Kapitel 75

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|As The World Caves In - Matt Maltese|

⊏Noah⊐

"Du machst wohl keine halben Sachen, Noah Summers", kicherte Megan, als wir später nebeneinander lagen.

Keine Ahnung, wie lange wir uns in den Küssen verloren hatten, aber als wir uns atemlos voneinander gelöst hatten, war kein Sonnenlicht mehr durch das Fenster gedrungen.

"Meine Mutter kommt wahrscheinlich erst so gegen elf nach Hause", sagte ich, ohne wirklichen Grund.

Megan, die träge mit meinen Haaren gespielt hatte, hielt inne. Dann sprang sie auf. "Scheiße wie viel Uhr ist es?"

Etwas verwirrt bettete ich meinen Kopf auf den Unterarm. "So ungefähr halb neun, warum?"

"Verdammt! Meine Mutter hat Paul zu uns eingeladen."

"Um diese Uhrzeit?"
"Nicht zum Essen, nur zu einem Spieleabend."

Ich grinste und hob eine Augenbraue.
"Und ihr sitzt dann alle um einen Tisch und spielt dieses Monopoly in der Little Pet Shop Edition?"

Megan schnaubte. "Nein, wir spielen Blackjack."

Jetzt hob ich beide Augenbrauen.
"Was? Ich bin gut darin!", verteidigte sich Megan und verschränkte die Arme. Ich nickte nur überaus ernst und verkündete: "Gut, mich nie auf eine Partie Blackjack mit dir einlassen, ist notiert."

Sie gab mir einen Klaps auf die Schulter und als sie sich wieder aufrichten wollte, hielt sie inne und meinte: "Was jetzt?"

"Jetzt", meinte ich, "gehst du nach Hause und machst einen auf Mike McDurmont aus Rounders."

"Ha! Wohl eher Molly Bloom aus Molly's Game."

"Stimmt, ich stehe auf Frauen mit Köpfchen", schoss ich zurück und zwinkerte ihr zu.

Ihr Lachen erfüllte den Raum und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es in eine Flasche gefüllt und mich jeden Abend daran betrunken.

Fuck.

"Ich meinte eigentlich was mit uns ist." Megan fummelte an dem Reißverschluss ihrer Jacke herum und hielt den Blick gesenkt.
"Du scheinst mir nicht der Typ für etwas...etwas Festes zu sein."

Ich schwieg kurz.
"Wie verhalten sich denn Typen, die etwas festes wollen?"

"Du weißt, was ich meine."

Ich machte ein zustimmendes Geräusch, dann holte ich tief Luft und sagte leise: "Aber mit dir könnte ich mir sowas vorstellen."

Ich brachte sie zur Haustür und fragte: "Und du bist sicher, dass ich dich nicht fahren soll?"
"Die Bushaltestelle ist nur einen Block von hier entfernt, das schaffe ich schon, danke."

"Na schön, viel Spaß bei eurem Spieleabend", ich wackelte mit den Augenbrauen und zog sie an mich, bevor ich es mir anders überlegen konnte.

Sie legte die Hände um meinen Nacken und sah zu mir auf. "Hau sie vom Hocker."
"Ich schreibe dir, wer wen fertig gemacht hat."
"Kann's kaum erwarten."

Ich küsste sie, dann lösten wir uns voneinander und sie ging.

Eine Weile stand ich reglos da. Mein Verstand versuchte das Geschehene einzuordnen, doch ich hatte keine Rubrik mit dem Namen 'nächster Schritt, nachdem du das Mädchen deiner Träume geküsst hast'.

Broken Souls - Gebrochene SeelenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt