~Kapitel 35~

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Jake

Blinzelnd wache ich auf. Schmerzen durchfahren mich und ich zische kurz auf. Ich schaue mich um. Dieser Raum erinnert mich an den, wo Lydia ganz am Anfang war. Ich erkenne das Monitorgerät mit den Linien und dem Wert, sowie ein Einrichtung. Ich schaue an mir herab. Ich trage typische Krankenhauskleidung und habe einen Zugang im linken Arm stecken, der eine Infusion in mich laufen lässt. Als ich mich aufrichte, spüre ich einen heftigen stechenden Schmerz in meiner Brust. Dann erinnere ich mich: der Schuss, mein Aufprall auf dem Boden, Lydias Schreie. Lydia...was ist mir ihr? Wo ist sie? Geht es ihr gut? Welche Qualen muss sie gerade wohl erleiden?
Plötzlich höre ich ein Geräusch. "Hallo Jake! Da hast du gerade noch mal Glück gehabt!", Hastings betritt den Raum. Er trägt eine medizinische Maske vor dem Mund, eine Haarhaube, blaue Handschuhe und einen Arbeitskittel. Er sieht so aus, als wäre er gerade aus einer Operation gekommen. Warte, Lydias Operation? Was hat er mit ihr gemacht?
"Wo ist Lydia? Was haben Sie mit ihr gemacht?", frage ich wütend. "Ihr mit eurem 'wo ist er, wo ist sie'-Gelaber, nervt mich extrem!", meint er, wobei er dabei Lydias und meine Aussagen in einer höheren Tonlage spricht. "Sei nicht so naiv! Sie musste dafür zahlen, dass ich dir helfe!", erklärt er, was mich nur noch wütender macht. "Und womit hat sie bezahlt?", frage ich weiter. "Sie hat versprochen, dass sie alles macht was ich will!", antwortet er. Langsam platzt mir der Kragen. "Sie hat mehrfach nach ihr gefragt, bevor ich sie betäubt und aufgeschnitten habe. Ich konnte aus ihr noch ein paar Virenstämme gewinnen!", triumphiert Hastings weiter. "Sie Monster!", schimpfe ich. "Nein, Jake. Das Monster bist du, jedenfalls für Lydias Eltern! Du kannst froh sein, dass ich denen abgeraten habe, dich wegen Fahrlässigkeit anzuzeigen!", meint er. "Jetzt soll ich Ihnen auch noch dankbar sein? Sie haben 34 Teenager auf dem Gewissen. Sie sind alle freiwillig in die Wildniss gegangen, um Ihrem Erfolg gerecht zu werden!", fauche ich erbost. Hastings schüttelt nur mit dem Kopf: "die Risiken habe ich doch bekannt gegeben oder nicht? Deswegen hast du dich doch gemeldet, damit du drauf gehst!", auf seine Worte, blicke ich ihn entsetzt an. "Woher wissen Sie...", beginne ich, werde aber unterbrochen: "Ich bin nicht inkompetent, Jake! Du hast keine Familie mehr, da du schuld an ihrem Tod bist. Also meldest du dich für ein Projekt mit hohem Sterberisiko. Aber Dummerweise, muss ja Lydia ebenfalls dort auftauchen und dir deinen Kopf verdrehen! Du bist genauso sentimental wie dein Vater!", erklärt er und als er meinen Vater erwähnt schlage ich ihn, in sein ach so tolles Gesicht: "halten Sie die Klappe! Er war Ihr Freund!". "Naja, Freund würde ich eher nicht sagen. Eher Arbeitskollegen mit unterschiedlichen Interessen! Dein Vater war mir schon immer ein Dorn im Auge!", erzählt Hastings, "aber du bist es noch nicht wert, die ganze Geschichte zu hören!". Er wendet sich ab und geht. Meinen Schlag ignoriert er dabei gekonnt. Dann schweifen meine Gedanken sofort zu Lydia...

Lydia

Als Hastings mein Zimmer betritt, hoffe ich darauf, dass er ein Schmerzmittel mitbringt. Er hält sich irgendwie seine Nase komisch und ich sehe Blut an seiner Hand. Wer auch immer das war, der verdient meinen Dank!
Seit meinem Tritt in seine Weichteile ist etwas Zeit vergangen, in der ich mich erholen durfte. Ich muss ja fit für die nächsten Versuche sein.
"Lydia, ich habe eine schlechte Nachricht für dich!", meint er und mein Herz rutscht in meine Hose. Ist was mit Jake? Ängstlich schaue ich ihn an. "Jakes Naht ist aufgegangen und ich musste sie wieder erneut verschließen. Ich fürchte, dass er eine Infektion erlitten hat, wodurch er in höchster Lebensgefahr schwebt!", sagt er fast schon reuemütig. "Kann ich zu ihm?", frage ich mit zitternder Stimme. "Damit du dich bei ihm ansteckst? Auf keinen Fall, du bist zu wertvoll.", antwortet er und eine Träne läuft über meine Wange. Das ist meine Schuld. Wahrscheinlich war ich nicht  gehorsam genug, weshalb er Jake weh tut.
"Was soll ich tun?", frage ich nun mit gesenktem Kopf. "Ich will eine neue Rezeptur ausprobieren! Vielleicht hilft die endgültig, gegen alles. Wir haben nicht mehr so viel Zeit, da dein Körper in der 2 tägigen Ruhezeit sehr schnell sehr gut gegen das Virus angekämpft hat", meint er und fährt sich wieder über die Nase. Musternd hebe ich eine Augenbraue: "alles okay bei Ihnen?", frage ich leicht ironisch. Hastings nickt, dreht sich um und geht. Ich höre ihn fluchen, als ich ihn den Gang entlang gehen höre. Dann kommt eine Krankenschwester und spritzt mir eine neue Rezeptur. Mein Arm brennt und ich verziehe mein Gesicht. Dann spüre ich nichts mehr...

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