Kaum kam der Wagen zu seinem Halt, riss ich bereits die Tür auf und stieg aus. Ich würde Cyrians Bitte nachkommen und schnell die Kätzchen holen, danach konnten wir direkt weiter.
Ich eilte zum Haus hinüber, so gut es eben ging in diesen hohen Schuhen samt dem Kleid. Cyrian hatte schnell mit mir aufgeschlossen und verteilte dabei die Aufgaben. "Du fängst die Katzen ein und ich hole die Transportbox. Unsere restlichen Sachen lassen wir für den Moment hier." Das klang nach einem Plan, weshalb ich nickte.
Zwei von Cyrians Männern, die meist vor dem Haus Wache schoben, waren auch aktuell dort. Einer davon war bereits aufgestanden und öffnete uns die Tür. Den Stress sah man uns wohl an, denn beide wirkten alarmiert. Der zweite hatte seine Hand auf der Waffe, welche er in den Hosenbund gesteckt hatte.
Gut, es war einfach zu erkennen, da Cyrian praktisch in die Einfahrt gerast war und ich hatte die Wagentür offen stehen lassen.
Für was hätte ich diese auch schließen sollen?
Es wäre vollkommen sinnlos, da wir in wenigen Minuten wieder im Auto wären. Da war es im Grunde Zeitverschwendung diese zu zumachen.
Ich bedankte mich bei dem Mann, der uns die Tür aufhielt und ging an ihm vorbei ins Haus. Cyrian hörte ich sagen: "Sobald wir losfahren, folgt ihr uns in eurem Wagen. In nächster Zeit werden wir nicht mehr hier leben."
Der erste antwortete: "Geht klar Boss." Man konnte an seiner Stimme erkennen wie viel Respekt er vor Cyrian hatte, wie bei dem zweiten, der antwortete: "In Ordnung, Boss."
Yin und Yang zu suchen wurde hinfällig, da die Kätzchen aus dem Wohnzimmer gelaufen kamen, als ich ein paar Schritte im Haus war. Ich kniete mich auf den Boden und sagte: "Wie brav ihr doch seid, dass ihr mich begrüßen kommt. Aber jetzt müssen wir los in ein neues Zuhause." Es waren zwar Tiere, trotzdem empfand ich es als nett oder angebracht, wenn man ihnen solche Dinge mitteilte. Sie dürften zwar kein Wort verstehen, aber es fühlte sich richtig an. Am Ende waren sie Lebewesen, da sollten sie wissen was passierte.
Cyrian war längst im hinteren Teil des Hauses verschwunden und kam seiner Aufgabe nach. Eigentlich war es ein Wunder, dass er mich bei seinen übertriebenen Sorgen alleine ließ. Es mag gerade mal eine Minute sein, die er abwesend wäre, dennoch war er praktisch besessen davon mich zu beschützen.
Yin und Yang kamen bereits vor mir an und ich schnappte sie mir der Reihe nach. Solange sie so klein waren, konnte man sie problemlos beide hochheben. Da sie große Fans vom Kuscheln waren, ließen sie das begeistert zu. Yang fing zu schnurren an, um mir mitzuteilen, dass sie meine Nähe mochte.
"Feline, hinein mit den Katzen in die Box und dann fahren wir endlich." Die Ungeduld hörte man ihm an, dabei war er noch nicht ganz bei mir angekommen. So konnte ich sie wohl kaum in die Box setzen, dafür müsste diese vor mir sein.
Ich kommentierte es nicht weiter, da mir bewusst war, dass es allgemein eine stressige Lage war. Ich musste kein unnötiges Drama machen oder seine Nerven stärker strapazieren.
Vor mir angekommen, konnte ich Yang in die Transportbox setzen, da die Tür davon offen stand. Das Ganze lief problemlos ab, ohne irgendeine Beschwerde, obwohl das Kätzchen in dieses Ding musste. Ihre Schwester setzte ich neben ihr ab, damit die beiden weiterhin einander hatten. Es wäre fies, wenn wir sie trennen würden. Vor allem hatte ich keine Ahnung, wie lange genau diese Reise gehen würde, da sollten sie in Gesellschaft der anderen sein.
Im Falle Cyrian war es möglich, dass wir an einen Ort fuhren, welcher weit entfernt war. Ich würde ihm alles zutrauen, wenn es um meine Sicherheit ging.
Meine Hände hatte ich gerade mal zurückgezogen, schon klappte Cyrian die Tür zu und verschloss diese. Noch mehr Eile könnte er nicht haben.
Er erklärte: "Die Katzen fahren mit den Jungs mit, dort haben sie ein angenehmeres Fahrerlebnis."
"Bitte was?" Das fragte ich vollkommen verwirrt, aber er drehte mich mit seiner freien Hand um, damit ich los ging, was ich tat. Er schob mich mit seiner Hand auf meinem Rücken voran, was nur kurz nötig war, da ich meinen Schritt beschleunigte.
"Feline, geh einfach. Alles andere klären wir während der Fahrt. Die Kätzchen nehmen wir mit, alle sind gerettet und glücklich."
Naja, das würde uns die Zeit beantworten, wie glücklich wir sein konnten oder waren.
~~~
Die anfängliche Fahrt verlief still. Cyrian lud nicht dazu ein ihn anzusprechen, da er verbissen und nachdenklich wirkte. Vermutlich arbeitete er einen Plan aus, wie es weiterging. Genau deshalb hielt ich meinen Mund und widmete mich der Aussicht. Wobei es längst dunkel war, da gab es nicht viel anzuschauen. Vor allem, da wir mittlerweile in einer ländlichen Gegend waren.
Die Uhr hatte ich stets im Blick, weshalb mir klar war, dass wir seit ein bisschen über zwei Stunden unterwegs waren. Die ganze Zeitspanne über konnte man seinen Fahrstil als rasant bezeichnen. Da war es ideal, dass die Kätzchen bei seinen Männern waren.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wollte er es sich ersparen, dass ich ihn ständig ermahnte. Mit den Katzen an Board würde ich nie meine Klappe halten, wenn er jegliche Geschwindigkeitsbeschränkung ignorierte. Auch ansonsten, hielt er sich ungern an Verkehrsregeln, wobei ich wenig Ahnung hatte, wie das in Griechenland ablief. Je nach Land gab es unterschiedliche Gesetze.
Es überraschte mich als Cyrian seine Hand auf meinen Oberschenkel legte, denn eigentlich hatten wir beide einander vollkommen angeschwiegen. Mein Blick wanderte zu ihm hinüber und ich fragte sanft: "Ist alles ok?"
Ein bisschen Sorgen machte ich mir bei seinem Verhalten. Klar, es war heute viel schief gegangen und in Ordnung war es nicht, trotzdem den Umständen entsprechend konnte er mir eine Antwort geben.
"Ja, tut mir leid. Ich überlege an der besten Strategie. Irgendwie muss es weitergehen und das ohne Komplikationen oder Verletzungen. Meine Familie sorgt manchmal für Probleme und denen möchte ich aus dem Weg gehen."
"Das habe ich mir bereits gedacht, weshalb ich still blieb. Ich wollte dich dabei nicht weiter stören. Konntest du eine Lösung finden?" Falls ja, konnte er mir diese mitteilen. Es wäre toll, wenn man ungefähr wusste, was einen in der Zukunft erwartete. Jemanden vollkommen ahnungslos zu lassen war gemein.
"Das genaue wohin hatten wir vorhin schon geklärt. Yin und Yang werden verspätet ankommen, da ihr Auto etwas langsamer unterwegs ist." Vermutlich nicht etwas sondern viel, sofern man sich an die Regeln hielt. Cyrian fuhr schon fort: "Das Haus zu welchem wir fahren, habe ich vor etwa eineinhalb Jahren gekauft. Niemand meiner Familie weiß davon, was es zu einem Versteck macht. Es liegt abgelegen, also werden wir unsere Ruhe haben."
Das klang alles gut und ich würde mich auf jeden Fall damit zufrieden geben.
"Das Haus ist bereits eingerichtet und auf uns warten dort ein paar Sachen. Ich bin gerne vorbereitet, deshalb habe ich dort etwas gelagert. So müssen wir nicht sofort einkaufen gehen, sondern können dort bleiben."
Er dachte voraus. Manche Leute würden ihn paranoid nennen, nur war es bei dem Job gerechtfertigt.
Kurz erwiderte er meinen Blick, während er fragte: "Wie geht es dir?" Seine perfekt geschwungenen Augenbrauen waren dabei zusammen gezogen. "Bei mir ist alles ok."
Hm, immerhin würde ich eine neue Ecke von Griechenland entdecken. Es hatte alles seine Vorteile, man musste sie nur erkennen.
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The Monster | ✔️
Romanzi rosa / ChickLitGefunden, obwohl man niemals gesucht werden wollte, zumindest nicht von ihm, dem grausamsten Mafiaboss der Staaten. Eine kleine perfekte Welt, bis er kam und alles zerstörte. Feline war rundum glücklich und zufrieden mit ihrem Leben. Sie hatte eine...