Kapitel 2

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Etwas zu spät kamen wir im Restaurant an, aber als Geburtstagskind durfte man eine edle Verspätung haben. Sofern es nicht zu lange war.

Den reservierten Tisch hatten wir gleich ausfindig gemacht, da die Gäste bereits anwesend waren. Darunter waren ein paar Freunde, Cousinen und Cousins von mir. Es war eine junge Runde, denn mit meinen Eltern hatte ich gestern Abend gefeiert, da heute etwas anderes geplant war.

Zur gestrigen Feier musste ich sagen, dass es eines unserer schönen familiären Dingen war. Meine beiden Schwestern waren dabei gewesen und eine davon mit ihrem Freund. Damit war es ein sehr schöner Abend gewesen. Meine Familie war mir allgemein sehr wichtig und ich liebte jeden einzelnen davon.

Am Tisch angekommen, begannen alle zu singen. Das war immer ein sehr seltsamer Moment. Man wusste nicht recht, wie man reagieren sollte oder wohin man sehen sollte. Dennoch war ein breites Grinsen in meinem Gesicht. Meine Wangen färbten sich leicht rosa, da es mich leicht verlegen machte.

Meine beste Freundin stand rechts neben mir und zu ihr sah ich. Wie man Kylie kannte, sang sie aus vollem Hals und gestikulierte übertrieben dazu. Deshalb musste ich lachen und fühlte mich wieder etwas selbstsicherer.

Als es endlich geschafft war ging es ans begrüßen und gratulieren. Jeder umarmte mich und die gute Laune war zum greifen nahe.

Nach dem das erledigt war, konnte ich sehr einfach meinen Platz ausfindig machen. Dort waren ein Haufen Geschenke übereinander gestapelt.

Kylie nahm meine Hand und zog mich dorthin. Sie meinte begeistert: "Geschenke! Die Neugier siegt, weshalb wir alle sofort aufreißen!"

Jeder suchte seinen Platz auf und musste selbstverständlich lachen. Marvin folgte uns, da unsere Plätze nebeneinander waren. Er saß links neben mir und Kylie auf der anderen Seite.

Während ich mich setzte, sagte ich: "Im Übrigen möchte ich mich entschuldigen, da wir zu spät sind."

Cindy, eine meiner Cousinen, sagte: "Einmal können wir dir das verzeihen, obwohl wir bereits diskutiert haben, ob wir dir für immer die Freundschaft kündigen."

Ich streckte ihr die Zunge heraus und Alex, der neben ihr saß, rammte ihr seinen Ellbogen in die Seite. "Nein, eigentlich wollten wir sie enterben." Er war genauso ein Cousin von mir, weshalb diese Aussage sogar Sinn machen würde.

Olivia, wie sie allgemein bekannt war als die Trinkerin in der Runde hob ihr Weinglas und sagte: "Zuerst stoßen wir auf unsere Feline an und danach kannst du die Geschenke auspacken."

Wir stimmten ihr zu und man hatte uns vorab etwas bestellt. So konnte ich ein Weinglas in die Hand nehmen und hob es hoch.

Alle gratulierten mir erneut und sagten anschließend: "Auf Feline." Wir stießen an, was eine große Runde war. Gesamt waren es 17 Gäste, darunter waren elf meiner Cousins und Cousinen. Mit denen war ich praktisch automatisch befreundet, da wir Familie waren.

Kylie stellte ihr Glas ab und klatschte in die Hände. "Mach endlich die Geschenke auf, Feline." In vielen Dingen waren wir das exakte Gegenteil, aber was die Neugier anbelangte, teilten wir das Leid.

Da rief Ron: "Moment!" Ich hielt inne, obwohl meine Hand beinahe bei einem der Geschenke angekommen wäre.

Er saß am anderen Ende des Tisches und fast alle sahen fragend zu ihm. Den Ausbruch sollte er besser erklären. "Du hattest doch heute deine Führerscheinprüfung. Hast du bestanden?"

Oh, stimmt. In dem ganzen Stress und der Freude hatte ich das ganz vergessen. Ich liebte meinen Geburtstag da ging dann tatsächlich eine Führerscheinprüfung unter.

Ich gab ein Kieksen von mir, was ihnen die Antwort bekannt gab. Ich bekam einen Applaus und Gratulationen.

Marvin hob seine Hand und sagte: "Eine Wahnsinnige mehr auf der Straße. Also passt bitte gut auf, sobald ihr draußen unterwegs seid." Unterm Tisch trat ich ihn mit meinem Fuß und versuchte mich an einem bösen Blick. Nur scheiterte das jämmerlich wegen meinem Lachen.

