Gute Neuigkeiten

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Am Sonntagmorgen wache ich von einem Albtraum auf. Ich kann mich nicht erinnern, was ich geträumt habe, aber ich spüre dieses beklemmende Gefühl und eine unbegründete Nervosität.

Dann erinnere ich mich an gestern. Das macht das miese Gefühl definitiv nicht besser! Ich frage mich, ob ich mich bei Marco melden soll. Aber andererseits, was soll das bringen? Er kann mir auch nicht helfen, meine Gedanken zu sortieren. Vielleicht hilft es, schwimmen zu gehen.

Ich gehe auf meinen Balkon. Die Luft ist kühl, der Himmel wolkenverhangen. Als ich wieder in die Wohnung gehe, sehe ich, dass es erst 7:30 Uhr ist. Trotzdem ziehe ich meinen Bikini an und packe meine Badesachen. Ich muss meinen Kopf von dem Chaos und den unangenehmen Erinnerungen befreien.

Als ich mit dem Rad zum See fahre, bekomme ich eine Gänsehaut, obwohl ich ein Longsleeve und eine lange, dünne Hose trage. Aber jetzt bin ich schon unterwegs und das Wasser des Sees ist nach dem Sommer relativ warm.

Am See bin ich bis auf ein Rentner-Pärchen alleine. Ich muss lächeln. Wann immer das Wetter so ist, dass niemand sonst auf die Idee kommt, zu baden, gibt es zuverlässig ein Rentnerpärchen, welches trotzdem da ist.

Ich lege meine Tasche ab und ziehe mich aus. Als ich ins Wasser gehe, merke ich, wie warm es im Vergleich zur Luft ist und fange an, zu schwimmen. Nachdem ich den See zweimal durchquert habe, schwimme ich wieder in die Mitte und klettere auf die Schwimminsel. Die Sonne hat eine Lücke zwischen den Wolken gefunden und ich genieße ein paar Minuten die warmen Strahlen auf der Haut. Als die nächste Wolke die Sonne wieder verdeckt, schwimme ich weiter. Ich durchquere den See noch einmal, dann fängt es an, zu nieseln.

Das Rentnerpärchen ist in Zwischenzeit gegangen und die einzigen Menschen außer mir sind ein paar Hundebesitzer, die in Regenjacken am Ufer entlanggehen.

Als ich ans Ufer komme, sind mein Handtuch und meine Klamotten feucht vom Regen und so verschwende ich nicht viel Zeit damit, mich abzutrocknen, sondern mache mich auf den Heimweg. Daheim angekommen, ist mir kalt. Der Fahrtwind in Kombination mit den feuchten Kleidern war wirklich unangenehm.

Ich lasse mir eine Badewanne ein und hänge währenddessen die nassen Sachen auf. Dann lege ich mir ein Buch bereit, gebe ein duftendes Badeöl ins Wasser und lasse mich in die Wanne gleiten.

Ich genieße das Kribbeln auf meiner sich aufwärmenden Haut und nehme dann das Buch in die Hand. Der Thriller lenkt mich bald von der Realität ab und nach einer Weile, als ich merke, wie das Wasser abkühlt, fühle ich mich besser.

Ich steige aus der Wanne und trockne mich ab. Jetzt, ausgepowert, trocken und warm, sieht die Welt schon besser aus.

Ich bereite mir ein Müsli mit viel Obst zu und stelle die Schüssel auf den Tisch. Dann hole ich mein Handy auf das ich, wie mir auffällt, heute noch gar nicht geschaut habe. Ich habe eine Nachricht von Marco.

Hey, geht es dir gut?

Ja, alles in Ordnung.

Bist du sicher? Nach gestern mache ich mir da ziemlich viele Gedanken und Vorwürfe.

Mach dir keine Vorwürfe, du kannst ja nichts dafür. Und mach dir keine Gedanken, mir geht's gut. So leicht macht man mich nicht fertig.

Lass es mich aber bitte wissen, wenn es dir nicht gut geht!

Mache ich, danke.

Ich esse mein Müsli und widme mich dann wieder meinem Buch. Als ich es zufrieden und zu Ende gelesen zur Seite lege, ist es Nachmittag. Es regnet immer noch.

Ich schreibe ein bisschen mit Lilly über Belangloses. Meine Nachricht an Ben bleibt unbeantwortet. Ich hake den Tag ab und entscheide mich, meine Serie weiterzuschauen.

MinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt