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Hope

...was?

Was tut er denn da?

Lässt er mich allen Ernstes jetzt alleine?

Wieso macht er das?

Kann er nicht sehen, dass ich ihn brauche?

Weitere Tränen schnüren mir die Kehle zu als ich sehe, wie er sich immer weiter entfernt.

Ich mache alles im Leben einfach falsch. Mein ganzes Leben fühlt sich verschwommen und zerstört an. Es ist meine Schuld. Wie konnte ich es soweit kommen lassen. Schwanger.

In diesem Moment bereue ich alle Entscheidungen in meinem Leben, ich bereue es jemals auf die Highschool gegangen zu sein, jemals Sex gehabt zu haben, jemals mich verliebt zu haben. Ich bereue es auf das College gegangen zu sein, mit Adam zusammen zu sein, mich schwängern lassen...

Auf einmal packt mich solch eine Wut. Ich steige mit rasendem Herzen aus dem immer noch parkenden Auto und gehe um das Auto herum. Adam ist mit seinen langsamen Zombie Schritten nicht sehr weit gekommen und ich hole ihn schnell ein. Mit einer enormen Kraft schubse ich ihn von hinten, in der Hoffnung mich gleich besser zu fühlen.

"Du Arschloch!" schreie ich.

Es ist mir egal, wie laut ich bin. Ich muss meiner Wut den Lauf lassen und wenn es sein muss eben Adam dafür eine runter hauen.

Er stolpert nach vorne, hält sich aber bevor er richtig hinfällt. Mit glasigen Augen dreht er sich um und sieht mich ungläubig an. Ich kann nicht anders und gehe wieder auf ihn zu. Schubse ihn weiter. Meine Hände machen sich selbstständig und ich schlage ihm ein paar mal ins Gesicht.

Mein Herz schmerzt und ich gebe mein bestes nicht zusammenzubrechen. Er soll leiden! Er soll Schmerz empfinden, so wie ich!

"Hör auf damit."

Seine Stimme nehme ich nur gedämpft wahr. Sie ist weit entfernt. Ich heule weiter. Schlage ihn weiter. Ich will ihm nicht in die Augen sehen. Ich will ihm nur Schmerz zufügen. Seine Hände mit denen er versucht mich zu greifen schlage ich erfolgreich weg.

"Hope!"

Ich schubse ihn weiter, auch wenn mir die Luft ausgeht. Ich denke an die Sachen, die er mir angetan hat. Ich denke daran, wie viel Leid mir Adam in den gesamten letzten Monaten hinzugefügt hat. Er hat sich kaum um meine Gefühle geschert, hat nur sein Leben weitergelebt. Hat mich immer wieder verletzt, als würde mein Herz das mitmachen. Er hat mich geschwängert!! Und jetzt lässt er mich alleine!

"Du verficktes Arschloch!" Presse ich hervor und gebe ihm einen letzten Schubser, bevor ich ihm auf die Brust schlage. Mehrmals.

"Jetzt hör endlich auf."

Mit einem Mal packt er beide meiner Handgelenke und drückt sie gegen mich und somit von sich weg.

Weg von ihm.

Völlig aus der Puste, versuche ich meinen Atem zu fassen. Er steht vor mir und wartet bis ich mich gefasst habe. Doch sobald ich einigermaßen wieder atmen kann, steigen weitere Tränen in meine Augen.

"Fick dich Adam."

Ich sehe ihn nicht an, sondern reiße meine Hände weg, drehe mich um und setze einen Fuß vor den anderen. Ist mir egal, was er vorhat. Ich will einfach weg von hier.

"Warte."

Ich gehe weiter.

"Hope!"

Ich höre seine Schritte.

"Du kannst nicht einf-"

"Lass mich los!" Ich drehe mich abrupt um und zucke weg von seiner Berührung. Wir sehen uns gegenseitig an. Beide haben wir rote Augen.

"Was kann ich nicht, huh? Abhauen? Wieso? Weil du was vorhast?" Meine Lippen beben, doch ich ignoriere es. Er kann mich mal. Er will mich alleine lassen, dann soll er doch abhauen.

"Ich mache nur das, was du auch machst." Stelle ich klar.

Er sieht betreten weg und ich bilde mir ein Tränen in seinen Augen schimmern zu sehen. Doch mein Herz ist schon gebrochen, so dass es mir egal ist, ob er weint oder mich abettelt hier zu bleiben.

"Ich werde jetzt gehen und du wirst mir nicht folgen. Denn du hast deine Entscheidung schon gefällt Adam, und ich schwöre dir, noch nie im Leben wirst du etwas noch mehr bereuen als diese Entscheidung. Du willst abhauen? Dann geh! Aber komm nicht wieder an und sag, dass das nicht so gemeint war. Ich habe es satt!" Ich weine wieder erbärmlich vor ihn herum. Aber ich muss das hier sagen.

"Ich habe deine Psychospielchen satt. Dieses ständige hin und her macht mein Herz nicht mehr mit. Und das weißt du!"

Ich senke meinen Blick und wische mir über das Gesicht. Dann sehe ich ihm wieder ins Gesicht und muss gegen den Kloß ankämpfen, der wieder in meinem Hals entsteht. Er weint jetzt auch. Und das letzte bisschen meines Herzens verabschiedet sich.

"Bitte..." haucht er leise und etwas in mir drinnen zerreißt. "Tu das nicht."

Doch. Das muss ich. Er hat sich entschieden. Ich habe ihm gesagt, dass ich schwanger bin und seine Antwort war deutlich. 'Ich kann nicht'. Er hat mich einfach alleine gelassen und mir mein Herz gebrochen. Wie sagt man so schön, Taten sagen mehr als Worte. Ich drehe mich wortlos um und gehe. Dabei höre ich einen leisen Schluchzer von Adam, der mich noch mehr zum weinen bringt.

"Ich liebe dich!" Schreit er.

He's my Badboy/FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt