Kapitel 1

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"Miau."

Dafür bekam ich von meiner besten Freundin einen verstörten Blick, sie fragte: "Warum zur Hölle machst du das? Es ist zwar nicht das erste Mal, aber es irritiert mich jedes Mal aufs neue." 

Ich bekam einen Lachanfall und Kylie schnappte sich eines der hundert Kissen auf ihrem Bett, um mich damit zu schlagen. Ich hob abwehrend meine Hände, aber die Attacke war bereits losgegangen, weshalb sie den ersten Treffer in meinem Gesicht landete. Mein Lachen versuchte ich zu unterdrücken, um sie weiterhin ärgern zu können in dem ich sagte: "Miau." 

Sie fuhr mich an: "Feline! Das ist nicht normal!" Ich rückte von ihr weg, damit das Kissen mich kein weiteres Mal traf. Leider hatte ich mich verschätzt und fiel deshalb von ihrem Bett. Mit einem lauten Knall landete ich auf dem Fußboden und verzog mein Gesicht. Mein Rücken reichte Beschwerde ein in Form von Schmerzen. Wenigstens hatte ich mich mit meinen Unterarmen abstützen können, so blieb mein Kopf verschont. 

Kylie beugte sich zu mir und fragte besorgt: "Alles ok?" Ich nickte, da ich mir im Grunde nicht viel getan hatte. Das war der Moment in dem sie zu lachen anfing. Ihre blauen Augen blitzten dabei auf, was daraufhin wies, wie echt dieses Lachen war.

Marvin, der auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch saß, fragte: "Warum könnt ihr zwei euch keine Sekunde halbwegs human verhalten?" Ich stimmte in das Lachen meiner besten Freundin ein. Das hatte zur Folge, dass er uns maßlos genervt ansah. 

Wir waren ein Dreiergespann an besten Freunden und das seit unseren Tagen im Sandkasten. Diese langen Freundschaften waren etwas unglaublich Schönes.

Ich richtete mich langsam auf, dabei hörte ich zu lachen auf und verzog mein Gesicht. Ein Fall von einem Boxspringbett war durchaus schmerzhaft.  

Marvin zückte sein Handy, sah darauf und sagte: "Ladies, wir sollten langsam los." Kylie und ich sahen beide zu ihm, offensichtlich hatten wir die Uhrzeit übersehen. Mit den beiden verging die Zeit viel zu schnell. 

Mit dem Stichwort spürte ich die Schmerzen nicht mehr zu stark und fühlte mich wieder fit.

Kylie wurde ernst und sprang von ihrem Bett auf. Beinahe wäre sie umgefallen, da es zu schwungvoll war. Zu ihrem Glück konnte sie die Balance halten.

Marvin musterte uns und fragte: "Ach, jetzt ist alles wieder in Ordnung?" 

Kylie klopfte ihm auf die Schulter während sie an ihm vorbeiging und sagte: "Mittlerweile kennst du uns, die Frage kannst du dir selbst beantworten."

Ich folgte ihr und das mit sehr guter Laune. Ich freute mich seit Wochen auf diesen Abend, weshalb ich es kaum erwarten konnte.

Marvin war unser Schlusslicht und stellte die nächste Frage: "Kein letzter Check im Spiegel nach eurer Rangelei? Nicht, dass ein Haar krumm steht oder vielleicht wird der Alptraum wahr, dass euch ein Nagel abgebrochen ist." In den letzten Satz hatte er all das Drama hineingelegt, welches er finden konnte.

Kylie und ich antworteten gleichzeitig: "Wir sehen immer umwerfend aus." Danach lachten wir wegen unserer Verbundenheit. Wir hatten das öfters, dass wir exakt dieselben Sätze sagten. 

Wir eilten die Treppe hinunter und Kylie meinte aufgeregt: "Heute Abend erlaube ich nichts außer Spaß." Mit einem breiten Grinsen fügte ich hinzu: "Ansonsten machst du es wie deine Mum, ziehst dir deinen Schuh aus und drohst den Leuten damit." Sie zeigte den Daumen hoch und Marvin bekam einen Lachanfall.

An der Tür angekommen, zogen wir uns schnell die Schuhe an. Zur Feier des Tages trugen Kylie und ich hohe Schuhe. Dank dem Riemchenverschluss hatte ich zu kämpfen, aber bekam es hin.

Meine waren in weiß, passend zu meinem Kleid, welches weiß war mit roten Blümchen darauf. Es ging mir bis Mitte meiner Oberschenkel und war leicht ausgestellt. Um meinen üblichen süßen Look perfekt zu machen hatte ich meine Haare zu einem lockeren Zopf, mit einem weißen Band darin geflochten. Am Ende war es zu einer schönen Schleife zusammengebunden.

Als ich meine Schuhe angezogen hatte, richtete ich mich wieder auf und sah zu Marvin. Er war damit beschäftigt, die Falten auf seinem Hemd glatt zustreichen, was sinnlos war. Die Krater bekam er nicht mehr weg.

Ich hatte beinahe einen Herzinfarkt als ich ihn vorhin in einem Hemd gesehen hatte. Normalerweise reagierte er allergisch darauf. Seiner Meinung nach trugen das nur Spießer und Langweiler, dabei konnten die richtig schön sein.

Kylie riss mit Schwung die Haustür auf und eilte praktisch hinaus. Wenn ich flache Schuhe tragen würde, hätte ich zu hüpfen angefangen. Aber mit der Ausstattung ließ ich das besser bleiben, bevor ich mir einen Fuß brach.

Während wir die paar Treppen hinunter gingen, sang Kylie: "I'm sexy and i know it." Dabei warf sie ihre langen braunen Haare zurück, um es zu unterstreichen. Abgerundet wurde es mit einem Hinternwackeln, welches in ihrem engen und kurzen Kleid gut zur Geltung kam.

Marvin und ich mussten deshalb lachen. Sie war auf eine sehr liebenswerte Art und Weise vollkommen verrückt.

Nebenbei entsperrte Marvin seinen Wagen, der in der Einfahrt stand. Aus Gründen der Gleichberechtigung setzten Kylie und ich uns stets gemeinsam auf die Rückbank. So hatte niemand den Vorteil des Beifahrersitzes. 

Kylie machte mir die Tür auf und ich machte einen Knicks bevor ich einstieg. Ich rutschte durch, damit sie nicht ums Auto herum laufen musste. Diese Mühe wollte ich ihr ersparen.

Dankend beschlagnahmte sie den Sitzplatz neben mir und fing zu klatschen an. Das tat sie immer, wenn sie jemanden Druck machen wollte, damit er sich beeilte.

Unser bester Freund sagte deshalb genervt: "Ich bin ja schon da, Miss Ungeduld." Er setzte sich auf den Fahrersitz und verschwendete keine weitere Zeit den Wagen in Betrieb zu setzen. Anderenfalls wäre sicherlich ein genervter Kommentar von Kylie gekommen.

Während Marvin ausparkte, sagte ich: "Hoffentlich kommen wirklich alle." Marvin meinte: "Niemand erträgt deinen enttäuschten Blick. Das zerreißt einem das Herz, also werden alle anwesend sein und glänzen." Dramatisch seufzte er und ich konnte nicht anders als zu lachen. Seine Wortwahl war zu lustig.

Kylie grummelte und sagte: "Die brave Feline geht selbstverständlich nicht in einen Club, wenn sie ihren 18 Geburtstag feiert." Um sie zu ärgern, streckte ich ihr meine Zunge heraus, was sie zusätzlich mit einem gespielt bösen Blick erwiderte.

Marvin sah sie streng über den Rückspiegel an und antwortete: "Lass unsere unschuldige Seele in Ruhe und zieh sie nicht auf die dunkle Seite der Macht." Ich sah Kylie vielsagend an und erklärte: "Ein gemeinsames Essen ist genauso eine Feier. Das mit den Clubs habe ich nie verstanden. Hunderte verschwitzte Menschen, die sich beinahe eine Alkoholvergiftung holen. Das ist unmenschlich."

Meine beste Freundin bekam einen Lachanfall und Marvin meinte: "Du übertreibst etwas, aber ich verstehe woher der Gedanke kommt. Dieses Gedrängel kann wirklich nervtötend sein." Ich nickte zufrieden und sah aus dem Seitenfenster. 

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Geliebte Leser ❤

Und was sagt ihr zu meiner neuesten Idee?

Ich weiß, die Charaktere sind ein bisschen verrückt, aber ich hoffe, dass ich euch damit zum Lachen gebracht habe.

Schönen Abend/ Nacht/ Morgen/ Tag, je nachdem wann ihr das lest.

Eure Kim ❤

The Monster | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt