CHEMISTRY II ✔︎ Wirst du mir verzeihen?

43. Leaked Out

Meine Sorge verstärkte sich.

War wirklich etwas in ihrer Familie vorgefallen?

Markov hatte nie erzählt, dass sie eine Schwester hatte.

Allerdings hatte sie mir noch nie etwas wirklich privates erzählt.

Seufzend steckte ich mein Handy ein und eilte zu meiner Vorlesung, um die Studenten nicht länger warten zu lassen.

Im Laufe der Stunden sah ich Markov nicht ein einziges Mal.

Anscheinend dachte ich ziemlich oft an dir ältere Professorin, denn am Ende des Tages sprach mich auf einmal Anastasia an.

"Ist alles in Ordnung mit dir, Maike? Hat Markov doch etwas getan?"

Ich sah sie an und überlegte, was ich ihr sagen sollte.

Schließlich entschied ich mich für die Wahrheit.

"Nein. Sie... Sie hat nichts getan. Das ist es ja, was mich beschäftigt. Sie hat gar nichts gemacht."

Ich bemerkte Anastasias verwirrten Blick.

"Ich kenne diese Frau noch nicht so lange wie du, aber ich habe in den letzten Wochen den Eindruck bekommen, dass sie so schnell nichts aus der Fassung bringt. Warum ist sie also auf einmal so?", fragend sah ich in die Richtung meiner Kollegin.

"Da muss irgendetwas passiert sein. Irgendetwas schlimmes."

Der verwirrte Blick der Astronomie-Professorin erhellte sich.

"Kann es sein, dass du dir wirklich Sorgen um Markov machst?", fragte sie zurück, ohne wirklich auf meine Aussage einzugehen.

Ich sah sie verwirrt an, ehe ich den Ton bemerkte, den Anastasia angeschlagen hatte.

"Natürlich, sie ist schließlich auch nur ein Mensch", begann ich.

Anastasias Augenbraue wanderte nach oben.

Eilig versuchte ich, einen plausiblen Anhang zu finden.

"Versteh mich nicht falsch, ich bin wirklich froh, dass sie mich endlich in Ruhe lässt, aber trotzdem scheint sie Probleme zu haben", in mir stieg das Gefühl auf, dass es für meine Kollegin so klang, als ob ich um den heißen Brei herum redete.

Ich richtete meinen Blick zum Fenster, ehe ich schließlich mit einem Seufzen zurück zu Anastasia sah.

"Sag es einfach."