Lydia
Als ich aufwache spüre keine Schmerzen. Ich fühle mich eher matschig und bedröppelt, wie bei einer Erkältung. Während ich much umschaue, spüre ich wie meine Nase stark kribbelt und im nächsten Moment niese ich. "Gesundheit!", kommt es neben mir. Ich schaue zur Seite und sehe einen Vorhang, der die Sicht versperrt. "Danke?", sage ich unsicher und richte mich auf. Heute fällt es mir sehr leicht mich zu bewegen und bis auf meine kribbelnde Nase und meine Schlappheit geht es mir überraschender Weise gut. "Wer ist denn da?", frage ich. "Moment mal, Lydia?", fragt die fremde Stimme. Sie kommt mir bekannt vor, doch weiß ich nicht woher. "Ehh ja?", antworte ich sicherheitshalber. "Ach du scheiße! Ich hätte mir gedacht das ich dich wieder sehe!", meint die Stimme und der Vorhang wird weggerissen. Ich reiße meine Augen auf, als ich sehe wer die Stimme ist. "Martin?", frage ich ungläubig. "Ja, du erinnerst dich, was für ein Glück!", meint er und ich lächel nur. Wie kann Martin hier sein? Er ist tot, das habe ich gesehen. Er ist gestolpert und im Sumpf elendig gestorben. "Wie kannst du hier sein?", frage ich. Er schüttel nur den Kopf: "och Lydia. Wie konntest du nur?", fragt er mit gesenktem Kopf. Ich konnte eindeutig die Enttäuschung in seiner Stimme hören. "Was meinst du?", frage ich verunsichert. Diese Situation kommt mir bekannt vor. Nur war sie nicht mit Martin. "Wie konntest du uns nur zurücklassen!", schreit Martin plötzlich und springt auf mich. Ich versuche, ihn von mir wegzustoßen, doch er gibt nicht auf. Dann verwandelt er sich plötzlich in ein Zombie und kratzt und beisst mich. Ich schreie wie am Spieß und trete um mich. Dann wird alles schwarz.
Ruckartig und schreiend, schreck ich hoch. Es war nur ein Traum. Martin ist nicht hier...
Zur Sicherheit schaue ich mich um. Hastings steht vor mir und notiert etwas auf einem Klemmbrett: "...erzeugt Fieberträume, starkes schwitzen und Nasenbluten...". Während er das sagt, fasse ich mir an die Nase. Ich spüre warmes Blut an meinen Fingern und sehe es mir an. Es ist wieder rot, so als wäre nichts gewesen. "Professor, ihre Blutwerte sind wieder normal. Sie hat nichts mehr von der Infektion mit dem Virus vorzuzeigen. Es scheint so, als ob sie nie infiziert war.", meint eine Ärztin und zeigt auf ein Tablet. "Was?!", brüllt Hastings wütend und schaut sich das Tablet an. "Dann überlaufen zu Plan Gamma!", befiehlt er und ich bekomme Angst. "Aber Professor, Plan Gamma ist noch nicht ausgereift und hat noch Lücken! Es ist zu riskant!", widerspricht die Ärztin. "Es ist mir egal!", brüllt Hastings und wirft das Tablet zu Boden. Ich zucke erschrocken auf. "Die oben in der Regierung erwarten eine Lösung von mir! Ich habe gesagt, dass ich Erflog habe und ich werde glänzen! Also tut einfach was ich sage!", schimpft er. "Aber Professor, wenn Sie einfach die Impfung nehmen die Sie schon haben, kann Ihnen das Zeit verschaffen!", meint die Ärztin. "Ja, aber ich habe doch alle Zutaten. Es fehlt das Rezept und mein egoistischer Kollege Ian Grapes hat ja das Rezept mit ins Grab genommen!", schimpft Hastings weiter.
Grapes...ist das nicht Jakes Nachname? Ich meine er hatte den mal erwähnt, ganz zu Anfang, als alle noch lebten. "Vielleicht hätten Sie ihn dann nicht umbringen sollen!", erwähnt die Ärztin frech und baut sich vor ihrem Boss auf. Dieser schaut sie entsetzt an. Ich schaue die beiden entsetzt an. Das kann nicht wahr sein? Hastings hat Jakes Vater umgebracht? Aber warum?
"Halten Sie die Klappe!", sagt Hastings und verpasst der Ärztin eine Backpfeife. Ich zucke zusammen bei dem Geräusch. "Lydia hört das alles!", sagt Hastings und verlässt panisch den Raum. Ich schaue ihm hinterher, ehe mein Bett sich in Bewegung setzt und ich mein Krankenzimmer verlasse.
DU LIEST GERADE
What we left behind
Science FictionDie Welt wurde niedergestreckt. Ein brutales Virus macht sich über die Menschheit her und tötet alles was sich ihm in den Weg stellt. Die übrig gebliebenen Menschen verstecken sich in Bunkern unter der Erde und hoffen vergebens auf eine Impfung. Da...