CHEMISTRY II ✔︎ Wirst du mir verzeihen?

28. Guilty

Ich starrte die junge Frau an, die vor mir auf dem Boden kauerte.

Ihre Schultern zitterten kaum merklich.

Unfähig, etwas zu tun, stand ich da und sah sie an.

Ich wusste nicht, was passiert war.

Ich wollte mich unter Kontrolle haben.

Ich hatte es versucht.

Und wieder hatte ich gegen sie verloren.

Die junge Professorin ließ mich schwach werden.

Ich war nicht länger Herrscher über meine Taten, wenn sie sich in meiner Nähe befand.

Ich konnte nur an ihre weiche Haut unter meinen Fingern denken.

An ihr Keuchen.

Ihre Finger, die sich in meine Schultern krallten.

Und im nächsten Moment hatte ich erneut alles zerstört.

Als hätten die Gespräche mit meiner Schwester nie stattgefunden.

Wut stieg in mir auf.

Maike war selbst daran Schuld.

Es war ihre Schuld, dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte.

Genauso war es ihre Schuld, dass ich meine Wut nicht länger auf die junge Frau projizieren konnte.

Es dauerte einige Sekunden, ehe ich merkte, dass sich meine Wut einzig und allein gegen mich selbst richtete.

Es war ein ungewohntes Gefühl.

Plötzlich hob die junge Professorin - meine angebliche Freundin - den Kopf.

Ich versuchte, ihre Augen zu finden, doch sie sah nicht in meine Richtung.

"Ich will nach Hause."

Mehr sagte sie nicht.

Während sie sich langsam an der Wand nach oben zog, hatte ich das Bedürfnis, ihr zu helfen.

Ich setzte einen Fuß vor den anderen, doch sofort hob sie ihre Hände.

"Nein. Bleib... Bleib weg von mir!", keuchte sie, ehe sie auf die Badezimmertür zu lief.

Ich spürte, dass ich es erneut zu weit getrieben hatte.

Langsam ging ich ihr hinterher.

Unser Chef und seine Frau sahen uns besorgt entgegen.

"Maike geht es nicht so gut. Wir danken Ihnen für die Einladung, aber ich halte es für besser, wenn wir uns auf den Heimweg machen", erklärte ich eilig.

Ich beobachtete, wie Maike sich herzlich von Constanze verabschiedete.

Oder hieß sie Cordelia?

Ich schüttelte den Kopf und lief nach einem kurzen Winken schließlich zu meinem Auto, um auf Maike zu warten.

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Mal wieder aus der Perspektive unserer lieben Professorin Markov😜
Mir fällt es echt nicht leicht, ihre Gedanken korrekt wiederzugeben, ich hoffe, Sie kommt einigermaßen Markov-mäßig rüber🤭😜