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Hope

Meine Mum öffnet strahlend die Tür und zieht mich in eine feste Umarmung.

Für das Wochenende wollte ich wieder mal meine Mum besuchen. Vielleicht erhoffe ich mir einen klaren Kopf und weiß dann endlich, wie ich wieder Adam gegenüber treten sollte. Fast 8 Stunden bin ich mit den Bussen gefahren und ich genieße die Umarmung meiner Mum, wie eine Belohnung für die Anstrengung.

"Schatz ich habe dich so vermisst." sagt sie und schließt die Tür hinter mir. "Wie geht es dir?" fragt sie immer noch strahlend. Ich lege meine Tasche neben die Tür und gehe mit ihr in die Küche, wo sie gerade etwas im Topf kochen lässt. Ich setze mich hin und lächele.

"Mir geht's gut." sage ich, auch wenn es nicht die komplette Wahrheit ist. Schließlich geht es mir besser, da ich endlich wieder im alten Haus bin. "Hast du Hunger? Natürlich hast du das! Hol dir einen Teller Schatz." sagt sie und nimmt den Topf vom Herd.

Zusammen essen und reden wir am Tisch. Meine Mum erzählt mir viel über ihre neue Chefin und wie der Betrieb aufblüht. Es ist schwer ihr zu folgen, weil ich nicht ganz mit den Namen hinterherkomme, aber irgendwann hört sie auf und fragt mich, wie es mir ergangen ist in den letzten Wochen.

Mit einem aufgesetzten Lächeln versuche ich alles schön zu reden und erzähle vom College und Casey und Ava. "Und was ist mit Adam?" fragt sie mich.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich die Frage aufzucken lässt. Ich dachte sie gibt sich zufrieden mit dem Gefasel über das College, aber da habe ich mich wohl geirrt.

Ja, was ist mit Adam?

Ich habe ihn nach der Unterhaltung nicht mehr gesehen. Geschrieben haben wir auch nicht wirklich. Doch obwohl ich ihm sehnlichst schreiben wollte, hielt ich mich zurück. Wir brauchen jetzt glaube ich Abstand. So schwer es mir auch fällt das einzusehen.

"Wir haben eine Art Pause." sage ich leise und verschränke meine Arme vor dem Teller.

Meine Mum reißt die Augen auf und schüttelt den Kopf, als könnte sie nicht glauben was ich gerade gesagt habe. "Wieso? Was ist passiert?" fragt sie sofort.

Ich seufzte bloß und schiebe den Teller weg. Mein Appetit ist sowieso nicht mehr vorhanden. "Mum, nimms mir nicht übel, aber ich möchte wirklich nicht darüber reden." sage ich und schließe die Augen, um dann müde in die besorgten Augen meiner Mum zu sehen. "Mir geht's gut." wiederhole ich nochmal meine ernste Antwort.

Sie nickt ergeben, immer noch Besorgnis in den Augen, und ich erhebe mich, um in mein Zimmer zu gehen. Ich dachte es würde mir besser gehen, wenn ich wieder hier herkomme und mit meiner Mum rede, aber gerade will ich nur noch ins Bett.

Ich trete in mein altes Zimmer und muss leicht lächeln. Meine Mum hat es nicht übers Herz gebracht, meine Sachen wegzuräumen. Alles sieht noch aus wie früher. Als Sam damals ausgezogen ist, hat sie seine Sachen zur Spende gegeben. Aber meine hat sie da gelassen.

Ich gehe zum Fenster und sehe in Adams altes Zimmer, dass auch noch fast wie früher aussieht. Es sind einige Kisten im Zimmer, die seine Mum dahin gestellt hat, weil sie nicht wusste wohin damit. Ich sehe sein Bett und erinnere mich an den ersten Morgen, wo ich neben ihm aufgewacht mit.

Reich mir mal die Marmelade, Süße.

Bin nicht deine Süße

Wenn du das sagst

...Süße

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, wenn ich an den Morgen mit ihm denke. Ich habe ihn echt nicht ausstehen können.

Was ist?

Indirekter Kuss oder was

Wir können ihn auch direkt machen.

Ich weiß, dass dus auch willst. Mindestens einmal kurz.

Wie kommt es eigentlich, dass Braun die Farbe der Liebe ist und du so eiskalt bist?

Vielleicht weil meine Augen Schwarz sind.

He's my Badboy/FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt