Broken Souls - Gebrochene Seelen

Kapitel 78

|Louise - Camille Jansen|

this song is Lenora Tatum. thank you.
⊏Megan⊐

Um viertel vor sechs, saßen wir auf dem großen Sofa und starrten auf die Uhr an der Wand. Cyril hielt das Handy unruhig in den Händen, da Christinas Mutter ihm gesagt hatte sie würde ihm eine Nachricht schicken, bevor ihre Tochter das Haus betrat.

Jamie und Lenora teilten sich den äußeren Teil des Sofas. Neben ihnen machte sich Cyril so breit, dass Lenora unfreiwillig etwas näher an Jamie rutschen musste. Dieser presste die Lippen zusammen und starrte demonstrativ an die Decke.
Noahs Bein berührte meines, als er neben mir seine Sitzposition änderte und sein Handgelenk streifte meine Hüfte. Sofort spielten meine Gedanken verrückt. Bilder von eleganten Schlüsselbeinen und straffen Muskeln und wunderschönen, sanften Händen auf meiner Haut schlichen sich in meinen Kopf.

"Megan? Du wirst ja ganz rot, geht es dir gut?"

Ich zuckte zusammen. "Ich ähm, was? Klar!"

Gegenüber von mir grinste Lenora wie eine Katze, während ich vermutlich gerade tatsächlich rot wurde.

Zu allem Überfluss, spürte ich jetzt auch Noahs prüfenden Blick auf mir. Als ich ihn ansah, zierte der Schemen eines Lächelns sein schönes Gesicht und seine Augen funkelten.

In diesem Moment vibrierte Cyrils Handy und er sprang auf.
"Sie sind gleich da!"

Wir versteckten uns alle in der Abstellkammer der Küche. Leider war diese zwar groß, jedoch so vollgestellt, dass wir alle gezwungenermaßen aneinander gequetscht dastanden und versuchten nicht zu laut zu atmen.

Ich spürte Noahs Atem an meinem Nacken und erschauderte. Aus dem Augenwinkel sah ich Jamie, der uns beobachtete. Er selbst stand abseits, scheinbar darauf bedacht, niemandem zu nahe zu kommen.

Dann ertönten Schritte auf dem Boden und wir hielten den Atem an.

Von draußen ertönte ein überraschtes: "Mum was-", weiter kam Christina nicht, da Cyril die Tür herunterdrückte und aus dem Raum trat. Ich blinzelte gegen das helle Licht an und hörte wie Christina eine Art Quieken ausstieß. Ich sah wie sie aufgeregt auf der Stelle auf- und ab sprang und grinste.
"Überraschung!", riefen wir unisono und sogar Noah lächelte.

In der nächsten Stunde hallte Gelächter durch die Gänge des Hauses. Eine Flasche Rotwein nach der anderen wurde geöffnet und der Rauch von Zigaretten schwebte zu den geöffneten Fenstern hinaus.

Ein Dupont Feuerzeug wurde herumgereicht und der Aschenbecher quoll förmlich über, bis Noahs heruntergebrannter Stummel irgendwann keinen Platz mehr hatte. Er seufzte, griff sich den Aschenbecher und stand auf um ihn auszuleeren.

Kaum war er verschwunden, quetschte sich Christina neben mich. Sie trug ein dunkelgrünes Cocktailkleid und roch nach teurem Parfüm.

Sie sah mich erwartungsvoll an. Als ich nur die Augenbrauen hob, verdrehte sie die Augen und fragte: "Wann hattest du vor mir zu erzählen, dass du mit Noah geschlafen hast?"

Um ein Haar spuckte ich den teuren Rotwein auf ihren teuren Teppich, doch ich schaffte es, ihn herunterzuschlucken. Christina beobachtete das Ganze ungerührt. "Also, ich will alles wissen! Wie ist es passiert? Wart ihr bei ihm oder bei dir? War er gut? Ich wette, dass er grandios war."