Jake
Ich lege mich nun neben Lydia in ihr Bett und breite meine Arme aus. Sie kuschelt sich sofort an mich und ich halte sie fest. Ich spüre, wie sie einschläft und einbisschen erschlaft. "Ich hab dich Lydia! Alles wird gut!", sage ich und gebe ihr einen Kuss auf den Kopf. Dann halte ich sie weiter fest und lasse meinen Kopf auf ihr Kopfkissen nieder, um ein bisschen zu entspannen.
Plötzlich geht die Zimmertür auf und eine Krankenschwester kommt rein. "Entschuldigung?", frage ich so leise, dass ich Lydia nicht wecke, aber so laut, dass die Krankenschwester es hört. Sie kommt auf mich zu: " Ja bitte?", fragt sie freundlich. "Könnten wir vielleicht bitte eine Decke bekommen?", frage ich ebenso freundlich. Die Krankenschwester nickt und verlässt den Raum. Ich schaue auf Lydias Monitor. Der Puls sieht immer noch nicht regelmäßiger aus, ebenso wie die Atmung. Der Zahlenwert ist von 80 auf 79 gesunken. Ich streiche Lydia zärtlich über ihren linken Oberarm. Besorgt schaue ich vom Monitor zu Lydia und drücke sie fest an mich. Meine Angst um sie ist, seit dem wir hier sind, nur gewachsen. Diesem Hastings ist nicht zu trauen. Niemals würde ich zulassen, dass er meiner Lydia was antut. Er nimmt mir keinen Menschen mehr, den ich liebe!
Als die Krankenschwester mit einer Decke kommt, schiebe ich diese Gedanken zur Seite. Ich nehme die Decke dankend entgegen. "Wäre es vielleicht möglich, dass ich Ihnen Blut abnehme?", fragt sie höflich und fast schon flehend. Seufzend nicke ich. Mir wird ja nur was abgezapft und nichts untergejubelt. Also nehme ich meinen rechten Arm von Lydia und lege in locker neben mich. Die Schwester nimmt sich mehrere Ampullen und eine Nadel. Dann desinfiziert sie meine Ellenbeuge und pickst Nadel in meine Haut. Scharlachrotes Blut tropft gleichmäßig in die Ampullen. Mein Blut ist noch viel heller als Lydias. Wahrscheinlich liegt das aber an der Infektion. Schließlich haben die Zombies auch schwarzes Blut. Als die Krankenschwester fertig ist, drückt sie, mit einem kleinen Tuch, auf die Einstichstelle und zieht die Nadel aus meiner Haut. Nun nimmt sie das Tuch runter und klebt ein Pflaster auf den kleinen dunklen Punkt. Sie bedankt sich und verlässt schnell den Raum. Ich nehme die Decke und lege sie über uns. Müde gähne ich und mein Magen grummelt. Wir haben schon lange nicht mehr vernünftig gegessen und getrunken. Aber diese Leute interessieren sich nicht dafür. Sie wollen nur unser Blut für deren Experimente.
Plötzlich zuckt es neben mir. Ich schaue zu Lydia. Dann zuckt sie, als ob sie einen Albtraum hätte. Sie zuckt nochmal und wimmert leise. Ich gucke auf den Monitor. Ihre Pulslinie bildet viele kleine "Hochs" und "Tiefs" und ihre Atmung geht ebenso schnell. Ich erinnere mich an solch eine Situation. Letztens hatte Lydia schonmal einen Albtraum. In dieser Nacht hat sie genauso gezuckt und gewimmert. Ich reibe ihren Rücken und rede auf sie ein: "Shhh, Lydia! Alles gut, ich bin hier! Dir passiert nichts!". Wieder drücke ich sie fest an mich, bis sie mit einem kurzen Schrei aufwacht. Außer Atem und etwas verschwitzt liegt sie in meinen Armen. "Hey, alles gut!", sage ich und drücke sie an mich. Ich höre sie wimmern und küsse sie wieder auf ihren Kopf. Sie kuschelt sich noch enger an mich und beruhigt sich langsam wieder. "Alles gut, dir passiert nichts!", sage ich wiederholt. "Lyla war da! Sie war so böse auf mich, dass ich sie zurück gelassen habe. Dann hat sie sich in ein Zombie verwandelt und hat mich angegriffen...", erklärt sie, während ihre Stimme bricht. "Ich habe sie zurückgelassen, Jake! Ich bin schuld an ihrem Tod!", weint sie. "Moment mal! Lydia, sieh mich an!", befehle ich und ziehe ihr Kinn sanft zu mir, sodass sie mich ansehen muss. "Du bist an gar nichts schuld! Lyla wollte es so, okay! Das redest du dir nur ein! Das liegt an dem Virus okay? Du bist nicht schuldig!", sage ich eindringlich und streiche Lydia eine Träne von der Wange. Sie nickt und kuschelt sich wieder an mich. Ich halte sie wieder und warte darauf, dass sie wieder einschläft, was sie auch schnell tut.
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What we left behind
Science FictionDie Welt wurde niedergestreckt. Ein brutales Virus macht sich über die Menschheit her und tötet alles was sich ihm in den Weg stellt. Die übrig gebliebenen Menschen verstecken sich in Bunkern unter der Erde und hoffen vergebens auf eine Impfung. Da...