Du ziehst wütend davon

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Jared

Ich kann nicht nachvollziehen, warum Cassy keine Polizei einschalten will. Ihr Ex-Idiot ist ja ganz klar nicht bei Klarem Verstand und somit traue ich ihm wirklich alles zu. Ihr vertraue ihr natürlich zu 100%, aber ihm nicht. Ich kenne Cassy und ich weiß auch, was sie vorhat. Sie sieht immer das Gute in den Menschen und ist stets ein froher und freundlicher Mitmensch. Außer zu denen, die es ihr gegenüber auch nicht sind. Wie diese Anstrengende Britney. Ich glaube ihr auch in der Sache, dass Colson nicht immer so war. Menschen verändern sich halt. Mache verändern sich ins Positive und manche ins Negative. Das ist der Lauf der Dinge. Sie will mit ihrem Ex-Idioten reden, was ich immernoch, für eine super schlechte Idee halte. Und sie wird ihm versuchen, mit Worten zu helfen. Ihm vielleicht raten, in eine Therapie zu gehen. Aber in der Sache kann ich sie nicht verstehen. Wie kann sie einer Person noch helfen wollen, der sie so verarscht, belogen und betrogen hat? Ob sie nach den Sachen, die er abgezogen hat, immernoch ein Fünkchen Gutes sieht? Nicht das sie das macht, weil sie noch nicht mit ihm abgeschlossen hat und noch ungewollte Gefühle hat. Den Gedanken muss ich sofort verdrängen, weil ich weiß, dass er mir sonst keine Ruhe lassen wird. Aber das ist schwerer gesagt als getan. Ich schwor ihr zwar, dass ihr Ex-Idiot sie niemals zurück bekommen wird, aber was ist, falls sie freiwillig geht und ich sie verliere? Das würde mir den Boden unter den Füßen wegreißen. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt wie sie. Ich würde alles für sie tun.

Cassy öffnete die Haustür und wir betraten die Wohnung. Ich schloss die Tür hinter uns und wir zogen unsere Schuhe aus.
„Ohh, ihr seid ja schon wieder da. Ihr wart aber nicht lange unterwegs." sagte ihre Mutter ganz überrascht über unsere Zeitige Rückkehr. Aber ich bin auch überrascht. Wer hat schon damit gerechnet, dass Steve hier nochmal auftaucht. 
„Ja, wir hatten dann doch nicht mehr so sehr Lust, durch die Stadt zu laufen. Wir wollten dir lieber beim Mittagessen zubereiten helfen." Antwortete Cassy. Was heißt Lust? Ich habe ja keine andere Wahl. Ich kann mich ja schlecht in Luft auflösen oder einen Klon von mir herbeizaubern. Ich möchte ja auch keinen Schlechten Eindruck machen. Außerdem sollte ich besser hier sein, falls ihr Ex-Idiot auftaucht.
„Das ist sehr Lieb von euch. Zieht erstmal eure Jacken aus und dann könnt ihr mir helfen kommen, falls ihr wollt."
„Natürlich. Wir helfen Ihnen gerne, Sharon." Sagte ich, obwohl ich gerade wirklich keine Lust darauf hatte.
„Das ist Toll!"
Wir gingen auf unser Zimmer und warfen unsere Jacken auf das Bett. Mir schossen immernoch die selben Gedanken durch den Kopf, welche mich gefühlt von innen zerfetzten.
„Alles in Ordnung? Warum Grübbelst du so?" Sie konnte mir wohl ansehen, das ich viel am Nachdenken war. Und ich war immer der Meinung, mein Pokerface sei unlesbar. Aber nichts ist in Ordnung, solange ich nicht weiß, ob an meiner Vermutung was dran ist. Ich weiß, dass er nicht der Richtige für sie ist. So eine Frau wie sie, verdient einen Gentlemen. Keinen Idioten, der ihre Zeit verschwendet. Ich kann sie besser behandeln, als er je konnte. Ich würde sie niemals verletzen.
„Jared?" Sie legte ihre Hand auf meine Schulter. Ich setzte mich auf die Bettkante. Sie setzte sich daneben.
„Hast du noch Gefühle für ihn?"
„Was?" fragte sie unglaubwürdig, als hätte sie sich eben verhört.
„Hast du noch Gefühle für ihn?" Wiederholte ich meine schon eben gestellte Frage.
„Nein. Wie kommst du auf den absurden Gedanken?"
„Ich weiß nicht. Vielleicht deshalb, dass du ihm nach all dem was er abgezogen hat, immernoch helfen willst? Das ergibt für mich einfach keinen Sinn."
Ich muss leider zugeben, dass meine Antwort gerade eben, etwas schnippischer rüberkam, als sie eigentlich sollte.
„Ja, du hast Recht. Ich will ihm helfen. Er ist immer noch ein Mensch und ich bin wahrscheinlich die einzige Person, die er zuhören wird. Und wenn ich ihm Gut zurede, in Therapie zu gehen wird er sicherlich auf mich hören. Ich möchte nur Verhindern das ein Mensch zu Grunde geht, der Mal ein Komplett anderer war. Ich weiß, dass er sonst keinen hat, der ihn von dem Rand der Klippe, an der er sich gerade befindet, zurückzieht. Und ehrlich gesagt macht es mich sauer, dass du gleich denkst, ich könnte Gefühle für jemanden haben, der mich so verletzt hat! Meinst du etwa, ich würde mich nochmal auf ihn einlassen, nur weil ich versuche ihn vor dem Kompletten Absturz zu bewahren?"
Cassy stand auf und lief unkontrolliert durch das Zimmer. Das war echt das letzte was ich bewirken wollte, unseren ersten Streit.
„Tut mir leid, dass ich dachte, du könntest immernoch auf ihn stehen! Für mich hat es nämlich den Anscheinen gemacht. Versetze dich doch mal in meine Lage und betrachte die ganze Situation aus meiner Perspektive, verdammt! Ich hab doch nur Angst um dich. Und ich habe noch größere Angst davor, dich an jemanden zu verlieren, der dich nicht verdient!" Ich bin gerade ungewollt lauter geworden. Es gibt echt nichts beschisseneres als den ersten Streit.
"Ach ja? Fakt ist doch schonmal, dass ich mit dir zusammen bin und dich liebe und nicht ihn! Oder meinst du nicht, dass wenn ich noch Gefühle für ihn hätte, hier mit dir zusammen sitzen würde?? Ich glaube nicht! Ich brauche jetzt Frische Luft."
Cassy schnappte sich den Autoschlüssel und war auf dem Weg, das Zimmer zu verlassen.
„Du wirst jetzt, so aufgebracht wie du bist, kein Auto fahren!" bestimmte ich. Ich weiß, dass es jetzt besser gewesen wäre, meine Klappe zu halten und ich weiß auch, dass definitiv einer von uns beiden bei dem Streit überreagiert hat und auf der Couch schlafen wird. Aber natürlich will das keiner zugeben.
„Bitte Gib mir die Schlüssel. Du bist aufgebracht und ich will nicht, dass du vielleicht unkonzentriert einen Autounfall verursachst." Bittete ich in einem Ruhigen Tonfall.
Ohne zu antworten steuerte Cassy weiter den Weg Richtung Tür an.
Um sie zu versuchen aufzuhalten, packte ich sie sachte am Arm. Sofort stoppte sie und drehte sich zu mir um.
„Lass mich sofort los." Sagte sie und warf mir diesen Finsteren Blick zu. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie wirklich loszulassen und gehen zu lassen, um die Situation wenigsten um einen Prozent zu entschärfen. Dann ging sie und warf die Tür hinter sich zu.
„Was ist passiert?" Hörte ich ganz deutlich ihre Mutter fragen, die den Streit vermutlich zu einem Teil mitgehört hatte.
„Colson und Jared sind passiert!" Sagte Cassy laut und warf wenige Sekunden später auch die Wohnungstür hinter sich zu.
Ich werde jetzt einige Minuten abwarten und dann werde ich zu ihrer Mutter raus gehen und ihr trotzdem beim Mittagessen zubereiten helfen. Ich möchte mich jetzt nicht in dem Zimmer verschanzen bis Cassy wieder auftaucht. Sicherlich wird ihre Mutter einige Fragen stellen, wie was es mit diesem Streit auf sich hat, aber das überlasse ich Cassy lieber zu erzählen. Es ist nicht mein Ex-Idiot um den es geht und wahrscheinlich wäre Cassy noch saurer als jetzt schon, wenn ihre Eltern alles aus meinem Mund erfahren.

Bad boy in love: Jared Padalecki Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt