Kapitel 92

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Ein paar Monate später...

"Miau."

Ich unterdrückte zwanghaft ein Lachen, weil mir bewusst war, was das in Kylie auslöste. Eigentlich hatte sie mein Kleid geschnürt, wobei sie innehielt. Sie fuhr mich an: "Feline! Das ist immer noch nicht normal! Und wird es nie sein!"

Das mit dem Miauen würde sie wohl bis in alle Ewigkeit an ihre nervlichen Grenzen bringen. Dabei sollte sie es längst gewöhnt sein und als normal betrachten, zumindest in meinem Fall.

Marleen stand genauso hinter mir und hatte Kylie geholfen, die meinte: "Trotzdem ist sie die Erste von uns, die geheiratet hat." Meine beste Freundin setzte ihre Arbeit fort und erklärte: "Scharf schlägt offensichtlich verrückt. Oder Cyrian hat denselben Knall. Die Menschen mit Knall finden einander nämlich immer." Meine Laune konnte niemand verderben, weshalb ich lachen musste.

Wie könnte ich an meinem Hochzeitstag überhaupt schlechte Laune haben? Die staatliche Trauung hatten wir zwar bereits hinter uns, aber nun folgte die mit unseren Freunden und der Familie.

Also war ich mit den Mädels in meinem Schlafzimmer versammelt und das Styling war beinahe abgeschlossen. Dank dem Teamwork hatten wir nicht mal allzu lange dafür gebraucht.

Mein Brautkleid war der wahre Hingucker, zumindest meiner Meinung nach. Ich hatte es damals im Laden gesehen und mich darin verliebt. Der einzige Nachteil war die Schnürung am Rücken, denn die war eng und schien endlos zu sein. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis sie fertig geschnürt war.

Aber Kylie und Marleen stellten sich diesem Kampf, wobei Cyrian die echte Herausforderung hatte, denn der musste mir aus dem Kleid helfen.

Meine Schwester hatte denselben Gedanken, denn sie sagte nachdenklich: "Cyrian schneidet dich sicher aus dem Kleid. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand das freiwillig auf die normale Methode öffnet." Ich sah es vor mir wie Kylie meiner Schwester den Ellbogen in die Seite rammte. Zumindest nahm ich einen Ruck wahr und Marleen beschwerte sich. Sie sagte mahnend: "Hey, ich hab es getan bei der Anprobe. Das Teil blieb in einem Stück und ich habe es mit Liebe behandelt."

"Du hast es auch nicht eilig Feline nackt in deinem Bett zu haben. Da gibt es einen großen Unterschied." Ich grummelte, denn der Kommentar hatte natürlich sein müssen. Ich fragte deshalb: "Könnten wir uns auf die Liebe fokussieren, um die es heute geht?"

Ellie, die auf dem Stuhl vor meinem Schminktisch saß, warf ein: "Klar, könnten wir das, aber die Liebe ist rein wissenschaftlich ein umstrittenes Thema."

Marleen und Kylie sagten beide: "Halt die Klappe, Ellie." Die hob ihre Hände als wäre sie unschuldig und widmete sich anschließend ihrem Handy. Sie checkte vermutlich ab, ob jeder den Zeitplan einhielt und pünktlich zur Hochzeit erschien. Sie hatte nämlich die Aufgabe das im Auge zu behalten. Marvin war dafür der Kontaktmann, denn er hielt sich bei den Männern auf.

Die Tür hatte offen gestanden, weshalb Alex gleich hereinkommen konnte. Sie grinste breit und erklärte: "Der Bräutigam ist bereit und freut sich sehr auf seine Braut." Ich seufzte glücklich, denn das hörte man gerne. "Und ich mich erst auf ihn."

Allerdings gab es in all dem etwas, das mich nervös machte. Eher waren es Bedenken, die mich quälten. Es gab nämlich die Frage, ob mein Dad seine Aufgabe ordnungsgemäß durchziehen würde. Er hatte sich zwar in den letzten Monaten beruhigen können und war besser auf Cyrian zu sprechen, dennoch gab es diese gewissen Spannungen. Die gingen rein von meinem Dad aus, denn mein Mann gab sich Mühe. Ich war sehr optimistisch, dass bald vollkommene Ruhe einkehren würde und wir alle eine friedliche Familie sein könnten. Zu Beginn hatte ich es mir kaum vorstellen können, aber das hatte sich geändert, da sich die Lage stetig besserte.

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