Am nächsten Morgen werde ich von einem lauten Stöhnen geweckt. Es war so laut und schrecklich. Schnell schaue ich nach links und sehe Jake, der ebenfalls aufgewacht ist. Er legt seinem rechten Zeigefinger an seine Lippen. Sofort atme ich flacher. Was auch immer gestöhnt hat, muss ganz in der Nähe sein.
Jake krabbelt langsam zum Ausgang der Hütte. Es ist morgens noch dunkel um diese Jahreszeit. Aber das ist es eigentlich immer, da das Klima durch das Virus völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Jake steckt vorsichtig seinen Kopf raus und sieht sich um. In der rechten Hand hält er nun ein Messer.
Ängstlich schaue ich ihm zu und versuche nicht zu schreien. Dann marschiert Jake raus. "Alles okay, Lydia!", sagt er und ich atme erleichtert auf. Schnell trete ich aus der Hütte raus und schaue mich um. Einige hundert Meter entfernt taumelt ein Zombie in den Wald. Rechts neben uns im Tümpel versinkt gerade eine verfaulte Hand. Wahrscheinlich war es der Zombie, welcher dieses laute Stöhnen von sich gegeben hat.Ich schaue wieder zum Himmel. Die Sterne sind noch genau da, wo ich sie gestern zurückgelassen habe. Diese sind so das einzige, was noch in meinem Leben Bestand hat. Auf diese Sterne kann ich mich verlassen.
"So, dann widmen wir uns mal unserer Aufgabe!", meint Jake und reißt mich somit aus meinen Gedanken. Ich würde auch lieber hinter dem Prozedere mein Frühstück essen. Sonst würde mein Mageninhalt wieder das Tageslicht sehen. In den ersten Tagen hier oben, habe ich immer zuerst gegessen und dann die Proben gesammelt. Für das Sammeln war ich nun nicht mehr zu gebrauchen, da ich mich nur noch geekelt und übergeben habe. Seither mache ich alles etwas anders und lerne aus meinen Fehlern."Was haben wir denn noch so an Utensilien da?", fragt er und geht zurück in die Hütte. Ich gehe zu unserer Grube, wo wir unsere Utenslilien lagern. Ich decke unsere Untensilien auf und schaue nach. "Wir haben noch ein Reagenzglas, eine Pinzette und...das wars so ziemlich!", antworte ich. Jake kommt wieder aus der Hütte. Er schnallt sich ein paar Messer um und gibt mir meinen Schlagstock. Ich habe ihn in der ersten Nacht hier hergestellt. Es ist ein zurechtgeschnitzer Ast, mit alten Stacheldraht umwickelt. Ich nutze ihn gern, da er die Zombies so einfach besiegt. Ich stecke das Reagenzglas und die Pinzette ein und wir machen uns auf den Weg. "Am besten gehen wir nicht in den Wald, sondern auf die Wiese. Dort haben wir bessere Sicht und dort sind weniger Aktivitäten!", schlägt Jake vor. Er ist der Anführer in unserer kleinen Gruppe. Ich hätte zu viel Angst das Kommando zu übernehmen. Vor Jake, war es Martin, der die Führung übernahm. Ich habe mich schon immer als rangniedrig abgestempelt und mich auch so verhalten. Der Grund dafür ist, dass ich keinen Stress mit dem Chef haben und nicht verstoßen werden wollte. Doch da wir jetzt nur noch zu zweit sind, entscheiden wir meist gemeinsam. Trotzdem lasse ich Jake oft das letzte Wort. Ich vertraue Jake und er mir hoffentlich auch!
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What we left behind
Science FictionDie Welt wurde niedergestreckt. Ein brutales Virus macht sich über die Menschheit her und tötet alles was sich ihm in den Weg stellt. Die übrig gebliebenen Menschen verstecken sich in Bunkern unter der Erde und hoffen vergebens auf eine Impfung. Da...