~Kapitel 31~

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Jake

Ich weiß nicht wie lange Lydia und ich auf dem Bett lagen. Ich habe die Zeit genutzt und ebenfalls etwas geschlafen.
Irgendwann kommt eine Ärztin zu mir: "Jake, könnte ich Sie bitten, mit mir zukommen?". Ich schaue sie verwirrt an: "was ist der Grund dafür?". "Es geht um Ihre Blutwerte. Wir müssen mehr Tests machen", antwortet sie leise. Eigentlich will ich nicht mit ihr mitgehen: "verstehen Sie mich nicht falsch, aber ich will Lydia nicht alleine lassen!". "Das verstehe ich. Es dauert auch nur fünf Minuten!", meint sie. Zögernd stehe ich vorsichtig auf. Doch trotzdem wecke ich damit Lydia. "Jake, was machst du?", fragt sie müde. "Scheiße", murmel ich. Die Ärztin tritt etwas beiseite und ich wende mich Lydia zu: "hey, Ich bin kurz fünf Minuten weg und unterhalte mich mit der Ärztin okay? Bin gleich wieder da!". Lydia greift nach meiner hat und sieht mich ängstlich an. Ich richte mich darauf zur Ärztin: "können wir das nicht hier klären?", frage ich sie. Doch sie schüttelt entschuldigend den Kopf. Ich schaue wieder Lydia an: "Ich bin gleich wieder da!". Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange und verlasse mit der Ärztin den Raum. Sie führt mich auf den Korridor und ein paar größere Männer stellen sich hinter mich. "Was soll das werden?", frage ich misstrauisch. "Das ist eine Vorsichtsmaßnahme, lieber Jake!", sagt niemand geringeres als Hastings hinter mir. "Vorsichtsmaßnahme wofür?", frage ich und Hastings stellt sich vor mich. Er winkt ein paar größere Männer heran, sowie Krankenschwestern. Die Schwestern gehen in Lydias Zimmer. Ich balle meine Hände zu Fäusten. Dann wird Lydias Bett herausgefahren. Angsterfüllt sieht mich Lydia an: "Jake, was ist hier los?". "Lydia, egal was passiert, bleibt ruhig! Ich komme dich holen!", antworte ich, wobei Lydia nur noch ängstlicher aussieht. "Lydia, dein Freund hatte vorhin recht. Du bist zwar volljährig, aber da das Virus dich so schwächt, bis du nicht voll zurechnungsfähig. Deswegen haben wir dir einen Vormund bestellt", Hastings winkt ein Ehepaar zu sich, "deine Eltern!". Lydias entsetztes Gesicht macht mich nur noch wütender. "Lydia, mein Kind! Wir sind jetzt da! Jake wird dir nichts mehr tun!", sagt die Frau. "Wie bitte?", frage ich nun, "Steven, was haben Sie Ihren Eltern bitte erzählt?". "Sehen Sie, er tut es schon wieder!", erklärt Hastings und zeigt zu mir. Der Mann, wahrscheinlich Lydias Vater, kommt auf mich zu und schlägt mir ins Gesicht. Ich blicke ihn an und spüre warmes Blut an meiner Lippe. "Du wirst meine Tochter nicht mehr manipulieren! Sie verdient eine medizinische Behandlung!", schnauzt er. "Dad, hör auf! So war es gar nicht!", ruft Lydia, hustet danach aber stark. Ihre Mutter umarmt sie darauf fürsorglich. "Sie mieses Arschloch!", schimpfe ich Hastings an. Darauf kassiere ich einen Tritt in den Magen. Schmerzerfüllt krümme ich mich. "Jake!", ruft Lydia. Hastings wendet sich der Familie zu: "Kommen Sie, geben wir Lydia was Sie verdient!". "Nein! Nein, Lydia!", rufe ich und will zu ihr. Doch die Männer hinter mir halten mich fest. Ich strampel, trete und schlage um mich, um mich zu befreien. Lydias Hilferufe ertönen noch in der Ferne, während sie, ihre Eltern, Hastings und sein Gefolge den Korridor entlang gehen. Die Männer bringen mich in die entgegengesetzte Richtung in einen Raum. Er ist kleiner, besitzt nur ein Bett und ein Klo und ein Waschbecken. Gewaltsam werde ich hineingeworfen. Taumelt komme ich zum Stehen und renne zurück zur Tür, die geschlossen wird. "Nein, ihr versteht das nicht! Sie ist in Gefahr, lässt mich raus!", wütend trete ich gegen die Tür und versuche sie zu öffnen. Doch es ist hoffnungslos. Lydia wird zu einem Testobjekt, weil Hastings ihre Eltern manipuliert hat. Ich hätte das durchschauen müssen! Jetzt bin ich schuld, dass sie weiter leidet.
Voller Schuldgefühle sinke ich mit dem Rücken an der Tür herunter.

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