21. Cornelia

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Als wir das Tor erreicht hatten, löste Markov ihre Hand aus meiner.

Erleichtert atmete ich aus, bevor ich scharf die Luft einsog, als ich ihre Hand auf meinem unteren Rücken spürte.

Bestimmt schob sie mich vorwärts, bis sie schließlich das Tor hinter uns schließen konnte.

Doch sie machte keine Anstalten, ihre Hand von meinem Rücken zu nehmen.

Unruhig ballte ich meine Hände zu Fäusten, während ich versuchte, mein Gesicht möglichst entspannt zu halten.

"Kommen Sie mit!", ertönte da auf einmal Meyers Stimme.

Ich versuchte, mich zusammenzureißen und die heißen Blitze in meinem Körper zu ignorieren.

"Ich möchte Ihnen noch meine Frau vorstellen, Professor Cortillard!"

Da er speziell mich ansprach nahm ich an, dass Markov schon einige Male hier gewesen war und seine Frau bereits kannte.

Ich seufzte leise auf.

Im nächsten Moment spürte ich, wie Markovs Finger sich in meinen Rücken bohrten.

"Die schlechte Laune kannst du ausleben, wenn du allein bist!", zischte sie mir ins Ohr.

Ein Zittern fuhr durch meinen Körper, während sie keine 2 Zentimeter von mir entfernt stand.

"Ja, Professor", entglitt meinen Lippen wie von selbst.

Noch einmal spürte ich den Druck ihrer Finger und konnte ein leises Keuchen nicht mehr zurück halten.

Im nächsten Moment kam mein Chef mit einer hübschen, älteren Frau in unsere Richtung.

Sie mussten beide Mitte 50 sein.

"Das ist meine Frau, Cornelia", stellte er sie mir vor.

"Schatz, das ist Professor Cortillard, das neuste Mitglied in unserem Kollegium und die Partnerin unserer hochgeschätzten Professorin Markov", erklärte er dann seiner Frau.

"Freut mich, Sie kennenzulernen. Aber nennen Sie mich doch bitte Maike", erwiderte ich und reichte der Frau meines Chefs meine Hand.

Freundlich lächelnd schüttelte sie sie.

"Dann sagst du aber auch du zu mir, ja? Sonst fühle ich mich alt - oder zumindest noch älter, als ich eigentlich bin", sie zwinkerte mir zu und ein leichtes Kichern brach aus mir heraus.

Cornelia schien wirklich nett zu sein. Vielleicht würde der Abend doch nicht ganz so schlimm werden.

"Ach Schatz! Du bist doch noch gar nicht alt!", schmunzelte mein Chef.

Es war ein wenig seltsam, ihn privat zu sehen, doch ich freute mich für die beiden.





CHEMISTRY II ✔︎                                          Wirst du mir verzeihen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt