,,part 15:P.J

144 14 0
                                    

,,pov:ParkJimin
03.Dezember, 13:06Uhr

Ich schaute auf meine Armbanduhr.
Hatte ich noch genug Zeit, die Bücher zurückzugeben?
So langsam wurden sie überfällig.

Nachdenklich, kaute ich auf meiner Lippe rum und fuhr mir durch die Haare.

Ja. Der Tag war noch lange.
Ich würde Jungkook erst Abends sehen.
Mindestens Zwei Stunden vor dem Date würden mir für's Fertigmachen reichen.

Schnell sammelte ich die Bücher in meinem Zimmer zusammen, packte sie in meinen Rucksack, bevor ich durch die Gänge unserer Villa schlich.

Darauf, dass mich meine Eltern gerade ansprechen, hatte ich keine Lust.
Sie hatten ihren Rausch zwar ausgeschlafen, jedoch waren sie gefühlt genauso wie mit Intus.
An ihrem Verhalten würde sich auch magischerweise nichts ändern.

Als ich es durch die Haustür geschafft hatte, atmete ich erleichtert aus.
Mein Atem konnte ich beim Aufsteigen beobachten, umarmte mich selbst.
Warum konnte es nicht endlich Sommer werden?

Draußen war wenig los; ich sah in der Stadt ein paar Menschen, welche sich größtenteils sehr hetzten.
Sei trugen viele Tüten mit sich rum.

Stimmt ja... Weihnachten kommt bald.
Viele kauften jetzt schon Geschenke.
Ich brauchte auch noch was für meine Eltern.

Trotz dem Verhalten gegenüber mir, wollte ich ihnen einmal im Jahr etwas Gutes tun und den Beiden etwas zurückgeben für die Jahre, die ich unter ihrem Dach gelebt hatte.

Die Meisten der Leute auf die ich traf, schenkten mir keine Aufmerksamkeit.
Jedoch tuschelten vereinzelnt Welche, als ich an ihnen vorbeischritt.
Eine bestimmte Person fiel mir besonders auf.

Es war ein Mann; geschätzt hätte ich ihn auf Ende 20.
Er war größer als ich, trug einen schwarzen Mantel und hatte seine Hände in dessen Taschen gesteckt.
Seine Haare waren gemacht und zurückgegelt.
Auch dieser Fremde schien in Eile.
Er seufzte laut, schaute schnell auf sein Handy.
Irgendwoher kannte ich sein Gesicht.

Kurz blieb ich stehen, musterte die Person, bis sie mit dem Rücken zu mir war.

Innerlich ging ich die Liste der Menschen durch, die ich kannte. Jedoch kam ich einfach nicht drauf.

Veilleicht würde man von dem Sohn eines CEO's, von einen der größten Firmen hier erwarten, dass er viele Leute kannte. Aber das war nicht der Fall.

In der Grundschule sollte ich keine Freunde machen, was sich als schwer rausstellte.
Schließlich konnte ich als Junge nicht ausmachen, weshalb es verboten war.
Alle anderen Kinder hatten welche, also wieso war es falsch?
Meine Eltern nahmen mich also nach der Dritten Klasse aus der Schule und unterrichteten mich Zuhause.

Nach ein paar Minuten stand ich vor der Bibliothek; war erleichtert, dass das Frieren ein Ende nahm.

Lächelnd trat ich ein, erwartete die Frau von Gestern, jedoch wurde ich mit keinem Anderen, außer dem Anblick von Jungkook begrüßt.
Huh?

Der junge Erwachsene hatte mich noch nicht bemerkt; war in sein Handy vertieft und hatte die Füße auf dem Tisch.

Gott, ist das peinlich.

Ich räusperte mich, als er immernoch nicht aufsah, als ich vor ihm stand.

Er zuckte leicht zusammen und sein Blick traf Meinen.
Jungkook weitete seine Augen leicht, „Jimin?".
Ich lachte kurz beschämt, „Hey.".

Eine unangenehme Stille fiel über uns.
Mein Gegenüber zog seine gepiercte Augenbraue hoch; schaute mich erwartungsvoll an.
Für einen kurzen Moment hatte ich vergessen, weshalb ich hier war.

„Oh, uhm.", ich stellte den Rucksack kurz vor meine Füße und kramte die Bücher raus, legte sie auf das Pult vor mir, „Ich muss die zurückgeben.".

Der Andere nahm die Sachen vorsichtig entgegen und scannte sie in den Computer ein.
Kurz tippte er auf der Tastatur rum.
Ich nutzte die Gelegenheit um ein Gespräch aufzubauen.

