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Adam

Von Casey erfahre ich, dass Hope für das Wochenende nach Hause gefahren ist. Heute ist Samstag, was heißt sie würde morgen wieder da sein.

"Okay, danke dir." murmele ich und drehe wieder um.

Ich mache mich auf den Weg aus dem Mädchenwohnheim. Nachdem ich gemerkt habe, dass Hope nicht im Zimmer ist, habe ich Casey gefragt, weil Ava selber nicht da war um die Tür zu öffnen.

"Das ist nicht dein ernst oder?" höre ich Casey hinter mir rufen.

Ich drehe mich um und sehe ihren Kopf aus der offenen Tür schauen. Seufzend gehe ich zurück und sehe sie abwartend an. "Was?" frage ich verwirrt nach.

Sie klatscht sich auf die Stirn, was meiner Meinung zu laut war und einen roten Abdruck geben wird. Casey und ich haben uns noch nie bombastisch verstanden. Sie ist jemand, der mir eher auf den Senkel geht und ich halte es keine 5 Minuten mit ihr aus.

"Geh sie besuchen du Blödmann." fordert sie auf.

Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen. Hope zu Hause besuchen gehen? Die Idee wäre mir nicht gekommen, aber ich versteh nicht genau worauf das hinaus laufen soll. Mit unseren Müttern über unsere Probleme sprechen?

"Sie wartet doch nur auf einen Anruf, eine Nachricht oder irgendein anderes Lebenszeichen von dir. Du Blödmann" sagt sie. „Wenn ich eine Sache über Hope gelernt habe, dann dass sie an ihrer ersten Liebe hängt. Und das bist du. Sie hat doch keine Ahnung von Romantik und dem ganze drum herum, woher sollte sie denn auch?"

Ich verdrehe die Augen über ihre Beleidigung. Wenn sie tatsächlich nur darauf wartet, dass ich den ersten Schritt mache, dann muss ich es als Gelegenheit nutzen und sie überraschen. Außerdem müsste sie dann nicht mit dem Bahn- oder Busverkehr fahren, sondern hätte einen eigenen Chauffeur. Glück für mich. Ich schenke Casey das erste mal Glauben und Recht.

"Du hast wahrscheinlich Recht." sage ich.

Sie wirft ihre Haare zurück und zwinkert. "Natürlich habe ich das, Blödmann!"

Ich verdrehe die Augen und bedanke mich. Auf dem Weg nach draußen kommt mir Ava entgegen. Ich halte ihr die Tür auf, damit sie durch kann und grüße sie nebenbei. "Ew, rede nicht mit mir." sagt sie angewidert und geht ohne sich umzudrehen hinein. Ich verdrehe wieder die Augen. Keiner von Hope's Freunden kann mich leiden, fällt mir soeben auf.

Ich mache mich also auf den Weg zu meinem College und fange dort an einige Sachen in einen Rucksack zu stopfen. Dafür, dass ich eigentlich nur Hope überraschen will, bin ich ziemlich aufgeregt. Nicht nur wegen ihr, auch weil ich lange nicht mehr zu Hause war. Bei meiner Mutter.

Bryan fragt mich erst gar nicht wohin ich gehe, er spielt noch den Angepissten, aber das ist mir herzlich egal. Er war mir in letzter Zeit kein Freund. Deshalb gehe ich ohne mich zu verabschieden aus dem Zimmer und aus dem Wohnheim. Mit meinem Auto nehme ich dann die ewige Strecke in Kauf.

Mit klopfendem Herzen fahre ich die Straße entlang, in der Hope und ich groß geworden sind. Ich sehe die Häuser von weitem und muss leicht grinsen. Es hat sich kaum etwas verändert. Alles sieht noch aus wie früher. Eine kleine Lücke trennt unsere Häuser voneinander. Die kleine Lücke, die unsere Fenster voneinander trennt. Es ist noch Nachmittag und ich spüre die warme Luft von Florida um mich herum.

Ich überlege, ob ich zuerst kurz zu Hause bei meiner Mutter vorbeischauen soll, da merke ich dass ihr Auto nicht da ist und gehe dann zum Haus der Thomson's. Meine Hände fangen an zu schwitzen. Was, wenn sie sich nicht freut mich zu sehen? Sie kam bestimmt her, um abzuschalten von allem und ich komme wieder daher gelaufen, damit ich sie wahrscheinlich nochmal unter Druck setze. Aber Casey sagte, dass sie auf mich wartet, sie vermisst mich. Ich vermisse sie.

Ich vermisse sie so sehr.

Nach dem Klingeln warte ich und lausche. Dann wird die Tür geöffnet und Hope höchstpersönlich sieht mich aus großen braunen Augen an.

He's my Badboy/FuckboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt