CHEMISTRY II ✔︎ Wirst du mir verzeihen?

52. Bad Idea

Bereits nach ein paar Schlucken wurde mir klar, dass Kaffee nicht das beste Getränk war, um sich zu beruhigen.

Ich spürte die Aufregung immer größer werden und trat leicht auf der Stelle hin und her, während Galina die Wohnungstür hinter sich zu zog.

"Komm mit!", erklang Markovs Stimme.

Ich ordnete sie irgendwo zwischen distanziert und aufgeregt ein.

Ich griff nach meiner Tasse und folgte ihr zunehmend unruhiger.

Sie ließ sich im Wohnzimmer auf dem Sofa nieder und bedeutete mir, mich ebenfalls zu setzen.

Ich steuerte auf den Sessel gegenüber zu, doch ein Blick in Markovs Augen ließ mich die Richtung ändern und zum Sofa gehen.

Mit möglichst großem Abstand ließ ich mich schließlich nieder und trank erneut einen Schluck aus meiner Tasse.

Beinahe hätte ich laut geflucht.

Stattdessen stellte ich die Tasse möglichst weit entfernt auf den kleinen Tisch, ehe ich einen Blick in Markovs Richtung warf.

Meine Augen trafen genau auf ihre.

Unsicher starrte ich sie an, während sie mich weiterhin musterte, bis ich schließlich meinen Blick abwandte und unruhig herum rutschte.

Ich wartete darauf, dass die Professorin etwas sagte, doch auch nach 2 Minuten war es noch still.

Ich richtete meinen Kopf ein kleines Stück nach oben und traf erneut auf ihren Blick.

Hatte sie mich die ganze Zeit beobachtet?

Ich wurde unter ihrem Blick immer unruhiger.

Die Tatsache, dass wir ganz allein in ihrer Wohnung waren, verunsicherte mich zusätzlich.

"Was denkst du, wie viele Menschen diese Wohnung schon betreten haben?", brach sie plötzlich die Stille.

Überrascht richtete ich meinen Blick erneut nach oben.

Ich wusste nicht genau, was ich sagen sollte, doch nach ein paar Sekunden beschloss ich das zu sagen, was ich gestern bereits gedacht hatte.

"Ähm... Noch niemand?", meine Stimme war ein unsicheres Flüstern, wie wenn man einen Studenten über ein Thema ausfragte, das man vor 3 Wochen behandelt hatte.