„Seit wann arbeitest du eigentlich hier? Ich hab dich noch nie gesehen.", bemerkte ich.
Jungkook würdigte mir keinen Blick, „Schon etwas länger. Haben uns vielleicht nie begegnet, weil unsere Vorlesungen genau versetzt zueinander sind. Bist du fertig, bin ich in einer und andersrum.", überlegte der Andere laut.
Ich nickte stumm. Wahrscheinlich hatte er Recht.

„Und wieso hier?", „Jobsuche ist schwer. Angenommen werden sogar noch schwerer.", antwortete er knapp.
„Wieso arbeitest du nicht als Kellner?", fragte ich nach.
Jungkook legte seine Stirn in Falten -er wirkte konzentriert auf den Bildschirm-, „Seokjin hat genug Leute, die für ihn arbeiten. Ich bin Gestern nur als Notfall-Alternative eingesprungen.", wurde mir erklärt.
„Okay.", murmelte ich.

„Hast du einen Nebenjob?", jetzt wurde seine Aufmerksamkeit auf mich gerichtet.
Der Andere schob die Bücher auf die Seite.
Ich schüttelte meinen Kopf, „Nein. Mache direkt nach dem Studium was. Bis dahin bezahlen mir meine Eltern alles... Es ist ein Kompromiss dafür, dass ich die Firma übernehme.".
Jungkook nickte langsam, „Ist doch gut.".
Ich zuckte nur mit den Schultern.

„Möchtest du etwa was Anderes machen?", er drehte den Bildschirm so, dass ich draufschauen konnte, „Denn abgesehen von den Büchern, die dein Studium vielleicht fördern, leihst du dir viel über Kunst aus.".
Erwischt.

Nervös lachte ich, fuhr durch meine Haare; „Es ist kompliziert.", „Ich hab Zeit.", Jungkook stützte sein Gesicht auf seine Hände.
Leicht grinsend, musterte ich meinen Gegenüber, „Die Kurzfassung ist, dass meine Eltern sich eine andere Zukunft für mich vorstellen, als ich es tu.".
Der Andere nickte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, „Verstehe. Und bis dahin bezahlen sie dir aber alles was du willst oder brauchst?", „Ja. Als Kompromiss, dass ich das Studium nicht abbreche.".

Jungkook blieb still; schien zu überlegen.
Danach zuckte er mit den Schultern, „Zieh deine Eltern ab und dann weg.", sagte er kurzerhand.
Mich ließ das lachen, „Wenn es so einfach wäre, würde ich es tun. Aber die Idee ist mir tatsächlich auch schon gekommen.".
Erneutes Schulterzucken, „Wenigstens hast du keine Geldsorgen.", „Du etwa?", „Was erwartest du von jemandem, der in einer Bibliothek arbeitet?".
Ich blieb kurz leise, bevor ich erneut begann zu sprechen; „Bist du nicht Boxer? Da verdient man doch auch Geld.".
Jungkook stieß ungläubig Luft aus, „Lang nicht genug, um über die Runden zu kommen, Jimin.".

„Hast du deinen Trainer gefragt, ob ich mitkommen kann? So nebenbei.", wollte ich wissen.
„Geh doch selbst zu ihm. Er sitzt hinten und ließt. Aber ich bezweifel, dass er ja sagt.", „Und weshalb sollte er es nicht tun?".

Jungkook musterte mich, „Naja, du bist nicht wirklich der Typ für Kampfsportarten.".
Ich zog meine Augenbrauen zusammen und verschränkte meine Arme vor der Brust, „Was heißt das denn jetzt?", „Pinke Haare, nicht wirklich viele Muskeln, so wie es aussieht... Du bist einfach sehr zierlich gebaut.", erklärte der Andere, „Nicht böse gemeint.", fügte er schnell hinzu.

Ich verdrehte meine Augen, „Ich glaub, dass ich Boxen könnte.", „Du könntest nichtmal das Training aushalten.", „Wollen wir wetten?".
Überzeugt von mir selbst, streckte ich meine Hand zu ihm hin.

Jungkook grinste, „Um was wetten wir denn?", „Geld.", „Und schon hast du mich in der Tasche."; er schüttelte meine Hand.

„Komm Heute Abend. Das ist doch ein schönes erstes Date. Danach kannst du mit zu mir und ich lass Jin uns was Kochen.", meinte der Junge.
Ich lachte leicht, „Wie du meinst. Also ein Training nur, ja?", „Genau.", „Gut. Dann sehen wir uns heute Abend.".

Ich schwang den Rucksack über meine Schulter und machte meinen Mantel wieder zu.
Jungkook nickte, „Ich schreib dir wann und wo.", „Danke. Dann bis später.", „Bis dann, Jimin.", er zwinkerte mir zu.

Alley Cat ,,JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt