,,part 18:J.J

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,,pov:JeonJungkook
03.Dezember, 17:28Uhr

„Der Boxer bleibt während eines Matches fast niemals stehen. Man bewegst sich mit verschiedenen Gangarten, die jeweils eine andere Offensivform unterstützen, weshalb wir damit anfangen werden.", wieß mein Trainer, den Neuling hin.

Zuerst wurde dem Jungen der Passgang gezeigt, welchen man mit dem Jab verband.
Dies ist der meist genutzte Schlag beim Boxen, weshalb Jimin ihn beherrschen musste.

Beim Jab "schießt" die Hand quasi hervor, während der Arm nach innen gedreht wird. Viele benutzten ihn defensiv, um Distanz zum aufrückenden Gegner aufzubauen.

Er musste schneller im Schlagen werden, anstätt auf die Stärke zu achten.
Es war jedoch typisch für Anfänger, dass man den Arm mehr schwingt, als ihn gerade nach vorne auszustrecken.

Als Jimin die Technik relativ beherrschte, machten wir weiter mit dem Diagonalschritt.

Während Namjoon den Jungen belehrte, übte ich etwas am Boxsack.
Dadurch blieb mein Körper in Bewegung und ich konnte weiterhin trainieren, ansatt die Basics wieder durchzugehen.

Der Diagonalschritt lässt einen, einen wesentlich stärkeren Schlag ausführen.

„Aus einem parallelen, kompakten Stand setzt du deinen schwachen Fuß nach vorne und schlägst mit deiner Schlaghand zu – als Rechtshänder setzt du also den linken Fuß nach vorne und schlägst mit der rechten Faust zu. Wegen der entgegengesetzten Richtung von Bein und Arm wird bei dem Schlag der ganze Körper mitgenommen und der Schlag erfolgt aus der Hüfte. Verstehst du das etwas?", wollte der Älteste wissen.
Jimin lachte süß, „Ja, schon.", „Gut. Dann üben wir das mal. Jungkook.", mein Trainer schaute zu mir.
Ich stoppte in meinem Tun.
„Kommst du mal her, bitte.".

Ich schlenderte zu den Beiden rüber, wo mir direkt Handpratzen in den Arm gedrückt wurden.

„Anziehen und dann hilfst du Jimin.", befahl Namjoon. Ich nickte und streifte sie über.

Handpratzen sind Handschuhe, nur dass auf der Innenfläche ein Polster ist, worauf der Trainierende schlagen oder treten kann.

„Ich muss kurz mit Jin telefonieren. Entschuldigt mich für ein paar Minuten.", meinte der Älteste und lächelte mir zu. Dann verschwand er.
Mein Blick fiel nun auf Jimin, welcher sehr motiviert aussah.

„Bis jetzt ist alles gut. Sieht so aus, als würdest du die Wette verlieren.", grinste er.
Ich spannte meinen Kiefer an, „Lass uns abwarten. Schließlich hast du noch mehr als eine Stunde vor dir.".
Mein Gegenüber lachte leicht und brachte seine Füße in Position.

Ich stellte mich so hin, dass ich einen festen Stand hatte und hob meine Arme auf die Höhe von Jimins.
Dass er fest schlägt, bezweifle ich.

Der erste Schlag war (wie erwartet) sehr sanft.
Ich hob eine Augenbraue, „Mach es etwas fester. Du kannst mir nicht weh tun und wenn du richtig schlägst, wirst du dich auch nicht verletzen.".

Jimin nickte und versuchte es erneut.
Nach Bestätigung suchend, schaute er in meine Augen.
„Besser.", lobte ich ihn.

Daraufhin machte er kürzere Abstände zwischen seinen Schlägen, was gut war.
Er lernte dadurch, schnell zurück in die Anfangsposition zu gehen und defensiv zu bleiben.
Jedoch bekam er das mit den Armen nicht wirklich hin.

„Guck mal.", fing ich an, „Du musst dich mehr decken. Es ist immer wichtig, dass du mit einer Hand weiterhin das Gesicht schützt, um einen eventuellen Konter deines Gegners vorzubeugen. Wenn du also mit rechts zuschlägst, sollte die linke Hand immer noch Nase und Mund auf ihrer Seite schützen. Die Stirn muss nicht geschützt werden, da der Schädelknochen sehr hart ist und deswegen beim Boxen nicht auf die Stirn gezielt wird.".

Der Junge verbesserte seine Haltung; „So?", „Genau. Immer nachdem du schlägst, musst du wieder in diese Position zurück, ja? Denk da dran.".
Er nickte und wir machten weiter.

Namjoon kam gute zehn Minuten später wieder und schaute uns still zu.

„Du machst das gut, Jimin.", sagte er nach einer Weile, inder er den Anderen beobachtet hatte.
Dieser stoppte und schaute zu meinem Trainer, „Danke. Ich geb mein bestes.".

„Jungkook, was hältst du davon, wenn ihr in den Ring geht und Sparring macht? Davor könnt ihr euch natürlich eine Pause nehmen.", schlug der Älteste vor.
Ich nickte, „Klar, klingt gut.".

Sparring ist eine Form von Training (welches es bei vielen Kampfsportarten gibt).
Es ist einfach Kämpfen, nur mit geänderten Regeln und Vereinbarungen, die man treffen kann.
Dies soll Verletzungen verhindern.
Zusätzlich tragen extra Boxhandschuhe, die fürs Sparring getragen werden, etwas dazu bei.
Die Absicht vom Sparring ist, Fähigkeiten der Teilnehmer zu verbessern.

Als Regeln/Vereinbarungen kann man zB. das Verbot bestimmter Techniken oder Strategien oder Verlangsamung der Schlaggeschwindigkeit, einführen.
Das wär zwischen mir und Jimin, sinnvoll.

„Kann ich was aus deiner Flasche trinken? Hab meine vergessen.", gesandt der Junge und fuhr sich durch die Haare.
Er war etwas außer Atem.

Ich nickte und reichte ihm die Plastikflasche hin, wischte mir mit einem Handtuch durchs Gesicht.
„Natürlich.".

Der Andere nahm kurz sein Handy raus und zog die Augenbrauen zusammen, als er auf den Bildschirm sah.
Danach guckte er zu mir hoch.

„Jungkook?", „Hm?", „Wollen wir das Training abblasen und direkt zu dir gehen?".
Kurz blieb ich still.

Jimin kam auf mich zu; zog mich am Shirt, ihm entgegen.
„Was sagst du?", unschuldig schaute er in meine Augen.
„Uhm... Was wollen wir Namjoon sagen?", fragte ich leicht überfordert.

Und als wenn man vom Teufel spricht, tauchte mein Trainer gerade auf.

„Jungkook, Seokjin meinte, dass du-.", „Namjoon.", jammerte Jimin, hiel seine Hand am Handgelenk fest.
„Huh? Ja.", der Älteste sah zu ihm.
„Meine Hand tut beim Bewegen weh. Ich glaube, als ich mit Jungkook geübt hab, hab ich irgendwas falsch gemacht.", seufzte der Neuling und drehte leicht seine Hand, zischte aber als es nicht so funktionierte, wie er wollte.
Guter Schauspieler.

„Dann wär es schlau, dass wir heute aufhören. Jungkook, bringst du ihn nach Hause?", fragte mein Trainer besorgt. Ich nickte.
„Oh und Jin meinte, dass ich dir das Buch mitgeben soll.", beendete er seinen vorhin angefangenen Satz.
Erneutes Nicken von mir.

Als Namjoon verschwand, drehte ich mich zu Jimin, welcher seine Sachen gerade wieder anzog. Oder eher gesagt; drüberzog.
„Können wir?", fragte er mich mit einem unschuldigen Lächeln.

Alley Cat ,,JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt