Den Strand hatten wir bald erreicht und der leichte Wind machte es kühl, wenn man noch nass war. Aber die Sonnenstrahlen gaben ihr Bestes, um einen zu wärmen.
Wir gingen nebeneinander ganz aus dem Wasser und dabei streifte Cyrians Hand die meine. Scheinbar fing er mit den Klischees an.
Der Test, ob ich meine Hand wegzog war damit gestartet. In mir begann die Diskussion, ob ich es zulassen sollte oder, ob es besser wäre, wenn ich meine Arme verschränkte.
Das Gefühlschaos brach los, vor allem weil ich unter zeitlichem Druck stand. Es handelte sich um Sekunden, in denen ich eine Entscheidung treffen musste. Es mag übertrieben sein, aber es fühlte sich nach einer unfassbar wichtigen an, die das ganze Leben verändern könnte.
Als seine Hand ein zweites Mal die meine streifte, wurde mein innerer Stress größer.
Subtil war ihm wohl ein Fremdwort, zumindest hatte ich kapiert worauf er hinauswollte.
Nach vier weiteren Schritten verschränkte er langsam seine Finger mit den meinen und das war der Moment in dem ich kneifen wollte. Gerade als ich meine Hand zurückziehen wollte, vernahmen meine Ohren eine weibliche Stimme, die fragte: "Cyrian?"
Man konnte sich sicher sein, dass ich nun sehr gerne seine Hand hielt, weshalb ich den Griff festigte, damit es sich der Herr nicht mehr anders überlegte.
Mein Blick wanderte in die Richtung aus der die besagte Stimme gekommen war und Freude empfand ich keine.
Eins stand fest, diese Frau konnte ich vorab nicht leiden. Sie war bildhübsch und könnte als Model durchgehen. Ihre langen braunen Haare glänzten und fielen in perfekten Wellen hinunter. Ihr breites Lächeln könnte man ihr direkt aus dem Gesicht wischen, diesen innerlichen Drang verspürte ich soeben.
Ihre grünen Augen waren ein Hingucker, der sie noch unsympathischer wirken ließ.
Allerdings war meine Eifersucht überzeugt davon, dass ihre Größe Minuspunkte sammelte. Zumindest redeten sich das kleine Menschen gerne ein und die großen redeten sich ein, dass die kleinen Personen Minuspunkte sammelten.
Sie war zwar nicht so groß wie Cyrian, aber sicherlich eineinhalb Köpfe größer als ich. Nein, eher mehr. Die Vermutung eines Models stieg damit an, wovon meine Eifersucht kein Fan war.
Die Frau sagte etwas auf griechisch, weshalb ich kein Wort davon verstand und vor einigen Fragezeichen stand.
Wir blieben stehen und Cyrian antwortete darauf. Ich wollte für ihn hoffen, dass kein Lächeln in seinem Gesicht war. Um mich zu vergewissern, sah ich zu ihm hinüber.
Braver Cyrian.
Seine Mundwinkel waren nicht gehoben und sein Gesichtsausdruck war neutral, was das kleine Monster in mir etwas besänftigte.
Von der Frau wurde etwas erwidert und meine Augen wanderten wieder zu ihr. Ich konnte es kaum glauben, dass ich tatsächlich ein derart eifersüchtiger Mensch war, aber diese Frau konnte ich direkt nicht leiden.
Cyrian brachte ganz andere Seiten in mir zum Vorschein.
Schließlich sagte er etwas und dabei fiel mein Name, also stellte er mich vor. Das Model vor uns sah deshalb zu mir und ihr strahlendes Lächeln wurde weniger. Wir waren uns offensichtlich einig, wie gerne wir die andere hatten.
Mit diesem Verhalten stieg die Vermutung, dass sie Cyrian wollte. Exakt die Person, die eigentlich mir gehörte.
Wie frech musste man sein?
Innerlich tickte ich beinahe aus, als sie ihre Augenbraue hob und mich skeptisch musterte, eher war es missbilligend. Diese Frau schien mich als eine Made zu betrachten oder als wäre ich unwürdig für den Mafiaboss neben mir.
DU LIEST GERADE
The Monster | ✔️
ChickLitGefunden, obwohl man niemals gesucht werden wollte, zumindest nicht von ihm, dem grausamsten Mafiaboss der Staaten. Eine kleine perfekte Welt, bis er kam und alles zerstörte. Feline war rundum glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Sie hatte eine...