~Kapitel 34~

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Lydia

Ich höre schwere Schritte auf Jake zukommen. Von der Konversation zwischen ihm und Hastings habe ich kaum was mitbekommen. Ich fühle mich so schwer und müde. Mein Körper brennt und ich will einfach nur schlafen. Doch Jake hat gesagt, dass ich wach bleiben soll. Ich höre wie Jake nun die Männer provoziert. "Jake, lass es bitte...", wimmere ich so gut es geht. Jake ignoriert mich und dann höre ich einen Schuss. Dann sehe ich Jake nach hinten überfallen. "Jake!", schreie ich und versuche aus dem Bett zu kommen. Er schaut mich an und sagt: "alles wird gut!". Dann schließt er die Augen. Weinend und seinen Namen schreiend, falle ich aus dem Bett. Ich krabbel zu ihm und halte sein Gesicht fest. "Nein, Jake! Bitte, verlass mich nicht!", weine ich. Ich drücke mit meinen Händen auf seine Schusswunde um die Blutung zu stoppen. Meine Hände färben sich scharlachrot. "Jake, komm schon! Wach auf!", flehe ich ihn an. Dann wende ich mich zu Hastings: "Sie müssen ihm helfen!". "So, muss ich das?", fragt er provozierend. "Bitte!", flehe ich ihn an. Lachend kommt er zu mir und kniet sich neben mich. Er fühlt Jakes Puls am Hals und sieht danach wieder zu mir:"das wird eine knappe Kiste! Das wird mich viel Zeit kosten!". Ich verstehe worauf er hinaus will. Jake würde es mir verbieten, doch ich kann ihn nicht sterben lassen. "Bitte helfen Sie ihm, ich tue auch alles was Sie wollen!", schreie ich weinend. "Alles was ich will?", fragt er nach. Ich nicke leicht und schaue ihn wehmütig an. Hastings lächelt triumphierend und lässt einige Sanitäter holen, die Jake mitnehmen. Ich stehe auf, dieser Moment hat mich mit Adrenalin zugeschüttet, so dass ich die Schmerzen in meinem Körper gar nicht mehr gespürt habe. Meine Hände tropfen von Jakes Blut und ich schaue Hastings böse an. Plötzlich fühle ich einen Piks in meiner Schulter. Schockiert drehe ich mich um und sehe eine Krankenschwester, die mit einer Spritze von mir wegtritt. Ich drehe mich wieder zu Hastings. "Sie mieses Arschloch!", sage ich und trete ihm in die Weichteile, bevor ich ohnmächtig zu Boden falle.

Als ich aufwache, spüre ich heftige Kopfschmerzen. Ich blinzel ein paar Mal gegen das helle Licht der Röhrenlampen, bevor ich mich umschaue. Ich liege wieder in diesem Laborraum, doch meine Hände und Füße sind mit Lederriemen fixiert. Ich habe mit heftigeren Schmerzen gerechnet, doch überraschender weise, geht es mir gut. Hastings muss wohl das richtige Medikament gefunden haben oder ich bin mit vielen Schmerzmitteln vollgepumpt. Ich weiß auch gar nicht, wie lange ich nach Jakes Verletzung bewusstlos war.
Jake... wie es ihm wohl geht? Hat er überlebt? Habe ich ihn durch mein Opfer gerettet oder nur verschlimmert?

Der Raum wird geöffnet und Hastings kommt zu mir. "Na du Biest? Wie sieht es aus?", fragt er. An seinem Gang erkenne ich noch, dass es unangenehm ist zu laufen. Also kann mein Tritt noch nicht allzu lange her sein. "Wie geht es Jake?", frage ich dann. "Dem geht es den Umständen entsprechend gut. Er hat Glück gehabt, dass du so schnell reagiert hast!", antwortet er. "Kann ich zu ihm?", will ich wissen. "Noch nicht, meine teuerste. Wir haben einen engen Terminplan. Also, wie geht es dir und ich bitte dich nicht zu Lügen!", erklärt er. Ich seufze:" Bis auf heftige Kopfschmerzen geht es mir gut!". Hastings nickt: "danke für deine Kooperation!". "Wann kann ich zu ihm?", frage ich nun, doch Hastings ignoriert mich und verlässt den Raum. "Hastings!", brülle ich ihm hinterher. Aber es erfolgt keine Reaktion, weswegen ich nur an die Decke schauen kann.

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