Bevor ich mir weitere dumme Sprüche anhören musste, die sicherlich gekommen wären, schnappte ich mir das erste Päckchen und Cindy sagte erfreut: "Das ist von mir." Der Größe nach war es Schmuck und auch da das Geschenk von ihr kam. Cindy schenkte gerne so etwas und bis jetzt hatte sie stets meinen Geschmack getroffen.

Während ich die rote Schleife öffnete, sagte ich: "Vorab möchte ich dir danken, auch für deine strahlende Anwesenheit."

Das Schöne an all den anwesenden Menschen war, dass ich sie in mein Herz geschlossen hatte, was erwidert wurde.

Das Papier machte ich ab und Marvin sammelte den Müll ein. Der Ordnungsfreak musste das natürlich sofort übernehmen. Es wäre eine innere Qual für ihn, wenn Unordnung herrschen würde.

Danach konnte ich die Schachtel öffnen und darin lag ein silbernes Armband. Es überraschte mich sehr, denn Cindy hatte eigentlich einen starken Hang zu Glitzersteinen und auffallenden Schmuck. Das war eine einfache silberne Kette. Nur zum Abschluss hing eine kleine Glitzerkugel. Für ihre Verhältnisse war das sehr dezent.

Ich nahm sie aus der Schachtel und das breite Grinsen war die ganze Zeit über auf meinen Lippen. Ich betrachtete sie genauer, vor allem die glitzernde Kugel, dabei sagte ich: "Oh, die ist wunderschön."

Cindy fragte empört: "Du denkst nicht wirklich, dass das alles ist?" Mit einem Lachen sah ich zu ihr und Kylie meinte: "Das war die stille Hoffnung in Feline, dass du es einmal dezent halten würdest." Ein Lachen hatte sie damit eingebracht, da es natürlich als Spaß gemeint war.

Olivia deutete auf die anderen Schachteln vor mir und sagte: "Mach weiter." Erst jetzt sah ich mir die Geschenke genauer an. Bis auf zwei Schachteln waren ansonsten alle eher klein, was Schmuck sein könnte.

Der Groschen fiel bei mir, was das sein könnte. Sie hatten sich abgesprochen und das wurde ein Armband mit vielen Anhängern. Zumindest war das meine Vermutung.

Schon schnappte ich mir das nächste Päckchen und sagte: "Ich ahne, was ihr Unholde getan habt." Sie lachten los, was ich unterdrückte. Marvin seufzte: "Ach, unsere Feline und ihre süße Ausdrucksweise. Man nennt dich nicht umsonst die Unschuld in Person." Da könnte er recht haben.

Meine volle Aufmerksamkeit bekam das Geschenk, welches ich mit Freude öffnete.

~~~

Wie erwartet war es ein Armband mit vielen Anhängern geworden. Die meisten waren mit Glitzer überladen, weshalb es unglaublich schön funkelte. Ich ging stark davon aus, dass Cindy und Olivia die Hauptarbeit hatten und die Anhänger ausgewählt hatten.

Dieses Geschenk war eine wundervolle Idee und freute mich sehr. Manchmal war ich etwas zu sensibel, weshalb es leichte Tränen in meine Augen gewagt hatten.

Ein Anhänger war doppelt und das war Absicht. Kylie und Marvin hatten mir dasselbe Herz geschenkt. Das war ein Zeichen unserer gemeinsamen Freundschaft. Etwas Besseres hätte ihnen dafür nicht einfallen können.

Die beiden großen Geschenke waren auch von meinen besten Freunden. Sie zogen mich viel zu gerne auf, weshalb Plüschtiere darin waren.

In meiner Kindheit hatte ich einen Berg davon gehabt. Mit den Jahren wurden es immer weniger, aber von ein paar konnte ich mich einfach nicht trennen.

Kylie und Marvin empfanden das als die perfekte Gelegenheit, um mich zu ärgern. Ein Lachen hatten sie damit auf jeden Fall eingebracht. Die anwesenden Personen wussten genauso davon. Ich machte kein Geheimnis aus meiner Liebe zu den Kuscheltieren. Alleine da sie süß waren und einen sentimentalen Wert hatten. Manche Dinge trugen eine Erinnerung in sich, weshalb man sie behalten wollte.

Der Abend war mittlerweile vorbei und ich fiel müde in mein Bett. So nett es gewesen war, aber irgendwann wollte man in sein geliebtes Bett und schlafen.

The Monster | ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt