,,part 44:J.J

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,,pov:JeonJungkook
02.Januar, 14:03Uhr

Der Schlag traf mich mitten ins Gesicht.
Ich spannte meinen Kiefer an und ignorierte den Schmerz in meiner Nase.
Nach ein paar Mal blinzeln sah ich Namjoons besorgten Ausdruck.

Der Ältere nahm seine Hände runter und legte seinen Kopf schief, „Alles gut? Zu heftig? Ich möchte dir nicht vor deinen Kämpfen weh tun.", meinte er.
Ich schüttelte meinen Kopf, „Keine Sorge. Mir geht es gut.".
Auf meine Antwort hin nahm mein Trainer seine Deckung wieder hoch und wir übten weiter.

Ich konnte ein paar gute Schläge reinbekommen, musste jedoch auch was einstecken.
Es tat gut den Schmerz zu spüren.
Irgendwie war es eine Erinnerung daran, wofür ich trainierte.
Ich musste ihn abkönnen um zu gewinnen.
Die Jahre Übung härteten einen jedoch ab.

Namjoon und ich beendeten unser Training nach weiteren Stunden.
Insgesamt hatte ich noch Vier Kämpfe bis zum Letzten.
Ich machte mir irgendwie echt Druck wenn ich daran dachte, dass ich die gewinnen sollte.
Ich wollte es für Jimin machen. Ihn stolz machen.
Ihm mit dem Preisgeld zeigen, wie dankbar ich ihm bin und wie viel er mir bedeutet.

Heute Morgen ist er nach dem Frühstück gegangen, da er meinte, dass er noch was zutun hat. Ich habe nicht weiter gefragt, da ich dachte, dass er es mir sagen würde wenn es was Wichtiges wär.
Seokjin hab ich nichtmehr gesehen.
Er war schon arbeiten.
Ich machte mich also auf den Weg zu Namjoon.

Nachdem ich mich umgezogen hatte, ging ich langsam nach Hause.
Der Himmel war komplett Weiß wegen den Wolken, als ich mich mehr um meine Tasche klammerte.
Der Wind war stechend und unangenehm.

Als ich meinem Wohnungskomplex näher kam, sah ich eine Person an der Wand neben dem Eingang lehnen.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen, da ich zuerst niemanden konkret ausmachen konnte.
Dann erkannte ich wer es war.
Taehyung.

In seiner Hand hielt er eine Zigarette, zog an ihr als wir Augenkontakt machten.

„Jungkook.", er grinste.
Seine andere Hand hatte er in die Tasche seines Schwarzen Mantels gesteckt.
Ich verdrehte meine Augen, „Was hast du hier zu suchen?".
Ich wusste, dass er mir nicht sagen würde woher er meine Adresse hat, weshalb ich nicht fragte.

„Ich wollte nur mit dir reden.", Taehyung ließ seine Zigarette fallen und trat sie mit seinen Lackschuhen aus. Ausdruckslos starrte ich ihn an.
Mir war kalt.

„Über was?", wollte ich wissen.
Der Andere räusperte sich kurz, richtete sich auf und fuhr sich durch die Haare, „Ich werde meiner Familie sagen, dass Jimin Schwul ist.".
Was. Was?
„Wie bitte?", ungläubig legte ich meine Stirn in Falten.
„Ja.", mein Gegenüber lächelte schwach, „Und ebenso werde ich ihnen sagen, dass ihr was am Laufen habt.", „Taehyung.", „Ich hab Beweise.".
Ich blieb still.
Der Ältere holte sein Handy raus und tippt kurz auf dem Display rum bevor er es zu mir drehte.
Es war ein Video von mir und Jimin -Beide deutlich zu sehen- in der Bar die wir zusammen besucht hatten.
Die Kamera war genau auf uns gerichtet und es wurde rangezoomt.
Jimin zog mich näher an sich und grinste.
Dann küssten wir uns.
Weitere Zehn Sekunden des Videos waren einfach nur wie wir rummachten.
Dann endete es.

Ich schaute auf zu Taehyung welcher grinste und sein Handy wieder in die Tasche gleiten ließ.
„Du blackmailst mich?", fragte ich möglichst ruhig.
„Naja, so würde ich es nicht nennen.", mein Gegenüber seufzte künstlich und legte seinen Kopf schief, „Ich möchte nur, dass Jimin einsieht, dass das Leben welches seine Eltern für ihn geplant haben die richtige Entscheidung für ihn ist.", „Du weißt doch gar nichts darüber was er will und was nicht!", warf ich ihm an Kopf.
„Ich weiß nicht was Jimin an dir liegt aber seitdem er dich kennt hat er seine Ziele aus den Augen verloren.", „Sein Ziel war noch nie die Firma zu übernehmen.", „Du hast erst seit einem Monat mit ihm Kontak, Jeon. Tu nicht so als würdest du ihn besser kennen als ich. Bleib aus den Familienangelegenheiten raus.", wies er mich zurecht, „Es wird nicht gut für dich enden, wenn du so weitermachst.".
Ich spannte meinen Kiefer an.
„Brich jeglichen Kontakt mit Jimin ab oder das Video wird seinen Eltern gezeigt, hast du das verstanden?", fauchte Taehyung.
Ich blieb still.
Er schmunzelte und hob eine Augenbraue, „Also willst du es wirklich riskieren?", „Lass ihn in Ruhe.", keifte ich ihn an.
Es lief doch gerade erst alles wieder gut.

Schnellen Schrittes kam der Ältere auf mich zu und packte mich an meinen Mantel.
„Ich warne dich nur ein Mal, Jeon.", hauchte er.
Ich zeigte ihm keine Reaktion.
Taehyung grinste und ließ von mir ab, „Nagut. Dann-.", „Okay, ich werde ihn in Ruhe lassen. Aber zeig das Video irgendwem und du bist tot.", meinte ich.
Der Junge nickte nur und fuhr sich durch die Haare, „Wie du meinst.", er griff nach einer Zigarettenschachtel und nahm sich eine raus, die er schließlich anzündete, „Ich behalte dich im Auge.".

Alley Cat ,,JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt