CHEMISTRY II ✔︎ Wirst du mir verzeihen?

13. Late

Endlich hatte ich den Tag so gut wie durchgestanden.

Schon den ganzen Tag musste ich daran denken, dass ich mich nun auf den Weg zu Markov machen müsste.

Ich packte langsam meine Sachen zusammen, um etwas Zeit zu schinden.

Dennoch war ich mir bewusst, dass ich mir nicht zu viel Zeit geben durfte.

"Professor Cortillard?", erklang auf einmal eine Stimme vor mir.

Mit einem leisen Seufzen hob ich den Kopf und schenkte der jungen Studentin ein kleines Lächeln.

"Miss Hope. Wie kann ich Ihnen helfen?"

Innerlich blickte ich bei jedem meiner Worte auf meine imaginäre Uhr, während ich versuchte, gegenüber der Studentin möglichst gelassen und hilfsbereit herüberzukommen.

"Könnten Sie sich das hier noch einmal anschauen? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich alles richtig gemacht habe..."

Die junge Frau hielt mir unsicher ein Blatt entgegen, auf dem sie einige Reaktionsgleichungen notiert hatte.

"Natürlich. Bei welcher bist du dir unsicher?", hakte ich nach.

Nachdem sie mir die gemeinte Gleichung gezeigt hatte und ich ihr versichert hatte, dass sie alles richtig gemacht hatte, verabschiedete sie sich von mir.

Mittlerweile waren 5 Minuten vergangen, weshalb ich so schnell wie möglich meine restlichen Sachen einpackte und den Raum verließ.

Auf dem Weg zu Markovs Büro dachte ich mir nervös hunderte von Ausreden aus, die ich jedoch alles wieder verwarf.

Resigniert kam schließlich ihre Tür in Sicht.

Es war egal, ob ich eine Entschuldigung hatte oder nicht.

Vermutlich würde sie sowieso wieder ausrasten.

Ich spürte, wie meine Hände anfingen zu zittern.

Zögernd hob ich meine rechte Hand und klopfte zaghaft an das dunkle Holz.

"Ja?", ich zuckte zusammen bei dem kalten Klang ihrer Stimme.

Als auf der anderen Seite plötzlich Schritte zu hören waren, registrierte ich, dass ich noch immer unbeweglich hier stand.

Ich wollte gerade meine Hand nach der Klinke ausstrecken, als die Tür abrupt aufgerissen wurde.