Feline
Aglaja hatte ein richtig schönes Lokal für uns ausgesucht. Vor allem war das eine Ablenkung für mich, um endlich auf andere Gedanken zu kommen und nicht ständig an den psychotischen Mafiaboss zu denken.
Hierher waren wir mit Aglajas Wagen gefahren. So hatte ich mir die Gegend wenigstens ein bisschen ansehen können. Bis jetzt empfand ich es als atemberaubend. Vor ihr hatte ich das natürlich ausgesprochen und nicht überspielt.
Es mag kindisch sein, aber Cyrian würde ich das nie ins Gesicht sagen. Er konnte gerne denken, dass ich es für die Hölle auf Erden hielt. Vielleicht ließ er mich dann doch noch gehen. Die Chancen waren gering, aber Hoffnung gab einem die Kraft, um weiterzumachen.
Mittlerweile hatten wir bereits etwas gegessen und da hatte Aglaja mir nebenbei über diese Gegend erzählt. Es schien nicht mal zu langweilig zu sein, man konnte definitiv einige Dinge unternehmen. Mit diesem Wissen konnte ich mich auf die nächsten Tage freuen.
Nach dem Essen hatten wir uns etwas zu trinken bestellt, da wir beide den Abend länger genießen wollten. Außerdem hatten wir eine nette Zeit miteinander.
Die angenehmen und normalen Themen schienen vorbei zu sein, denn sie fragte: "Hat Cyrian vielleicht erzählt was aktuell los ist? Iason arbeitet ziemlich viel und ist ständig unterwegs. Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass Cyrian seine Arbeit hierher verlegt oder, ob etwas vorgefallen ist."
Er verlegte seine Arbeit hierher, also durfte ich mit einem langen Aufenthalt rechnen, was ich eigentlich hatte. Aber es deutlich zu hören, tat weh und war ein kleiner Schock.
Ich musste seufzen und antwortete: "Nein, keine Ahnung. Cyrian ist nicht gesprächig, wenn es um seinen Job geht." Um das zu unterstreichen, zuckte ich mit den Schultern.
Wobei er meinte, dass er das nach einer Hochzeit wäre, nur zweifelte ich, dank Aglaja, daran. Vermutlich wäre er dann immer noch verschwiegen, wenigstens wollte ich es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mal wissen, was die Neugier milderte.
Sie sah zwar enttäuscht aus, aber nicht zu sehr, also hatte sie mit dieser Antwort gerechnet. Es wäre auch dumm etwas anderes zu erwarten in diesen Kreisen.
Wenn wir schon bei dem Thema waren, dann konnten wir dabei bleiben, in dem ich eine Frage stellte. "Wie schafft man es mit so einem Mann zusammen zu leben?"
Ich hatte die Sorge gehabt, dass sie die Frage nicht ganz verstehen könnte oder falsch interpretierte, aber sie lächelte mich sanft an. Nur bekam ich keine vernünftige Antwort, denn sie fragte: "Die Liebe kann verrückt sein, oder?"
Das wollte man nicht unbedingt hören, denn es war eher negativ. Man musste ihr natürlich recht geben, dass diese tatsächlich verrückt sein konnte. Es war möglich, dass man sich in einen vollkommenen Psycho verliebte, wie es mir passiert war.
Die Realität war grausam und machte einem das Leben schwer.
Aglaja lächelte mich aufmunternd an und meinte: "Aber, Feline, du stellst es dir wesentlich schlimmer vor als es ist."
Das konnte man glauben, aber musste man nicht. Keine Ahnung, was ich davon halten sollte. Ich hatte mir eigentlich längst meine Meinung darüber gebildet und zwar, dass ich diesen Mann bis ans Ende meiner Tage verabscheuen wollte. Die Betonung lag auf wollte und nicht, dass ich es wirklich tat. Leider.
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The Monster | ✔️
ChickLitGefunden, obwohl man niemals gesucht werden wollte, zumindest nicht von ihm, dem grausamsten Mafiaboss der Staaten. Eine kleine perfekte Welt, bis er kam und alles zerstörte. Feline war rundum glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Sie hatte eine...