Kapitel 41

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Feline

Keine Ahnung, wie lange ich am Ende im Badezimmer war, allerdings hatte ich gewartet, bis ich es hinaus gewagt hatte. Ich musste weiterhin meine Rolle spielen und bei der wäre es notwendig, dass ich sauer war.

Ich kam aus dem Raum und Cyrian saß auf dem Boden, gegenüber dem Badzimmer mit dem Rücken zur Wand.

Er sah auf zu mir und hatte ungefähr tausend Sorgen in seinem Gesicht stehen. Es war unheimlich wie echt er das rüber brachte, denn ich würde es ihm abkaufen, wenn ich es nicht besser wüsste.

Eine Weile starrten wir einander nur an, was mich überforderte. Ich wusste nicht wie ich darauf reagieren sollte, weshalb ich stehen blieb.

Es war unerwartet, dass Cyrian ausgerechnet hier saß, dann noch auf dem Boden. Irgendwie war das unpassend für ihn.

Schließlich räusperte er sich und sagte: "Ich wollte dir Freiraum geben, weshalb ich wartete und dich nicht weiter störte."

Ich musste mich zusammenreißen, dass nicht als nett zu empfinden. Er hatte sich offensichtlich Gedanken gemacht und mich kein bisschen bedrängt.

Verflucht sei er und seine Versuche mich um den Finger zu wickeln. Teilweise hätte er einen Award dafür verdient.

Er sah mich flehend an und fragte: "Könnten wir reden?" Mit diesen Worten hatte er es geschafft, dass ich wütend wurde.

Reden.

Zuerst wollte ich ständig reden und er verschob es stets auf später. Der Mann konnte vergessen, dass ich nun kooperativ wäre.

Das war der nötige Schubser für mich, um weiterzugehen, währenddessen sagte ich: "Vielleicht in einem anderen Leben. Aber, wenn erst im übernächsten, denn im nächsten bin ich immer noch sauer."

Ich sah auf die Tür vor mir und schenkte ihm keine weitere Beachtung. Mittlerweile dürfte es Abend sein, da war es sinnvoll ins Schlafzimmer zu gehen. Trotzdem musste ich irgendwie Cyrian los werden, dabei hatte ich null Plan, wie ich das anstellen sollte.

Die Tür hatte ich bereits geöffnet und betrat den Raum. Ich ging zum Bett hinüber und fragte: "Bist du wirklich so arm, dass du dir kein Gästezimmer leisten kannst?"

Vielleicht fühlte er sich damit angegriffen und ich bekam ein Geständnis, dass er sehr wohl eines besaß. Allerdings war dann nicht gesagt, ob ich dort schlafen konnte, eher durfte. Das war die reinste Diktatur in diesem Haus.

Cyrian hörte ich seufzen, weshalb ich mich zu ihm drehte. Er lehnte im Türrahmen und sah auf das Bett, welches er vermutlich als unseres bezeichnen würde.

"Es ist ein großes Bett, das wirst du überleben. Ich hätte dich gerne in meiner Nähe." Sein Blick wanderte zu mir als er fortfuhr: "Stell dir vor, dass jemand einbricht und du nicht neben mir schläfst. Das wäre ein unnötiges Risiko."

Ich hob skeptisch eine Augenbraue und musterte ihn. Seinem Gesichtsausdruck nach war das sein Ernst, nur konnte das gespielt sein.

Nach dem ich meine Arme verschränkt hatte, fragte ich: "Also ist es hier doch nicht so sicher, wie du behauptet hast?"

Trotzdem hatte er es geschafft mich mit seiner Aussage zu verunsichern. Falls etwas passierte, wäre ich in seiner Nähe wesentlich sicherer. Ich könnte ihn als menschliches Schutzschild verwenden. Mit hoher Wahrscheinlichkeit würde er das freiwillig machen, ohne das ich ihm darum bitten musste.

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