundin irgendwie unter einen Hut bringen können. Also was erwarte ich auch von ihm? Dass er mir jeden Tag Rosen schenkt und mir Lieder vor trällert?

Vor Adam hatte ich noch nie eine Beziehung. Ich hatte noch nie einen Freund. Und er war der erste, der mir mein Herz gestohlen hatte. Zumindest war das damals dieses Gefühl gewesen. Jetzt sehe ich alles so selbstverständlich und denke mir nichts dabei, wenn er mal vorbei kommt. Für mich ist es klar, dass wir dann etwas Zeit miteinander verbringen und uns dann wieder verabschieden. Ich frage mich in solchen Momenten wirklich, wie ich mich auf eine Beziehung einlassen konnte. Ich bin doch für so etwas überhaupt nicht gemacht.

Mein Blick gleitet zu Ava. Mir fallen ihre Worte wieder ein, als Adam hier war um mit mir zu reden und ich flüchten wollte.

"Auch wenn ich ihn nicht mag: Etwas positives muss er ja an sich haben, wenn du mit ihm zusammen bist oder?" fragt sie mich und lächelt mich schon wieder an.

Natürlich hat er etwas positives. Nicht nur etwas. Er hat so viele schöne positive Seiten. Er liebt mich doch. Das ist schon eine Sache, an die ich mich halten sollte. Denn selbst an schlechten Tagen, darf ich nicht vergessen, dass ich ihn tatsächlich liebe. Adam hat Charakter. Er hat Humor, er ist witzig und liebevoll. Mit ihm macht mein Leben Spaß und ich würde jede Minute mit ihm verbringen wollen. Das weiß ich. Und in diesem Moment wird mir klar, was Adam wohl fühlt, wenn er immer sagt, dass er mit mir zusammen ziehen möchte.

He's my Badboy/FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt