Jake
Es vergehen gefühlte Stunden, in denen ich mir die Schuld gebe. Das kleine Feuer ist erloschen und die Sonne scheint durch die Hütte.
Gerade als ich meine Augen, für ein Nickerchen, schließen wollte, höre ich plötzlich ein Geräusch.
Ich setze mich auf und lausche. Jetzt herrscht Stille. Geduldig warte ich ab und wieder ertönt es. Es klingt leise, schwach und als ob es direkt neben mir wäre.
Unsicher drehe ich mich zu Lydia um und warte. Wieder ertönt das Geräusch und ich reiße meine Augen auf. Lydias Brustkorb hebt und senkt sich leicht; sie
atmet wieder!
Glücklich atmet ich auf: "Ja, Lydia! Du lebst!" Ihr Atem wird unruhiger und panischer. Sofort nehme ich sie in meinem Arm und halte sie fest. Langsam wippe ich hin und her, um sie zu beruhigen. "Shhh, hey! Ich bin hier, dir passiert nichts mehr!", sage ich und ihr Atem wird wieder gleichmäßiger. Erleichtert schaue ich durch das Loch in der Hütte und blicke zum Himmel empor.
Sie hat es geschafft, sie wird nicht sterben! Nun wende ich mich ihr wieder zu. Die schwarzen und roten Linien, auf ihrer Haut, lösen sich langsan auf und auch ihr Blut färbt sich wieder um.
Glücklich lächel ich leicht: "Die Impfung wirkt Lydia! Du wirst wieder gesund! Das verspreche ich dir!".
Zur Sicherheit fühle ich Lydias Puls an Hals und Handgelenk. Ich spüre ganz klar einen Herzschlag, der immer kräftiger wird.
Ich drücke Lydia ganz nah an mich und halte sie fest. "Alles wird wieder gut!", flüstert ich und verlangsame mein Wippen, bis ich ganz damit aufhöre.Nach einer Weile, in der ich Lydia gehalten habe, blicke ich wieder raus. Die frische Luft, die in die Hütte weht, tut gut und streicht um meine Wangen. Erst jetzt bemerkt ich, wie kalt mein Gesicht, ohne Helm, werden kann. Lydias Atemzüge gehen gleichmäßig, aber dennoch fühle ich, dass es schwer und anstrengend für sie ist.
Die Linien, auf ihrer Haut, sind fast komplett verschwunden und ihre Gesichtsfarbe kommt auch langsam zurück.Irgendwann erwache ich wieder und schaue mich um. Draußen ist es dunkel und ich sitze immer noch auf dem Boden, mit Lydia in meinem Arm. Ich muss wohl eingeschlafen sein, ich sie gehalten habe.
Ich schaue wieder zu Lydia runter. Ihre Augen sind noch geschlossen und ich fühle ihren Puls an ihrem Handgelenk. Der Puls ist schon fast wieder regelmäßig und kräftig.
Erleichtert seufze ich und lege Lydia sanft auf den Boden. Meine Arme schmerzen leicht dadurch, da ich sie so lange gehalten habe und strecke mich erstmal.
Dann lege ich mich neben sie und ignoriert mein immer widerkehrendes Magengrummeln. Es liegen zwar Fassane draußen in der Grube, doch die müssten mittlerweile schon etwas verwest sein. Beruhigt schließe ich wieder meine Augen und lasse mich in die dunklen Tiefen des Schlafes treiben.
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What we left behind
Science FictionDie Welt wurde niedergestreckt. Ein brutales Virus macht sich über die Menschheit her und tötet alles was sich ihm in den Weg stellt. Die übrig gebliebenen Menschen verstecken sich in Bunkern unter der Erde und hoffen vergebens auf eine Impfung. Da...